Polizei verhaftet 17 Menschen am Sicherheitstag - öffentliche Straftaten nehmen zu

Beim fünften länderübergreifenden Sicherheitstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum haben in Hessen am Dienstag insgesamt mehr als 1000 Einsatzkräfte Kontrollen durchgeführt.
Region - Neben über 770 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der sieben hessischen Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei, beteiligten sich auch Kräfte der Bundespolizei, des Zolls und der Stadtpolizei Wiesbaden. Insgesamt wurden in Hessen am Sicherheitstag (11. Oktober) mehr als 1600 Personen und 1450 Fahrzeuge kontrolliert, wie das Landeskriminalamt in einer Pressenotiz meldet.
Hessen: Polizei kontrolliert 1600 Personen am Sicherheitstag
Den Schwerpunkt bildeten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (51), Verstöße gegen das Waffengesetz (7) sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis (21) und Fahren unter Einfluss von Alkohol und Drogen (17). Bei den Kontrollen gelang es der Polizei zudem 17 Haftbefehle zu vollstrecken.
Zu den Kontrollen auf öffentlichen Plätzen, Wegen, szenetypischen Brennpunkten, in Gaststätten und Bars, an Bahnhöfen, Bushaltestellen sowie regionalen Autobahnen führte die Polizei auch über 1100 Beratungsgespräche und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Fragen oder besondere Aktionen, wie beispielsweise Fahrradcodierungen, durch.
Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamts, zog auch dieses Jahr ein positives Fazit: „Sicherheit gehört zu den wesentlichen Bedürfnissen eines jeden Menschen. Es wurde eine hohe Anzahl an polizeilichen Kontrollen durchgeführt, bei denen erfolgreich viele Ordnungswidrigkeiten geahndet und Straftaten festgestellt werden konnten. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr Engagement.“ (Lesen Sie auch: Länderübergreifender Sicherheitstag: In Hessen wird nun verstärkt kontrolliert)
Hessen: Zahl an Straftaten im öffentlichen Raum 2021 leicht angestiegen
Die Sicherheitslage in Hessen wird nach Angaben des Landeskriminalamt von Jahr zu Jahr signifikant besser. 2021 sei die Kriminalitätsbelastung im vierten Jahr in Folge erneut deutlich gesunken. Mit genau 336.030 Straftaten wurden 6393 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr (- 1,9 Prozent). Das sei der niedrigste Wert seit 1980.
Die Kriminalitätsbelastung sei mit 5340 Straftaten pro 100.000 Einwohner ebenfalls weiter gesunken (2020: 5.446). 65,6 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten wurden laut Polizei letztes Jahr aufgeklärt. Das sei nach 2020 (65,5 Prozent) erneut der mit Abstand höchste jemals gemessene Wert seit Einführung der EDV-basierten Kriminalstatistik im Jahr 1971.
Die Straftaten im öffentlichen Raum stiegen nach Angaben der Polizei leicht. So habe es 57.690 Fälle von Straßenkriminalität und damit 1252 Fälle mehr (+2,2 Prozent) als im Vorjahr gegeben. In die Kategorie Straßenkriminalität falle eine Vielzahl von Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden. So auch Raub und Diebstahl (Straßenraub und Straßendiebstahl), die im Vergleich zum Vorjahr um 1744 Fälle und damit um fünf Prozent gestiegen seien. Grund hierfür liege im Verlauf der Pandemie. Mit Änderungen der Infektionsschutzmaßnahmen hätte sich wieder mehr Menschen in der Öffentlichkeit aufgehalten. (Lesen Sie auch: Raub im Bahnhof: Unbekannter reißt einem 22-Jährigen die Goldkette vom Hals)
Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, sei dennoch auf einem historischen Tiefstand. Die hessische Landesregierung hat in den vergangenen Jahren in zusätzliches Personal für die hessische Polizei investiert. Seit 2022 bietet die hessische Polizei nun auch die Möglichkeit, sich mit Realschulabschluss und dreijähriger anerkannter Berufsausbildung als Polizistin oder Polizist im gehobenen Polizeivollzugsdienst zu bewerben. Mit dieser Option soll noch mehr Menschen der Einstieg in den Polizeiberuf ermöglicht werden. (sob)