Fast 40 Jahre ist der Mord nun her. Damals war die DNA-Analyse noch nicht üblich. Erst vier Jahre später – 1987 – wurde erstmals in England ein Mörder mittels genetischem Fingerabdruck überführt. Auch an Gabrieles Kleidung wurden Spuren gesichert, molekulargenetisches Material, das nicht von den Eltern stammt. Bisher konnte kein Täter ermittelt werden.
„Doch Mord verjährt nicht. Wir hoffen, dass sich auch nach dieser Zeit in diesem Cold Case noch neue Hinweise ergeben“, sagt Hanke. Die Redaktion von „Aktenzeichen XY... ungelöst“ frage immer mal wieder in den Polizeipräsidien nach Fällen, bei denen Zeugenhinweise benötigt werden. „Und der Mord an Gabriele Schmidt ist ein Verbrechen, das die Ermittler bis heute beschäftigt“, erklärt Hanke.
Margit Preiss, die seit vielen Jahren als Pressesprecherin für „Aktenzeichen XY...“ tätig ist, führt an, dass es schon häufiger vorgekommen sei, dass Täter auch nach langer Zeit die Tat gestehen, um ihr Gewissen zu entlasten. Viele der Spuren, die es im Fall Gabriele gebe, seien ausermittelt. „Aber es ist wahrscheinlich, dass der Täter aus dem Umkreis des Mädchens kam und irgendjemand etwas gewusst haben muss“, erklärt Preiss.
Gabrieles Eltern, die von der Polizei auch befragt worden waren, kamen als Täter nicht in Frage. Sie haben den Verlust des Kindes nie verkraftet. Der Vater lebte nach dem Verbrechen 30 Jahre lang in einer geschlossenen Anstalt. Auch die Mutter, die zuletzt in Hamburg wohnte, ist inzwischen verstorben. An der Wand ihrer Wohnung hing das Bild ihrer Tochter. (mit dpa-Material)