Igel dürfen auf keinen Fall mit Milch gefüttert werden.
Generell gilt, dass hilfsbedürftige Igel, in die Hände von Experten gehören, denn mit Quartier und Futter ist es jedoch bei weitem nicht getan: Die fach- und tiergerechte Betreuung eines Pfleglings braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung und verursacht Mühe und Kosten, was nur zusammen mit Igelstationen und Tierärzten geleistet werden kann. Wer also ein verletztes oder krankes Tier findet, sollte es an eine Igelstation vermitteln.
Weil Igel den Tag und den Winter an nicht einsehbaren Stellen verschlafen, sind sie auf störungsfreie Rückzugsräume angewiesen. Wer seinen Garten jetzt winterfest macht, kann dem Igel also etwas Gutes tun, indem Laub sowie Grün-, Baum und Heckenschnitt in einer Gartenecke, unter Hecken und Bäumen, liegen bleibt oder aufgehäufelt wird. Eine Umrandung aus Feldsteinen hält das Material zusammen.
Ihre Nester bauen Igel auch gerne in Komposthaufen. Tote Pflanzenreste nützen auch den Regenwürmern, die das Laub zersetzen und dem Igel wiederum als Nahrung dienen. Wer den Holzhaufen für ein Winterfeuer nutzen will, sollte diesen kurz vorher umsetzen. So können Tiere, die sich dort versteckt haben, rechtzeitig das Weite suchen. Auch wer den Kompost umsetzt, sollte dabei vorsichtig sein und auf versteckte Tiere achten und diese in Ruhe lassen.
Um Igel vor Verletzungen und Vergiftungen zu schützen, sind Gifte und Mähroboter sowie Laubsauger im Garten tabu. „Mit dem Laub werden darin lebende Würmer, Spinnen oder Asseln eingesaugt, gehäckselt und getötet. Dies beeinträchtigt die Bodenbiologie beträchtlich, und Kleinsäuger wie Igel finden weniger Nahrung. Besser ist es, das Laub mit Besen und Rechen zusammenzufegen und auf einen Haufen zu geben, damit es dort verrotten kann und Kleinstlebewesen sich weiterhin darin verstecken können“, rät der Biologe Eppler. Das Laub kann übrigens auch als Frostschutz für die Blumenbeete genutzt werden.
Igel drehen auf ihrer nächtlichen Nahrungssuche häufig große Runden – damit sie keine kräftezehrenden Umwege machen müssen, sollte unter Zäunen ein Durchschlupf für sie bleiben. Steile Teichufer, Lichtschächte und Treppenaufgänge können für Igel, Kröten, Salamander und andere Tiere zur tödlichen Falle werden und sollten immer mit einer Ausstiegshilfe gesichert sein.
Wenn es mitten im Winter öfter mal T-Shirt-warm wird und im Garten der Grill angefeuert werden kann, werden auch Igel mitunter putzmunter und durchstreifen die Gärten auf Nahrungssuche. Dass Igel bei höheren Temperaturen aufwachen, ist aber normal und bei gesunden Tieren kein Problem. Hilfe benötigen aufgewachte Winterigel nur dann, wenn sie krank oder deutlich geschwächt sein sollten. Sobald die Temperaturen wieder sinken, werden sich die Igel allerdings in ihr Winterquartier zurückziehen.