Update vom 14. Januar, 11.24 Uhr: Zwar hat sich die Hochwasserlage in Hessen in der Nacht zum Samstag im Zuge des nachlassenden Regenwetters etwas entspannt: Im Lahn- und Fuldagebiet verlagern sich die Hochwasserwellen derzeit in die Mittel- und Unterläufe. Aktuell (Stand: 10 Uhr) sind an 13 Pegeln Meldestufen überschritten, davon fünfmal die Meldestufe 2, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit.
Im Laufe des heutigen Tages setzt jedoch – vor allem in Vogelsberg, Rhön und Spessart – wieder teils kräftiger und langanhaltender Regen ein. Dies hat erneut steigende Wasserstände zur Folge. Betroffen ist vor allem des Lahngebiet: Laut Berechnungen der Hochwasservorhersagezentrale am HLNUG wird an den Pegeln Marburg und Gießen-Klärwerk möglicherweise die Meldestufe 3 erreicht. Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind unpassierbar.
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Durch den Dauerregen und die Durchfeuchtung der Böden könnte diese zweite Hochwasserwelle insgesamt höher ausfallen als die erste: Laut der Prognosen wird vermehrt Meldestufe 2 erreicht. Neben der Lahn wird das vor allem in den Oberläufen der Gewässer im Fuldagebiet und der Eder sowie bei den aus dem Vogelsberg kommenden Gewässern im Kinzig- und Niddagebiet und den Taunusgewässern der Fall sein. An Rhein und Main steigen die Wasserstände an, Hochwassergefahr besteht hier nicht. Am Neckar könnten ab Sonntag Hochwassermeldestufen erreicht werden.
Erstmeldung vom 13. Januar, 11.51 Uhr: Fulda - „Seit gestern Mittag kam es bei steigenden Wasserständen zu Meldestufenüberschreitungen in hessischen Gewässern“, berichtete das Hessische Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitagvormittag. Aktuell (Stand: Freitag, 10 Uhr) seien an 26 Pegeln Meldestufen überschritten worden - davon dreimal die Meldestufe 2 von 4.
Am stärksten war das Hochwasser dem HLNUG zufolge an Lahn und Eder. Dort wurde am Freitagmorgen an den Messstationen Gießen, Leun (Lahn-Dill-Kreis) und Schmittlotheim (Landkreis Waldeck-Frankenberg) die Meldestufe 2 überschritten.
An 23 Stationen stiegen die Pegelstände über die Meldestufe 1 - darunter auch an osthessischen Stationen. So wurden etwa entlang der Fulda von Hettenhausen in der Rhön über Bronnzell und Kämmerzell bis Unter-Schwarz im Vogelsberg erhöhte Pegelstände verzeichnet, aber auch an der Fliede in Kerzell sowie am Altefeldbach in Bad Salzschlirf und Schlechtenwegen.
Im Main-Kinzig-Kreis ist die Bracht im Wächtersbacher Ortsteil Weilers leicht übergetreten. In Gelnhausen erreichte die Kinzig ebenfalls Meldestufe 1. Keine Überschreitung meldeten 105 Stationen in Hessen.
Die Meldestufe 1 ist erreicht, sobald ein Gewässer randvoll ist und an einigen Stellen das Wasser bereits über das Ufer tritt. Die Meldestufe 2 entspricht laut HLNUG einem „größeren Hochwasser“, das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt. Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind unpassierbar
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes kommt am Samstag gegen Nachmittag von Westen her weiterer Regen auf. Vor allem im hessischen Bergland fallen dabei innerhalb von zwölf Stunden zwischen 30 und 40 Liter Wasser pro Quadratmeter. (lio, dpa)