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Immer mehr Kinder in Hessen wollen zur Feuerwehr - Zulauf auch im Kreis Fulda

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Keine Nachwuchssorgen in Hessen: Die Jugendfeuerwehren haben einen Zulauf an Kindern und Jugendlichen festgestellt.
Keine Nachwuchssorgen in Hessen: Die Jugendfeuerwehren haben einen Zulauf an Kindern und Jugendlichen festgestellt. © Daniel Bockwoldt/dpa

Bei der Freiwilligen Feuerwehr lernen, Brände zu löschen und anderen Menschen zu helfen - bei vielen Kindern und Jugendlichen steht das in Hessen hoch im Kurs.

Kassel/Fulda - „Wir haben einen Wahnsinns-Zulauf bei den Sechs- bis Zehnjährigen“, sagte der Landesjugendfeuerwehrwart in Hessen, Markus Potthof, der Deutschen Presse-Agentur. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt und Sozialkontakte für Kinder und Jugendliche seien.

Das dürfte auch einer der Gründe dafür sein, dass sich so viele junge Menschen bei der Feuerwehr engagieren wollen. Andere Angebote für junge Leute gerade im ehrenamtlichen Bereich leiden spürbar unter den Corona-Folgen.

Hessen: Kinder wollen zur Feuerwehr - Kreis Fulda bemerkt Zulauf

Pandemiebedingt fehle es allerdings seit längerer Zeit an praktischen Übungsmöglichkeiten für die jungen Brandschützer, räumte Potthof ein. So habe 2021 kein größeres Zeltlager stattgefunden. Solche Veranstaltungen, die Freizeitspaß und Kreativ-Angebote mit der Vermittlung von technischem Feuerwehr-Wissen verbinden, seien Kernelemente der Nachwuchsarbeit.

Um dennoch am Ball zu bleiben, seien digitale Formate zur Ausbildung von Betreuern entwickelt und über vielfältige Aktionen wie zuletzt die Ausgabe von Adventskalendern die Kontakte zu den Kindern aufrecht erhalten worden. (Lesen Sie auch: Neuer Stützpunkt geplant: Drei Feuerwehren im Fuldaer Süden wollen fusionieren)

Steffen Hohmann, Kreisjugendfeuerwehrwart und Kreisbrandmeister in Fulda, spricht gegenüber unserer Zeitung angesichts der ausbleibenden realen Kontaktmöglichkeiten von „ein wenig Angst“: „Die Jugendfeuerwehren dürfen sich aktuell nicht treffen und wir hoffen, das nach Februar wieder zu können. Der Sport hat dieses Problem nicht.“ Für die Feuerwehren findet in der aktuellen Situation kein Übungsdienst statt.

Dennoch hat auch Hohmann einen Zulauf an Nachwuchskräften feststellen können. „Gerade in der zweiten Jahreshälfte bis Dezember haben wir das feststellen können. Man merkt, dass die Jugendlichen nach der Zeit im Lockdown etwas machen wollen“, sagt der Kreisjugendfeuerwehrwart und Kreisbrandmeister. Nur genaue Zahlen könne Hohmann nicht liefern, aktuell arbeite der Kreisfeuerwehrverband am Jahresbericht.

Landesfeuerwehrverband: Keine Nachwuchssorgen in Hessen

Hessenweit machen nach Angaben Potthofs rund 26.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren bei den Freiwilligen Feuerwehren mit. In der Gruppe der Sechs- bis Zehnjährigen sind es weitere 14.000 bis 15.000 Kinder.

Die Jüngsten sollen in den Kindergruppen die Möglichkeit bekommen, in die Welt der Feuerwehr hineinzuschnuppern und im spielerischen Miteinander Sozialkompetenzen in der Gemeinschaft zu erwerben. (Lesen Sie auch: Förderung vom Land: 400.000 Euro für Feuerwehren im Kreis Fulda und Main-Kinzig)

Video: Feuer und Flamme - Kinder bei 24-Stunden-Feuerwehrübung

Auch der Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes, Harald Popp, erklärte, dass es keine Nachwuchssorgen gebe. Seit die Kinderfeuerwehren 2007 im Brandschutzgesetz verankert worden seien, steige das Interesse der jungen Menschen kontinuierlich an.

Insgesamt 71.000 Männer und Frauen gehören den 2600 Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren in Hessen an, hinzu kommen rund 2500 Einsatzbeamte in den sieben Berufsfeuerwehren im Land. (dpa, tw)

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