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Verkehr auf Hessens Straßen 2022 noch nicht auf Vor-Corona-Niveau - drei Strecken besonders betroffen

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Autofahrer in Hessen standen 2022 ähnlich lange im Stau wie bereits 2021, das zeigt die aktuelle ADAC Staubilanz. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 lag das Stauniveau in Hessen aber deutlich darunter.

Frankfurt/Main - Autofahrer haben in Hessen im Jahr 2022 ähnlich lange im Stau gestanden wie im Jahr davor. Sie verbrachten insgesamt 25.251 Stunden im Stau, 86 Stunden mehr als im Jahr 2021, wie der ADAC Hessen-Thüringen in seiner Staubilanz am Donnerstag mitteilte. Dabei habe es in der ersten Jahreshälfte mehr Staus gegeben als in der zweiten, da viele Menschen ab dem Sommer 2022 das Neun-Euro-Ticket genutzt hätten oder mit dem Flugzeug statt mit dem Auto verreist seien, erklärte ADAC-Verkehrsexperte Wolfgang Herda.

Hessen: ADAC-Staubilanz für 2022 - Verkehr noch nicht auf Vor-Corona-Niveau

Insgesamt habe es deutlich weniger Verkehr und Staus gegeben als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die schlimmsten Staus verursachten auch im vergangenen Jahr die Sperrung der A66 und der Neubau der Salzbachtalbrücke. (Lesen Sie hier: Belastung durch Verkehr in Hessen sehr unterschiedlich - Anteil am Schwerverkehr in Fulda nimmt zu)

Als weitere Stau-Hotspots identifizierte der ADAC die Streckenabschnitte auf der A4 von der Anschlussstelle Bad Hersfeld bis zum Kirchheimer Dreieck und auf der A44 vom Dreieck Kassel-Süd bis zum Autobahnkreuz Kassel-West. Im bundesweiten Vergleich der Anzahl der Staustunden liegt Hessen auf Platz 5, Nordrhein-Westfalen führt die Rangliste mit 104.191 Staustunden an.

Stau
Autofahrer haben in Hessen im Jahr 2022 ähnlich lange im Stau gestanden wie im Jahr davor. (Symbolbild) © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Hessens staureichster Tag 2022 war Mittwoch, der 25. Mai. Autofahrerinnen und Autofahrer standen an diesem Tag kurz vor Christi Himmelfahrt insgesamt 545 Kilometer im Stau. Der längste Stau in Hessen wurde vergangenes Jahr am 23. September auf der A5 zwischen der Anschlussstelle Hirschberg und dem Darmstädter Nordkreuz gemessen. Wegen Bauarbeiten staute es sich auf einer Länge von 29 Kilometern für fast sieben Stunden.

Für 2023 erwartet der ADAC Hessen-Thüringen einen weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens, was sich in den Stauzahlen niederschlagen dürfte. Der Verkehrsexperte Wolfgang Herda dazu: „Trotz bestehender Möglichkeiten zum Homeoffice konnten wir 2022 wieder eine vermehrte Rückkehr an den Arbeitsplatz feststellen, was sich in den morgendlichen Stauspitzen widerspiegelt. Für 2023 gehen wir von einer ähnlichen Entwicklung aus.“

Prognose 2023: ADAC erwartet Zunahme bei Verkehr und Staus

Ebenso ist davon auszugehen, dass der Investitionshochlauf im Straßenbau auf den Autobahnen weitergehen wird. Auch 2023 und darüber hinaus werden Autofahrer mit einer Vielzahl an Baustellen für Fahrbahnsanierungen und Brückenerneuerungen zu tun haben.

Die geplante Einführung des „49-Euro-Tickets“ im Frühjahr 2023 kann hingegen dazu beitragen die Fernstraßen zu entlasten. Ein wichtiger Faktor dafür ist jedoch der Ausbau der Infrastruktur sowie eine Verbesserung der Taktung von Bus und Bahn. „Nur wenn diese Bedingungen gegeben sind, kann langfristig ein Umstieg der Berufspendler vom eigenen Auto auf den ÖPNV geschehen,“ so Wolfgang Herda. (ah, dpa)

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