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Sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Polizei durchsucht Wohnungen in ganz Hessen

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Eine Kriminaloberkommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer auf der Suche nach Kinderpornografie. Die hessische Polizei hat einen Einsatz durchgeführt. (Symbolbild)
Eine Kriminaloberkommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer. Die hessische Polizei jetzt hat einen großen Einsatz durchgeführt. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa

Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat die hessische Polizei zahlreiche Wohnungen durchsucht - auch in Osthessen.

Fulda - Die Vorwürfe gegen insgesamt 63 Beschuldigte wiegen schwer: Sie sollen Kinder beziehungsweise Jugendliche sexuell misshandelt oder einschlägige Bilder und Videos, die Minderjährige zeigen, besessen oder verbreitet haben. In der vergangenen Woche stand dann die Polizei unangekündigt vor ihrer Tür.

Hessen: Wohnungsdurchsuchungen wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder

Von Montag bis Freitag waren insgesamt 218 Kräfte der hessischen Polizei im Einsatz, um die Ermittlerinnen und Ermittler der sogenannten BAO FOKUS zu unterstützen, wie die Polizei am Dienstag (27. September) mitgeteilt hat. Diese besondere Einheit der hessischen Polizei beschäftigt sich ausschließlich mit Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen.

Bei Schwerpunktmaßnahmen unter der Leitung des Landeskriminalamtes wurden von Nord- bis Süd- und Ost- bis Westhessen insgesamt 59 Wohnungen und weitere Räumlichkeiten von Beschuldigten durchsucht.

Die Einsätze fanden in den Städten Frankfurt, Gießen, Hanau und Offenbach sowie in den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Wetteraukreis, Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder-Kreis, Werra-Meißner-Kreis, Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Bergstraße, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg, Main-Kinzig-Kreis, Offenbach, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis und Rheingau-Taunus-Kreis statt. Wie viele Einsätze es in den osthessischen Kreisen gegeben hat, dazu machen die Beamten keine weiteren Angaben.

Die Beschuldigten sind nach Angaben der Polizei bis zu 78 Jahre alt. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stehen die Männer und Frauen untereinander nicht in Kontakt. 17 der Beschuldigten mussten die Einsatzkräfte im Anschluss an die Durchsuchung zwecks Vernehmung auf die nächstgelegene Dienststelle begleiten“, so die Beamten. Es wurden insgesamt 75 Smartphones, 40 Computer und Laptops, 48 USB-Sticks, 14 CDs und DVDs sowie 80 weitere „deliktsspezifische Gegenstände“ sichergestellt. (zen)

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