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Vom Leben in zwei Welten: Fuldaerin Luna Helmer veröffentlicht ihren ersten Fantasy-Roman

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Von: Alina Komorek

Romanautorin Luna Helmer
Luna Helmer aus Großenlüder-Müs hat ihren ersten Fantasy-Roman veröffentlicht. © Alina Komorek

Reise ins Mittelalter: Luna Helmers Buch „Of Blood and Poison“ ist ein mittelalterlicher Fantasy-Roman. Die 20-Jährige erzählt bei einem Ausflug zur Burgruine in Angersbach, dass sie fantastische Welten dem Hier und Jetzt vorzieht.

Fulda - 448 Seiten, drei Hauptfiguren, zwei Welten und eine 20-jährige Autorin: „Of Blood and Poison“ ist das erste Buch von Luna Helmer. In dem Roman geht es um die Geschwister Iska und Derryk und die Dienerin Skee, die mal in der Menschen- und mal in der Unterwelt Aufgaben meistern. Vor einer mittelalterlichen Kulisse treten Ritterorden auf, Geheimnisse werden gelüftet und Kämpfe werden ausgetragen. Eine wichtige Rolle aber spielt für den Verlauf der Geschichte das Schicksal – und das in beiden Welten.

Fulda: Jungautorin Luna Helmer veröffentlicht ihren ersten Fantasy-Roman

Helmer zieht es nicht nur beim Schreiben ihrer Romane in fantastische Welten, sie liest auch selbst gern Geschichten, in denen zauberhafte Wesen wie Feen oder Elfen vorkommen, oder solche, in denen Dämonen und Teufel Unruhe stiften. „In meinem Bücherregal stehen mehr als 200 Bücher“, sagt die 20-Jährige. In der echten Welt befindet sich das Bücherregal im Zimmer im Elternhaus, genauer: in Großenlüder-Müs im Landkreis Fulda. Weil sie schon als Kind begeistert Ausflüge zur Burgruine in Angersbach gemacht hat – „das ist eine Burg aus dem Mittelalter“ – erzählt sie zwischen alten Mauern von der Entstehung ihres ersten Buches.

Bereits in der neunten Klasse habe sie gewusst, dass sie einmal die Geschichte von „Of Blood and Poison“ schreiben würde. „Ich habe gewartet, weil ich üben wollte, weil ich besser werden wollte im Schreiben“, sagt sie. Deshalb hat sie an Lektüre verschlungen, was ihr aus dem Genre Fantasy in die Hände fiel, hat kurze Geschichten und auch mal Gedichte geschrieben. Daraufhin setzte sie ihre Pläne für den ersten eigenen Roman um: Sie begann in der zwölften Klasse – obwohl die Abi-Prüfungen näherrückten – an ihrem ersten Fantasyroman zu schreiben.

Jede freie Minute nutzte sie, um die Geschichte zu Papier zu bringen. Und sogar, wenn sie in der Schule war, schrieb sie im Unterricht heimlich weiter, Kapitel für Kapitel, bis die insgesamt 448 Seiten getippt waren und die Geschichte rund schien. Sie weiß jetzt, dass nach dem Schreiben die Arbeit oft erst beginnt: „Dann habe ich meiner Lektorin das Buch gegeben – sie hat erst die Geschichte unter die Lupe genommen, daraufhin musste ich noch sechs Kapitel umschreiben.“ (Lesen Sie hier: Die Katastrophe im Krätzbachbunker: Neues Buch von Günter Sagan)

Autorin plant Roman-Trilogie von „Of Blood and Poison“

Erst im zweiten Schritt habe die Lektorin dann auf den Stil geachtet. Das zu übertragen, habe dann weitere sechs Wochen gebraucht. Daraufhin ging das Buch in den Druck, seit einigen Wochen hält Helmer ihr Erstlingswerk in den Händen. Doch ein Ende hat sie für die Geschichte noch nicht gefunden: „Nachdem ich ungefähr 70 Prozent des Buches geschrieben hatte, ist mir aufgefallen, dass die Geschichte von Iska, Derryk und Skee eine Trilogie wird“, erzählt Helmer. Obwohl „Of Blood and Poison“ erst erschienen ist, hat sie schon 200 Seiten vom zweiten Teil geschrieben.

Als Helmer die erste Lesung mit „Of Blood and Poison“ gab, sei ihr Vater vor Stolz fast geplatzt. „Mein Vater war der Erste, der das Buch gelesen hat – jeweils vor und nach dem Lektorat“, sagt Helmer. Auch ihre Mutter stehe voll hinter ihr – und das, obwohl Helmer während der Schulzeit mehr an ihrem Buch schrieb, als dem Unterricht zu folgen.

Geschadet habe das aber nicht: Nicht nur, dass sie mit 20 Jahren bereits einen Roman geschrieben und veröffentlicht hat, was sie ohnehin einmal hauptberuflich machen will: Zum Juli beginnt sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin, denn „mein Leben dreht sich fast nur um Bücher“. Bis dahin schreibt Helmer weiter an Teil 2 von „Of Blood and Poison“ – und absolviert, fast nebenbei, noch ein Freiwilliges Soziales Jahr bei antonius.

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