Hünfelder Freibad öffnet nicht - auch Schwimmbäder in Hosenfeld und Tann bleiben dicht

Seit Dienstagmittag ist klar: Die Hünfelder Stadtwerke werden das Freibad in der Haunestadt in diesem Sommer nicht öffnen. Auch in Hosenfeld und Tann bleiben das Schwimmbad Vorderer Vogelsberg und das Geriethbad diesen Sommer geschlossen.
- Das Hünfelder Freibad, das Hosenfelder Schwimmbad „Vorderer Vogelsberg“ sowie das „Geriethbad" in Tann öffnen diesen Sommer nicht.
- Der Entschluss aus Hosenfeld und Tann fiel beinahe zeitgleich mit der Stadt Bad Soden-Salmünster, wo das Freibad ebenfalls geschlossen bleibt.
- Im Fuldaer Rosenbad feierte man hingegen am Montag den Start in die Freibadsaison und ließ schon erste Schwimmer zu.
Hünfeld/Hosenfeld/Tann - Wie Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) in einer Mitteilung bekanntgab, werde das Hünfelder Freibad in dieser Sommersaison nicht öffnen. Auch in Steinau sollte das Freibad geschlossen bleiben. Nach einer großen Demonstration soll der Magistrat ein Hygiene- und Zugangskonzept erarbeiten, damit das Freibad ab dem 15. Juli öffnen könne.
„Nach Abwägung des Für und Wider haben sich Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung zu dem Schritt entschlossen, das Bad in der diesjährigen Saison nicht mehr zu öffnen, da der notwendige Aufwand, um die Hygieneregeln einhalten zu können, in keinem Verhältnis zu der möglichen Zahl von Badegästen und den möglichen Badezeiten gestanden hätte“, heißt es in der Mitteilung.

Selbst wenn das Hünfelder Freibad über ein großzügiges Becken und eine weitläufige Liegewiese verfüge, wäre auf lange Sicht wohl die ungetrübte Badefreude von Familien und Jugendlichen auf der Strecke geblieben, da unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienevorschriften immer nur eine sehr begrenzte Anzahl an Badegästen das Freibad hätte besuchen können.
All diese Vorgaben hätten laut Tschesnok voraussichtlich nicht nur die Einnahmen erheblich vermindert, sondern auch den Personal- und Sachkostenaufwand deutlich erhöht. Die eingesparten Gelder sollen nun dafür verwand werden, das Bad im nächsten Jahr noch attraktiver zu gestalten - beispielsweise durch eine große Wasserrutsche, die Gegenstand einer Unterschriftenaktion von Eltern war.
Corona-Krise als Auslöser für die Schließung der Freibäder
Wegen den Vorschriften und Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise hatte der Gemeindevorstand von Hosenfeld die Schließung beschlossen. Wie Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU) mitteilte, nicht nur eine schwere, sondern auch eine harte Entscheidung. Die Besucherzahl, die nach Angaben des Gemeindevorstands an heißen Wochenenden in den vergangenen Jahren bei bis zu 1200 lag, hätte zunächst auf 160 Personen reduziert werden müssen.
Um möglichst vielen Besucherinnen und Besuchern den Badespaß zu ermöglichen, wäre ein Drei-Schicht-Betrieb notwendig gewesen. Konkret hätte das bedeutet: Der Aufenthalt in dem Freibad wäre lediglich für zwei bis drei Stunden möglich gewesen, da zwischen den Besuchsintervallen ein kontaktfreier Besucherwechsel und die Desinfektion gewährleistet werden muss.
Freibad in Hosenfeld: Hürden laut Malolpeszy zu groß
Der Bürgermeister sieht aufgrund dieser Einschränkungen in Verbindung mit dem gleichzeitig entstehenden hohen Organisationsaufwand keinen Sinn in einer Öffnung: „Wir hatten sogar ein Hygienekonzept erarbeitet, um zu prüfen, wie wir einen Betrieb gewährleisten können. Aber die Hürden sind zu groß.“
Die Schließung des Freibads soll nun allerdings dafür genutzt werden, Verschönerungs- und Modernisierungsarbeiten durchzuführen, damit Besucherinnen und Besuchern im nächsten Jahr wieder ein attraktives Freibad geboten werden kann. Bereits gekaufte Dauerkarten für das Schwimmbad Vorderer Vogelsberg behalten ihre Gültigkeit für das nächste Jahr oder können bei der Gemeindeverwaltung gegen Erstattung zurückgegeben werden.
Tanner Bürgermeister: „Durch die Beschränkungen gäbe es nicht einen Hauch von Badespaß“

In Tann haben ähnliche Beweggründe wie in Hosenfeld dazu geführt, dass das Freibad in diesem Sommer nicht seine Pforten öffnet. „Grund für die Entscheidung des Magistrates ist die in einem Familienbad wie unserem kaum umsetzbare Landesverordnung sowie das damit verbundene umfassende Hygienekonzept“, erklärt Bürgermeister Mario Dänner die Hintergründe.
„Durch die notwendigen Beschränkungen gäbe es nicht einmal einen Hauch von Badespaß.“ Der Wasserspielgarten müsste geschlossen bleiben, die Wasserrutsche könnte nicht benutzt werden, der Sprungturm wäre gesperrt, es dürfte nur in Einbahnstraßenregelung geschwommen werden – nennt er Beispiele. Hinzu komme, dass der Kioskbetreiber den Kiosk „verständlicherweise in diesem Jahr aufgrund der Einschränkungen nicht betreiben möchte“, so Dänner.
Ein kleiner Lichtblick für Schwimmbadfans: Das Hallen- und Freibad in der Nachbarkommune Hilders hat angekündigt, am 4. Juli zu öffnen.
Welche Freibäder in der Region geöffnet haben, haben wir für Sie zusammengefasst. Außerdem gibt es eine Übersicht über die Badeseen in der Region.