Teures Papier, steigender Mindestlohn: Anzeigenblatt „Fulda aktuell“ verschwindet

Das wöchentlich erscheinende Anzeigenblatt „Fulda aktuell“ stellt aus wirtschaftlichen Gründen sein Erscheinen ein. Die am Samstag verteilte Ausgabe war die letzte. Für die Mitarbeiter kommt das Aus überraschend.
Fulda - Noch Mitte dieser Woche waren Redakteure und Anzeigenvertreter von „Fulda aktuell“ auf der Suche nach Berichten und Anzeigenaufträgen in der Region unterwegs. Doch am Donnerstag erhielten die Beschäftigten die Kündigung – ohne jede Vorwarnung, wie sie berichten. Nach FZ-Informationen sind zehn Mitarbeiter von dem Aus direkt betroffen.
Die Zeitung mit einer Auflage von – nach eigenen Angaben – 118.000 Exemplaren wurde von der Münchner Ippen-Gruppe herausgegeben. Gedruckt wurden die Ausgaben in Kassel. Eine offizielle Erklärung zum Aus gibt es nicht, aber die gesamte Anzeigenblatt-Branche klagt seit Monaten über die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen.
„Fulda aktuell“ wird eingestellt - Anzeigenblatt erscheint zum letzten Mal
In den vergangenen Jahren sind insbesondere die Kosten der Zustellung wiederholt und stark angestiegen. Die Kosten für die Austräger werden noch einmal einen Sprung machen, wenn der Mindestlohn im Oktober, wie von der Bundesregierung angekündigt, auf zwölf Euro pro Stunde steigt. Auch die massiv gestiegenen Papierpreise machten „Fulda aktuell“ – wie allen anderen gedruckten Medien – stark zu schaffen.
Die wirtschaftlich Verantwortlichen des Blattes kamen offenbar zu dem Schluss, dass sich die Herausgabe von „Fulda aktuell“ nicht mehr lohnt. Die Gratis-Zeitung hatte in den vergangenen Jahren einen Ausflug nach Alsfeld gewagt, hatte die Ausgabe „Alsfeld aktuell“ aber 2020 nach drei Jahren wieder eingestellt.
Mit dem Rückzug von „Fulda aktuell“ ist das Wochenblatt „Marktkorb“ nun das einzige kostenlose Anzeigenblatt in der Region Osthessen. Der „Markorb“ erscheint, ebenso wie die Fuldaer Zeitung, in der Mediengruppe Parzeller.