Die Stadt Fulda verfügt laut Pressestelle der RhönEnergie über 250 Immobilien. „Strom wird hier vor allem zur Innenbeleuchtung benötigt. Dabei kommen bereits in hohem Maße energiesparende Leuchtmittel zum Einsatz.“
„Gleichzeitig sind starke Stromverbraucher wie zum Beispiel Lüftungsanlagen in Kitas, Schulen und vielen sonstigen öffentlichen Gebäuden so programmiert, dass sie nachts oder an Wochenenden und in den Ferien nur sehr reduziert arbeiten“, sagt auch Johannes Heller. Ein vollständiges Abschalten solcher Anlagen sei in der Regel nicht sinnvoll. Zudem baue die Stadt Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden aus, um für den Eigenverbrauch Strom einzuspeisen und somit Energiekosten zu sparen.
Seit 2015 schaltet die Stadt Tann von 0.30 bis 3.30 Uhr die Straßenlaternen ab – allerdings nur Montag bis Freitag. Auch in der Gemeinde Ebersburg wird seit 2015 das Licht ausgeschaltet: täglich von 23.30 bis 5.30 Uhr. Kreuzungen, Straßeneinmündungen sowie Stellen mit viel Fußgängerverkehr wie Bürgerhäuser bleiben beleuchtet. Hauptgrund ist, Geld einzusparen. Tann senkt die Kosten um4500 Euro im Jahr, in Ebersburg liegt der Betrag im fünfstelligen Bereich.
Beim Bau des neuen Rechenzentrums habe die Stadt Fulda 2018 zudem auf eine geothermische Kühlung gesetzt, die Energiekosten und CO2-Ausstoß erheblich mindert. „Zu den größten Stromverbrauchern gehören die Beruflichen Schulen, insbesondere die Ferdinand-Braun-Schule“, ergänzt der Magistratspressesprecher. Eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die zum Teil bis in den Abend hinein unterrichtet werden sowie viele technische Geräte und Maschinen sorgten für einen hohen Bedarf an Energie. „Einsparpotenzial ist hier nur sehr begrenzt vorhanden.“
Auch in Hünfeld werden Energiekosten eingespart – jedoch nicht durch das nächtliche Abschalten von Ampelanlagen. „Die Stadt Hünfeld setzt auf eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Maßnahmen, um nachhaltig Energie zu sparen“, sagt Pressesprecher Helmut Käsmann. Der größte städtische „Einzelverbraucher“ in Sachen Strom sei die Straßenbeleuchtung. „Durch unsere Stadtwerke haben wir in den zurückliegenden fünf Jahren fast die gesamte Beleuchtung auf energiesparende und insektenschonende LED-Lampen umgestellt.“
Das habe den Stromverbrauch erheblich reduziert. Genauere Zahlen nennt der Pressesprecher nicht. „Lediglich die wenigen Lampen, die zuvor bereits auf eine andere energieeffiziente Technik umgerüstet worden waren, sind nicht erneut angepackt worden und sollen dann bei einer möglichen Erneuerung auf einen entsprechenden Stand gebracht werden“, informiert Käsmann.
Zudem wurde die Gebäudetechnik in Hünfeld aufgerüstet; beispielsweise verfüge das vor kurzem sanierte Rathaus über eine intelligente energetische Steuerungstechnik und auch im Kolpinghaus habe man in die Energieeffizienz investiert. „Wenn zum Beispiel jemand irgendwo im Gebäude vergisst, das Licht auszuschalten, übernimmt das System und schaltet es aus“, erklärt Käsmann. Weiterhin arbeite die Hünfelder Stadtverwaltung gegenwärtig an einem Klimaaktionsplan.
„Wir wollen noch mehr Energie regional gewinnen.“ So betreiben die Stadtwerke bereits eigene Blockheizkraftwerke und „Energiecontracting“ zur Lieferung von Wärme und zur Stromproduktion. „In unserer zentralen Kläranlage wird ein solches Blockheizkraftwerk dazu genutzt, mit Klärgasen Strom und Prozesswärme für die Anlagen zu produzieren, die ansonsten abgefackelt werden müssten. Wir verkaufen unseren Nachbarn Wärme und produzieren dabei Strom“, erläutert der Pressesprecher der Stadt Hünfeld.