Eine ganze Reihe von Maßnahmen setzt Hessens größte Stadt Frankfurt nach eigenen Angaben in Behörden und anderen öffentlichen Gebäuden, Schwimmbädern und Turnhallen um. Für ihre städtischen Liegenschaften geht sie von Einsparungen von fünf bis zehn Prozent aus, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Man setze zudem auf eine Umstellung auf LED bei der Beleuchtung, dimme bereits seit Jahren mehr als die Hälfte der rund 60.000 Laternen zwischen 22 und 6 Uhr morgens und habe auch die Beschäftigten zur Abgabe weiterer Ideen aufgefordert.
„Wir gehen davon aus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortungsbewusst sind und die Maßnahmen nachvollziehen und umsetzen“, so die Sprecherin. Kontrollen zur Einhaltung gebe es nicht, allenfalls „hier und da mal eine Ermahnung durch etwa die Abteilungsleitung, nach unseren bisherigen Erfahrungen und Rückmeldungen ziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber mit“.
Das Bundeskabinett hatte die Verordnung im Sommer aus Sorge vor möglichen Energieengpässen als Folge ausbleibender russischer Gaslieferungen beschlossen. Die zunächst bis Ende Februar befristeten Regeln sollen bis 15. April verlängert werden, wenn der Bundesrat am 10. Februar zustimmt.
Darmstadt setzt in der Energiekrise eine Task Force ein, um Einsparpotenziale und mögliche Maßnahmen auszuloten. Bei den Maßnahmen richtete sich die Stadt an den im Juli vom Deutschen Städtetag erstellten Empfehlungen, darunter eine Reduzierung der Wassertemperatur in städtischen Bädern, Verzicht auf die Außenbeleuchtung repräsentativer Bauten und Senkung der Temperatur in Verwaltungsgebäuden. An allen Regelungen solle bis Ende der Heizperiode Ende April festgehalten werden. Die Verantwortung hierfür liege bei den zuständigen Ämtern.
Auch über diesen Zeitpunkt hinaus sollen dann Energiesparmaßnahmen fortgesetzt werden. „Wir sind als Stadtgesellschaft insgesamt grundsätzlich gefordert Energiesparmaßnahmen aus Gründen des Klimaschutzes unbefristet fortzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne). Nach vorliegenden Berichten und Protokollen würden die Sparmaßnahmen in allen Bereichen umgesetzt. Die zusätzlich eintretende Reduzierung der Lichtverschmutzung sei positiv bewertet worden.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat zum einen die für die Stadt passenden Vorgaben der Energieeinsparverordnung übernommen und darüber hinaus ergänzende Maßnahmen zur kurz-, mittel- und langfristigen Umsetzung beschlossen, wie eine Sprecherin erklärte. Hierunter fallen zum Beispiel Einschränkungen im Betrieb von privaten Heiz- oder Kühlgeräten, die Prüfung der Einstellungen von Lüftungsanlagen oder der Ausbau des Fernwärmenetzes in der Stadt.
Die Umsetzung obliege den jeweils zuständigen Ämtern. Der Energieverbrauch sei „zumindest im Herbst im Vergleich zum Vorjahr in einem erfreulichen Maße reduziert worden“, hieß es. Eine aussagekräftige Beurteilung dieser Werte sei jedoch nicht möglich, da allein die Rücknahme verschiedener Corona-Maßnahmen wie das Öffnen von Fenstern zu einem deutlich geringeren Energieverbrauch geführt habe.
Auf die Frage nach Kontrollen verwies Wiesbaden wie andere Städte darauf, dass mit den Energiesparverordnungen weder festgelegt worden sei, wer für solche Kontrollen verantwortlich sein könnte, noch wie Verstöße gegen die Regelungen geahndet werden. Bereits seit einigen Jahren forciere die Stadt die kontinuierliche Umrüstung von Heizungsanlagen auf nachhaltigere Systeme wie Fernwärme sowie eine Umstellung auf LED-Beleuchtung und den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. „Diese Projekte wurden durch die Energiekrise bestätigt und deren Fortführung intensiviert.“ (dpa)