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„Wilm-Hosenfeld-Saal“: Deutsche Botschaft in Israel ehrt Widerstandskämpfer

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Von: Eike Zenner

Ehre für Wilm Hosenfeld: Michael Brand vor dem „Hauptmann Wilm Hosenfeld-Saal“ in der deutschen Botschaft in Israel.
Ehre für Wilm Hosenfeld: Michael Brand vor dem „Hauptmann Wilm Hosenfeld-Saal“ in der deutschen Botschaft in Israel. © Deutsche Botschaft Tel Aviv

Die deutsche Botschaft in Israel hat ein neues Domizil und ehrt den in Hünfeld geborenen Widerstandskämpfer Wilm Hosenfeld.

Tel Aviv - Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) hat die deutsche Botschaft in Israel besucht - als erster Abgeordneter nach dem Umzug das neue Domizil in Tel Aviv, wie er in einer Pressenotiz berichtet. Ein Thema: Wilm Hosenfeld.

„Wilm-Hosenfeld-Saal“ - Botschaft in Israel ehrt Widerstandskämpfer

In Erinnerung an den in Hünfeld geborenen Gegner des Nationalsozialismus, der während seines Einsatzes in Polen polnische und jüdische Verfolgte vor dem Zugriff der Nazi-Schergen versteckte und rettete, wurde in der deutschen Botschaft ein eigener Raum nach Hosenfeld benannt - der „Hauptmann-Wilm-Hosenfeld-Saal“. (Lesen Sie hier: Vom Offizier zum Widerständler: Mackenzell gedenkt Wilm Hosenfeld)

Neben einem Austausch zur Lage in Israel und der Region konnte Brand diesen Raum besuchen. „Hier wird jemand geehrt und eine Haltung in Erinnerung gehalten, die sich in bester Tradition für Patriotismus, Menschlichkeit und Haltung entschieden hat“, betonte der Abgeordnete und dankte in Tel Aviv für dieses „Zeichen der Anerkennung und Traditionspflege“.

Brand zeigte sich nach eigenen Worten „berührt und beeindruckt“ davon, dass diese Initiative vom Stab des Militärattachés der Botschaft, Jürgen Haffner, vorgeschlagen und umgesetzt wurde. Als Grund für die Namensnennung von Wilm Hosenfeld sagte Oberst Haffner: „Er gehört, historisch gesehen, zu den ‚Retterpersönlichkeiten‘, das heißt zu den Soldaten der Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg auf eigenes Risiko und entgegen der Befehlslage vom deutschen Sicherheitsapparat verfolgte und bedrohte Menschen retteten.“

Erinnerung an Wilm Hosenfeld - Widerstandskämpfer in Hünfeld geboren

Die Geschichte Hosenfelds wurde weltweit bekannt durch den Spielfilm „Der Pianist“, der unter anderem mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Wilm Hosenfeld wurde für seine Taten zur Rettung von Verfolgten der Nazis posthum unter anderem im Jahre 2007 vom polnischen Präsidenten mit dem Orden „Polonia Restituta“ sowie im Jahre 2009 von Israels offizieller Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust, Yad Vashem, als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.

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