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Hochwasserlage in Hessen leicht entspannt - Niveau bleibt in kommenden Tagen gebietsweise hoch

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Die Hochwasserlage in Hessen hat sich etwas entspannt. „In den am meisten betroffenen Gebieten an Lahn, Fulda und Eder sind die Scheitelwellen in der Nacht durchgelaufen“, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Montag in Wiesbaden mit.

Wiesbaden - Das Amt ging davon aus, dass sich die Lage mit nachlassendem Regen in den kommenden Tagen entspannt. „Die Hochwasserwellen verlagern sich zunehmend in die Unterläufe - dadurch und durch einzelne Schauer werden allerdings voraussichtlich noch länger Meldestufen überschritten sein.“

Hessen: Hochwasserlage leicht entspannt - Niveau bleibt gebietsweise hoch

Am Montagvormittag galten dem Landesamt zufolge in Hessen an fast 20 Pegeln Meldestufen. Stufe 2 sei an fünf Stellen erreicht worden. In Marburg wurde Meldestufe 3 knapp - um einen Zentimeter - verfehlt. Reichlich Wasser führten neben Lahn, Fulda und Eder auch einzelne Gewässer im Kinzig- und Niddagebiet sowie im Taunus. Am Wochenende waren an mehr als 30 Pegeln Hochwasser-Meldestufen überschritten worden, davon über zehnmal die Meldestufe 2.

In Nord- und Osthessen sind nach aktuellem Stand an acht Pegeln Meldestufenüberschreitungen festzustellen. Oberhalb der Meldestufe 2 liegen derzeit die Pegel Schmittlotheim/Eder sowie Bad Hersfeld1/Fulda. Die meisten Meldestufenüberschreitungen in Nord- und Osthessen sind im Fuldagebiet.

Hochwasser Marburg
Die Brücker Mühle bei Amöneburg (Landkreis Marburg-Biedenkopf) ist vom Hochwasser umgeben. © Nadine Weigel/dpa

Erwartungsgemäß haben aktuell in Südhessen vor allem die Unterläufe von Nidder und Kinzig Hochwasser. Hier kommt es zu Meldestufenüberschreitungen an den größeren Pegeln Gelnhausen/Kinzig und Hanau/Kinzig sowie Windecken/Nidder. Diese Überschreitungen der Meldestufe 1 werden voraussichtlich auch noch mehrere Tage anhalten, da die Auen überflutet sind und so weiterhin Wasser den Flüssen zuströmt.

Landesamt rechnet nicht mehr damit, dass Meldestufe 3 überschritten wird

Im Einzugsgebiet der Lahn entspanne sich die Lage vorerst weiter, teilte das Regierungspräsidium Gießen mit. Angesichts der noch für Montag angesagten Regenfälle könne es bei den Nebengewässern des Flusses allerdings erneut zu einem Anstieg der Wasserstände kommen.

Das HLNUG rechnete für die Lahn vorerst nicht mehr damit, dass Meldestufe 3 überschritten wird. An Main und Rhein stiegen dem Landesamt zufolge die Wasserstände zwar leicht, es bestehe aber keine Hochwassergefahr.

Die Meldestufe 1 ist erreicht, sobald ein Gewässer randvoll ist und an einigen Stellen das Wasser bereits über das Ufer tritt. Die Meldestufe 2 entspricht laut HLNUG einem „größeren Hochwasser“, das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt. Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind unpassierbar. (dpa, ah)

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