Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG erhoben wird, sei derzeit noch offen. Darüber könne erst nach Abschluss der Ermittlungen eine Aussage getroffen werden. An ihnen sind neben der Kasseler Staatsanwaltschaft die Kripo Korbach, rechtsmedizinische Sachverständige aus Gießen, fachmedizinische Sachverständige sowie ein externes Sachverständigenunternehmen beteiligt.
Noch stehen dem Sprecher zufolge medizinische Gutachten aus. Auch die Auswertung des umfangreichen Datenbestandes dauere an. „Ob mit einem Abschluss des Verfahrens im Jahr 2022 gerechnet werden kann, ist nicht mit Sicherheit zu prognostizieren, zumal der Verteidigung Gelegenheit zur Stellungnahme nach Abschluss der Ermittlungen zu bieten ist.“
Auch das Insolvenzverfahren des Fleischherstellers ist noch nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin des zuständigen Amtsgerichts Korbach. „Der vom Gericht beauftragte Sachverständige erstellt derzeit noch sein Sachverständigengutachten zur Frage des Vorliegens der Zahlungsunfähigkeit der Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG.“ Der weitere Verfahrensablauf hänge vom Ergebnis des Gutachtens ab.
Derweil gehen die Vorbereitungen der Gemeinde Twistetal zum Abriss der Firma weiter. Die Kommune hatte das ehemalige Firmengelände erworben, nachdem Wilke Insolvenz angemeldet hatte. Ursprünglich sollte es an einen ortsansässigen Unternehmer weiterverkauft werden. Der Plan war aber nach Widerstand in der Kommune auf Eis gelegt worden.
Nun will die 4000-Einwohner-Gemeinde alle Gebäude auf dem etwa 35.000 Quadratmeter großen Areal abreißen und das Gelände für eine neue Nutzung erschließen. Auf der brachliegenden Fläche mitten im Ortskern soll ein Neubaugebiet entstehen, das Wohnraum für 200 bis 300 Menschen bieten könnte. Gebaut werden sollen zudem Büros und Dienstleistungsflächen.
„Der Rückbau ist beschlossen. Im Haushalt sind 3,3 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen“, sagte Twistetals Bürgermeister Stefan Dittmann (FDP). Aktuell warte man auf das Abrissgutachten. Das Gelände werde beprobt, es lägen Altlasten vor. „Wir wissen nicht, was da auf uns wartet“, so Dittmann. Mit einem Ergebnis rechnet er spätestens bis Ostern. (dpa)