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Düsterer Winter droht: Weniger Lichter an Weihnachtsmärkten, kältere Räume und kein Eislaufen

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Von: Suria Reiche

Der Weihnachtsmarkt hat begonnen
Die Weihnachtsmärkte in Hessen sollen dieses Jahr zwar stattfinden - jedoch mit weniger Beleuchtung. (Archivfoto) © Jonas Wenzel

Weihnachten könnte in diesem Jahr düster aussehen. Der Hessische Städtetag mit dem Vorsitzenden Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) hat einige Forderungen fürs Energiesparen beschlossen. Demnach soll der Weihnachtsmarkt zwar stattfinden – jedoch mit weniger Beleuchtung.

Fulda - Die Weihnachtsmärkte sind bei Weitem nicht das einzige, bei dem Städte und Kommunen in Hessen sparen sollen, wenn es nach dem Hessischen Städtetag geht. Wegen der Energiekrise soll etwa die Temperatur in Schwimm- und Sporthallen heruntergefahren werden. Geöffnet bleiben dürfen sie aber auch im Winter.

Hessen: Weihnachtsmärkte sollen stattfinden - aber mit weniger Beleuchtung

Grund für das Energiesparpaket ist der drohende Gasmangel im Winter. „Wir sind nicht glaubwürdig, wenn wir die Bevölkerung zum Energiesparen auffordern und dann in der kalten Jahreszeit Energie in Freizeiteinrichtungen unnötig verprassen“, erklärte Wingenfeld. Die Schwimmhallen sollen zum jetzigen Stand also geöffnet bleiben – die Wassertemperatur soll aber bis zu 24 Grad herabgesenkt werden.

Auch der Betrieb in Sporthallen soll weitergehen, ebenfalls bei reduzierten Raumtemperaturen von 15 bis maximal 17 Grad. In weiterführenden Schulen sollen die Räume nach den Plänen der Städte auf höchstens 19 Grad geheizt werden. Dies sei auch die Höchsttemperatur in öffentlichen Gebäuden. (Lesen Sie auch: Gas-Krise: Kommunen müssen Energie sparen - das plant die Stadt Fulda)

Je nach Corona-Lage könnten Luftreinigungsgeräte abgeschaltet werden, wie aus der Auflistung der Energiesparmaßnahmen hervorgeht. Zwischen den Jahren sollen die kommunalen Dienstgebäude – mit Ausnahme der Bürgerdienste – soweit möglich geschlossen bleiben und Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten.

Der Energiesparplan sieht außerdem vor, dass die Rasenheizung bei Fußballspielen und im Training zumindest in der Spielpause abgeschaltet wird. Anders als in Schwimm- und Sporthallen soll zum Beispiel der Betrieb von Eislaufbahnen unterbleiben.

Es ist jedem bewusst, dass Energie gespart werden muss.

Heiko Stolz, Sprecher der Bürgermeisterkreisversammlung

Auch, wenn sich das alles nicht allzu rosig anhört: „Es ist jedem bewusst, dass Energie gespart werden muss“, sagt Heiko Stolz, Neuhofer Bürgermeister (CDU) und Sprecher der Bürgermeisterkreisversammlung. Deswegen habe es in den Kommunen bisher auch keine Diskussion über die geforderten Energiesparmaßnahmen gegeben. „Die einzelnen Kommunen tun selbst ohnehin schon einiges, um Energie zu sparen.“ Dazu gehöre unter anderem, die Mitarbeiter der Gemeinden sowie die einzelnen Bürger zu sensibilisieren, auf ihren Energiekonsum zu achten.

Auch das Land solle laut dem Hessischen Städtetag eine Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne für Bürger, Mieter, Gewerbetreibende sowie Unternehmen aufsetzen und dabei die Kommunen einbinden. Mittelfristig will der Städtetag erreichen, dass die Straßenbeleuchtung verstärkt auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt wird.

Video: Neue Energiespar-Vorgaben - das gilt für Privathaushalte

Der Katalog mit insgesamt 16 Maßnahmen sei eine „Momentaufnahme“, betonte Wingenfeld. Die Vorgaben würden dynamisch an die Entwicklung im Winter angepasst. Der Städtetag forderte das Land auf, einen Schutzschirm für die hessischen Stadtwerke zu spannen, um krisenbedingte Probleme auszugleichen. (mit dpa-Material)

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