1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

„Dolles Dorf“: Kleinster Ortsteil im Landkreis Fulda im TV

Erstellt:

Mitten im Dreh: Das hr-Kamerateam mit Ortsvorsteher Hubertus Vilmar und Familie Grimm, der der Bauernhof in Langenberg gehört
Mitten im Dreh: Das hr-Kamerateam mit Ortsvorsteher Hubertus Vilmar und Familie Grimm, der der Bauernhof in Langenberg gehört. © Anne Burkard

Das kleinste Dorf im Landkreis Fulda hat sein eigenes Dorfporträt bekommen: In dem Format „Dolles Dorf“ war Langenberg am Samstagabend in der Hessenschau zu sehen. Die Langenberger fanden das sehr aufregend.

Hofbieber - „Wir waren am Donnerstag auf der Geburtstagsfeier meines Schwiegersohnes, als der erste Gast die E-Mail bekam“, erzählte Hubertus Vilmar und lachte. „Danach erhielten auch wir anderen die Benachrichtigung, dass wir das „Dolle Dorf“ der Woche geworden sind.“ Hubertus Vilmar ist Ortsvorsteher des kleinsten Dorfes im Landkreis Fulda: Im beschaulichen Langenberg - einem Ortsteil von Hofbieber - leben gerade einmal 32 Menschen.

Kleinstes Dorf im Kreis Fulda im TV zu sehen

Nichtsdestotrotz erlebte das kleine Dorf in jüngster Vergangenheit einen regelrechten Babyboom. Die Langenberger Bevölkerung sei in den letzten fünf bis sechs Jahren um 14 Prozent gewachsen, erklärte der Ortsvorsteher stolz. „Die jungen Leute bleiben hier, so etwas wie eine Landflucht scheint es bei uns nicht zu geben“, sagte der 60-Jährige und verwies schmunzelnd auf drei neu gebauten Häuser.

Dass ein Fernseh-Team den Ort besuchet, war für die Langenberger sehr aufregend, auch wenn sie zuerst etwas überrumpelt waren: „Ich dachte es wäre ein Aprilscherz.“ Noch am Donnerstagabend trafen sich zwölf Dorfbewohner in der Gaststätte „Zur Goldenen Rose“, um Ideen für die Reportage zu sammeln. Vilmar ist auch deshalb so aufgeregt gewesen, weil er noch nie vor der Kamera stand, sagte er. Trotz aller Nervosität freute der 60-Jährige sich über die Möglichkeit, sein Dorf vorstellen zu können: „Ich wohne schon mein ganzes Leben hier. Langenberg ist für mich Heimat.“

Heute leider im Nebel: Ortsvorsteher Hubertus Vilmar blickt auf der Sternengucker-Bank bis zum Hoherodskopf im Vogelsberg.
Heute leider im Nebel: Ortsvorsteher Hubertus Vilmar blickt auf der Sternengucker-Bank bis zum Hoherodskopf im Vogelsberg. © Anne Burkard

Die Dreharbeiten begannen auf seinem Bauernhof. Seine Kühe waren nicht das einzige Highlight des Kurzfilms: „Wir haben eine schöne Kapelle samt kleinem Friedhof, eine neue Sternen-Gucker-Bank und eine tolle Aussicht bis zum Vogelsberg. Außerdem verläuft der Wanderweg Hochrhöner direkt durchs Dorf.“

Auch zur Geschichte des Ortes gibt es einiges zu berichten, wie Hubert Will, Wirt der „Goldenen Rose“ weiß: „Langenberg war vor 1871 bayerisch und lag genau an der Grenze zu Preußen. Das alte Zollhaus steht noch.“

Im TV

Das „Dolle Dorf“ wird jeden Donnerstagabend live in der Hessenschau gezogen. Am Samstagabend (15. April) ab 19.30 Uhr konnten Interessierte den fünfminütigen Beitrag zu Langenberg in der Hessenschau im hr-Fernsehen anschauen.

Nach Rudolphshan, Löschenrod und Sandberg war Langenberg das vierte Dorf aus dem Landkreis Fulda, das in der Hessenschau innerhalb von acht Wochen gezogen wurde.

Neben ländlicher Idylle, fing die Kamera vor allem das starke „Wir-Gefühl“ der Dorfgemeinschaft ein. „Ob bei der Heuernte oder bei der Restauration der Kapelle und einer Marienfigur: Wir packen alles zusammen an – auch das sonntägliche Frühshoppen in der Kneipe“, fügte Vilmar augenzwinkernd hinzu. Für ihn ist die Gemeinschaft das Besondere an Langenberg, jeder kennt eben jeden: „Wir helfen uns gegenseitig, hier bleibt keiner auf der Strecke.“ Am späten Nachmittag endet der Drehtag. Hubertus Vilmar freut sich, dass das Wetter gehalten hat und alle mitgemacht haben. „Es war anstrengend aber schön. Ich glaube, dass das Kamerateam vom hr mit uns zufrieden war. Wir lassen denn Tag jetzt noch gemütlich mit einer kleinen Abschlussfeier ausklingen.“ (von Paula Rosa Henkel)

Auch interessant