Hochwasservorwarnung für Hessen: Sturmtief lässt Pegel der Fulda steigen

Neben heftigen Sturmböen brachte das Unwetter in Osthessen vergangene Nacht auch starken Regen mit sich. Für ganz Hessen gilt deshalb eine Hochwasservorwarnung.
Rhön/Vogelsberg - Durch das Tief „Ylenia“, das in Osthessen wütete, kam es in den vergangenen Stunden im Kreis Fulda, im Main-Kinzig-Kreis sowie im Vogelsbergkreis wiederholt zu langandauernden Niederschlägen. „In der Folge stiegen seit Mittwochabend auch die Wasserstände in den Gewässeroberläufen der zentralen hessischen Mittelgebirge an“, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf seiner Website mit.
Zusätzlich zu den starken Regenfällen kam in den Hochlagen Schmelzwasser aus der Altschneedecke hinzu, die im Westerwald, im Vogelsberg und in der Rhön noch vorhanden war. Bereits am Mittwochabend erreichten erste Pegel im oberen Gebiet der Fulda die Meldestufe 1. „Aktuell befinden sich in diesem Gebiet 7 Pegel in der Meldestufe 1 und 3 Pegel in der Meldestufe 2“, heißt es weiter. Unter anderem auf Höhe Bronnzell hat der Fluss die Meldestufe 2 überschritten.
Hessen: Hochwasservorwarnung nach Sturm - Steigende Wasserstände
Im Laufe des Donnerstags ist mit weiteren Meldestufenüberschreitungen flussabwärts zu rechnen, „während sich die Situation in den Oberläufen vorübergehend entspannen wird“. (Lesen Sie hier: Sturmwarnung für den Kreis Fulda - So machen Sie Ihr Haus unwettersicher)
Wie der Main-Kinzig-Kreis in einer Pressemitteilung berichtet, kam es in Steinau bereits zu Überschwemmungen: Dort war die Unterführung am Bahnhof überflutet. Auch im Kreis Hersfeld-Rotenburg hatte der starke Regen Auswirkungen: „Gegen 2.40 Uhr wurde uns Aquaplaning auf der A4 bei Hönebach gemeldet“, berichtet Patrick Bug, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Osthessen.
Video: Sturm Ylenia und Zeynep: Wo es jetzt gefährlich wird
In Lauterbach (Vogelsbergkreis) kam es zu einem größeren Feuerwehr-Einsatz. Dort hieß es Land unter beziehungsweise Straße von Wassermassen überflutet. Die Wassermengen hatten ein Rohr in einem Graben verstopft. Zwölf Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie ein Lkw-Bagger mussten das Gitter vor dem Wasserrohr von Schlamm und Geäst befreien, damit das Wasser wieder abfließen konnte.
Die Lage könnte sich in den nächsten Tagen noch weiter zuspitzen: Denn zwei weitere Sturmtiefs ziehen heran, unter anderem Tief Zeynep. Nach derzeitigen Prognosen wird zunächst am Freitag und vor allem am Sonntag wieder mit starken Niederschlägen und einer erneuten Hochwassersituation gerechnet, so das HLNUG.