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Immer mehr Wölfe in Hessen und vier neue Welpen in Wildflecken

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Wolf
In Hessen wurde ein neuer Wolf nachgewiesen. Außerdem gab es in mehreren Territorien Nachwuchs. (Symbolbild) © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

In Hessen hat sich ein neuer Wolfsrüde niedergelassen. Außerdem haben Kameras Wolfswelpen im Gebiet Wildflecken erfasst. Genetische Analysen in den Landkreisen Vogelsberg und Hersfeld-Rothenburg bestätigen derweil, dass Wölfe dort zwei Tiere gerissen haben.

Wiesbaden -Das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) meldet Neuigkeiten zu den hessischen Wölfen. Demnach wurde ein Wolfsrüde mit dem Laborkürzel GW2554m seit Mitte März diesen Jahres mehrfach im Bereich Wetterau- und Hochtaunuskreis genetisch nachgewiesen und gilt dort nun als sesshaft.

Hessen: Neuer Wolf im Wetterau- und Hochtaunuskreis nachgewiesen

Geboren wurde der Rüde in dem Territorium Leuscheid in Rheinland-Pfalz. Nach ein bis zwei Jahren wandern Jungtiere in der Regel aus ihrem elterlichen Rudel ab, um auf Partnersuche zu gehen und in einem anderen Gebiet sesshaft zu werden, teilt das HLNUG mit. Die Territoriumsgröße liegt zwischen 150 und 350 Quadratkilometer. In welchen Gemeinden der Rüde in den beiden Landkreisen nachgewiesen wurde, können Interessierte auf der Homepage des Wolfszentrums Hessen einsehen.

Auch neue Wolfswelpen konnte das Landesamt in Hessen nachweisen: Kamerabilder bestätigten Nachwuchs in Rüdesheim für dieses Jahr. Zudem wurde durch einen genetischen Nachweis ein neuer Welpe entdeckt. Allerdings sei bisher unklar, ob er aus dem Wurf von letztem Jahr oder dem diesjährigen Wurf stammt und ob es sich um denselben Welpen wie auf den Kamerabildern handelt. Somit sei mindestens ein neuer Welpe in Rüdesheim bestätigt. 

Wölfe in Hessen: Vier Welpen in Wildflecken bestätigt

Zudem gebe es eine erste Videoaufnahme von den Welpen des Rudels in Wildflecken: Auf diesem Video sind vier Welpen zu sehen. Somit seien mindestens vier Jungwölfe für die Reproduktion 2022 im Gebiet Wildflecken bestätigt. (Lesen Sie auch: Foto-Nachweis von vier Jungtieren: Rhöner Wolfswelpen bereiten Tierhaltern Sorgen)

In Lautertal wurde am 2. September ein Schaf von einem Wolf gerissen. Nun sei klar, wer die Verursacherin ist: Es handelt sich laut HLNUG um die Wölfin GW2812f. Sie wurde bereits im Juli 2022 in der Gemeinde Schotten (Vogelsberg) über eine Losungsprobe genetisch erfasst. Zudem wurde ein bereits aus dem Stölzinger Gebirge bekannter Rüde GW2571m bei Schenklengsfeld im Kreis Hersfeld-Rotenburg an einem Rehriss vom 3. November nachgewiesen.

Alle Wolfsnachweise und Verdachtsfälle sind auf der Homepage des Wolfszentrums Hessen einsehbar und werden fortlaufend aktualisiert. In Hessen und länderübergreifend gab es im Monitoringjahr 2021/2022 fünf nachgewiesene Wolfsterritorien. In ganz Hessen sei zusätzlich mit durchziehenden Wölfen zu rechnen. 

Das Landesamt ruft Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter dazu auf, ihre Tiere sachgerecht zu schützen. Zu geeigneten Herdenschutzmaßnahmen berät der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. (Lesen Sie auch: Verletzte Schafe in Rhön-Grabfeld gefunden: Wolf, Luchs oder Hund?)

Tierhalterinnen und Tierhalter könnten unter bestimmten Voraussetzungen für nachweislich von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren einen finanziellen Ausgleich erhalten. (sob)

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