Aus Sicht der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sind die Entgelte im Gastgewerbe Dreh- und Angelpunkt bei der Personalgewinnung. Diese lägen nun einmal vielfach nur knapp über dem Mindestlohn, sagt der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Eine bundesweite Mitgliederbefragung der Gewerkschaft, an der sich kürzlich vorwiegend langjährige Beschäftigte der Branche beteiligt hätten, hatte ergeben, dass etwa ein Drittel von ihnen längerfristig keine Perspektive in ihrem Beruf sehe.
Zeitler findet das nachvollziehbar: Junge Menschen, die noch ohne eigene Familie seien, kämen vielleicht mit Arbeitszeiten von teils zehn Stunden und mehr bis in die späten Abendstunden und mit Schichtdiensten zurecht, doch spätestens wenn die Beschäftigten Kinder haben, werde es schwierig.
Langfristig dürfte die Branche deshalb auf noch größere Personalengpässe zusteuern, glaubt Zeitler - gepaart mit kürzeren Öffnungszeiten, mehr Schließtagen und eingeschränkten Buchungsmöglichkeiten. Der Weg zu mehr Mitarbeitern ist aus seiner Sicht nur mit besserem Einkommen möglich. 3000 Euro pro Monat brutto müssten für Fachkräfte künftig das Minimum sein. Die Branche brauche „einen echten Neustart“, so Zeitler. (dan, dpa)