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Badeseen locken wieder: Fast überall ausgezeichnete Wasserqualität

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Der Guckaisee in Poppenhausen
Der Guckaisee in Poppenhausen liegt 690 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wasser ist auch im Sommer recht frisch. (Archivbild) © Jessica Vey

Die EU-Umweltagentur hat für Wasserfreunde gute Neuigkeiten: Die Wasserqualität in den deutschen Badeseen ist sehr gut. Auch Hessens Seen schneiden ausgezeichnet ab.

Wiesbaden/Fulda - 59 der 61 hessischen EU-Badegewässer wiesen eine „ausgezeichnete“ hygienische Badegewässerqualität auf. Die restlichen zwei haben immerhin auch eine „gute“ hygienische Qualität. Keiner der hessischen Badeseen wurde mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ bewertet.

Das geht aus dem neuen Badegewässerbericht der Europäischen Umweltagentur EEA hervor, den die EU-Behörde in Kopenhagen veröffentlicht hat. Noch nie seien hessische Badegewässer so gut eingestuft worden, berichtete das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

Hessen: Badeseen öffnen - Fast überall ausgezeichnete Wasserqualität

Die meisten Betreiber haben laut HLNUG ihre Badeseen - passend zu den am Wochenende steigenden Temperaturen - inzwischen geöffnet. Nach zwei Sommern mit Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie sei nun wieder „unbeschwertes Badevergnügen möglich“. In diesem Jahr sind die Badeseen wärmer als 2021: Während die Werte an der Wasseroberfläche im vergangenen Jahr bis Ende Mai bei 14 bis 18 Grad lagen, sind es laut HLNUG in diesem Jahr Mitte Mai schon zwischen 18 und 23 Grad.

Auch deutschlandweit konnten die Gewässer überzeugen. 90,4 Prozent der im Jahr 2021 analysierten Gewässer in der Bundesrepublik weisen exzellente Wasserbedingungen auf. Nur 14 der rund 2291 Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft, da sich dort bedenkliche Bakterien im Wasser befanden – im Jahr 2020 waren es 11 gewesen.

Den Angaben zufolge ging der Anteil der Badegewässer von schlechter Qualität seit 2013 zurück. Im Jahr 2021 machten schlechte Badegewässer lediglich 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus – im Jahr 2013 waren es noch 2 Prozent gewesen. (Lesen Sie hier: DLRG warnt vor „Generation Nichtschwimmer“ - Fulda als positives Beispiel)

Seen

Guckaisee:

Wasserqualität: ausgezeichnet

Badesaison: 1. Juni bis 4. September

Fläche: 0,5 Hektar

Mittlere Wassertiefe: 1,75 Meter (maximal 2,85 Meter)

Hinweis: Auch im Sommer ist das Wasser relativ kalt

Gefahr von Blaualgenbildung: mittel

Wassertemperatur im Mai 2021: 18 Grad

Pfordter See:

Wasserqualität: ausgezeichnet

Badesaison: 2. Juli bis 4. September

Fläche: 11,4 Hektar

Mittlere Wassertiefe: 4,6 Meter (maximal 12 Meter)

Hinweis: geringe Sichttiefe

Gefahr von Blaualgenbildung: mittel

Wassertemperatur im Juni bis August 2021: 20 bis 23 Grad

Kirchheimer See:

Wasserqualität: ausgezeichnet

Badesaison: 1. Juli bis 4. September

Fläche: 8,4 Hektar

Mittlere Tiefe: 5 Meter (maximal 8 Meter)

Hinweis: geringe Sichttiefe

Gefahr von Blaualgenbildung: hoch

Wassertemperatur im Juni bis August 2021: 19 bis 25 Grad

Nieder-Moser See:

Wasserqualität: ausgezeichnet

Badesaison: von 2. Juli bis 4. September

Fläche: 30,6 Hektar

Mittlere Tiefe: 1,52 Meter (maximal 2,8 Meter)

Hinweis: durch geringe Wassertiefe erwärmt sich der See im Sommer sehr schnell

Gefahr von Blaualgenbildung: hoch

Wassertemperatur im Juni bis August 2021: 19 bis 23 Grad

Nidda-Stausee:

Wasserqualität: ausgezeichnet

Badesaison: von 2. Juli bis 4. September

Fläche: 43,8 Hektar

Mittlere Tiefe: 9,68 Meter (maximal 21,1 Meter)

Hinweis: Während der Saison kommen täglich 500 bis 1000 Badegäste

Gefahr von Blaualgenbildung: mittel

Wassertemperatur im Juli 2021: 21 Grad

Gederner See:

Wasserqualität: gut

Badesaison: von 1. Mai bis 4. September

Fläche: 12,7 Hektar

Mittlere Wassertiefe: 1,79 Meter (maximal 3 Meter)

Hinweis: durch geringe Wassertiefe erwärmt sich der See im Sommer sehr schnell

Gefahr von Blaualgenbildung: mittel

Wassertemperatur im April bis Mai 2021: 12 bis 20 Grad

Quelle: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt, Geologie

Die offiziellen EU-Badestellen werden nach EU-Badegewässer-Richtlinie und hessischer Badegewässer-Verordnung streng überwacht, um eine unbedenkliche Nutzung sicherzustellen.

Video: Das sind die 10 schönsten Badeseen Deutschlands

Vor Beginn der individuell festgelegten Badesaison und danach mindestens einmal im Monat wird das Wasser von den zuständigen Gesundheitsämtern auf die Bakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht – Indikatorkeime für fäkale Verunreinigungen.

Außerdem wird beobachtet, ob es während der Badesaison zur massenhaften Vermehrung von Blaualgen kommt. Sie können bei Kontakt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Generell abgeraten wird vom Baden in Flüssen und Bächen, da eingeleitete Abwässer mit Keimen belastet sein können, die Krankheiten verursachen. (dpa)

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