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Aus Tiergarten wird „Wirgarten“: Mensch-Tier-Begegnungen sollen intensiver werden

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Im Tiergarten in Fulda-Neuenberg sollen sich Menschen und Tiere künftig näher kommen, als es bislang der Fall war. Nach der Landesgartenschau soll es im „Wirgarten“ pädagogische Angebote und Führungen geben.

Fulda - Die Umgestaltung und Vergrößerung des Tiergartens in Fulda-Neuenberg ist für die Stadt Fulda ein ganz besonderes Bauprojekt: „Im Westen der Stadt entsteht ein Mensch-Tier-Begegnungszentrum, das seinesgleichen sucht“, heißt es in einer Mitteilung aus der Magistratspressestelle.

Neues Konzept für Tiergarten Fulda: Kinder lernen Kontakt zu Tieren

Im Tiergarten wird - wie auch an anderen Stellen des Landesgartenschau-Areals - aktuell noch fleißig gebaut. Vom aktuellen Stand der Bauarbeiten lonnten sich Pressevertreter am Mittwoch bei einem Medientag ein Bild machen. Auch ein Bistro mit Biergarten entsteht am Tiergarten. Neben den deutlichen räumlichen Veränderungen mit Torhaus, Wirtschaftsgebäude und neuer großer Freifläche oberhalb der Hohle soll es ein neues inhaltliches Konzept geben.

Die ersten Tiere - so wie diese Ponys - sind bereits in ihren neuen, geräumigen Gehegen im Tiergarten Neuenberg angekommen.
Die ersten Tiere - unter anderem diese Ponys - sind bereits in ihren neuen, geräumigen Gehegen im Tiergarten Neuenberg angekommen. © Stadt Fulda

„Hier entsteht ein richtiges Highlight für die Menschen in Fulda und der ganzen Region“, freuen sich Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) und Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos). Die neuen Flächen und Gehege böten den Tieren deutlich mehr Platz und ermöglichten eine artgerechte Haltung.

Die geplanten pädagogischen Angebote seien eine ideale Ergänzung zur bewährten Arbeit des Umweltzentrums Fulda. „Vor allem viele Kinder haben heute kaum noch Kontakt mit Tieren, wissen gar nicht wie sie mit ihnen umgehen sollen. Das können sie hier lernen und auch erleben, wie viel Spaß es macht, eine Ziege oder einen Esel zu streicheln und zu versorgen“, so Wingenfeld und Schreiner.

Das Logo des neuen „Wirgartens“ wird mit Beginn der Landesgartenschau bereits auf dem Gelände zu sehen sein. © Studio Frost

Um die Neukonzeption zu verdeutlichen, wurde durch eine Arbeitsgruppe der neue Name und das neue Logo „Wirgarten“ entwickelt, welches mit Beginn der Landesgartenschau bereits auf dem Gelände zu sehen sein wird. „Das Mensch-Tier-Begegnungszentrum wird anders sein als ein herkömmlicher Tiergarten“, erläutert Andrea Rödiger von der Städtebauförderung der Stadt Fulda. „Das sollen die zukünftigen Besucherinnen und Besucher auch schon von Anfang an sehen.“

Die Huftiere können sich mehrere Stunden am Tag auf dem neuen Paddock-Trail ausgiebig bewegen.
Die Huftiere können sich mehrere Stunden am Tag auf dem neuen Paddock-Trail ausgiebig bewegen. © Stadt Fulda

Und was macht den „Wirgarten“ konkret aus? „Statt die Tiere wie bisher vor allem mit Futter anzulocken, sollen Besucherinnen und Besucher künftig erfahren, wie es ist, wenn diese freiwillig kommen, weil sie gestreichelt werden möchten“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. „Dazu muss man die Bedürfnisse der verschiedenen Tierarten kennenlernen und respektieren“, erklärt Tierärztin Dr. Bianca Reith, die das Konzept mit entwickelt hat.

Aus diesem Grund werden nach der Landesgartenschau auch pädagogische Angebote und Führungen fest zum Programm des „Wirgartens“ gehören, zum Beispiel begleitende Begegnungsangebote mit den ehrenamtlichen Rangern sowie von Fachkräften betreute Angebote im Bereich der Erlebnispädagogik und der sozialen Arbeit mit Tieren. Als außerschulischer Lernort werden zudem Workshops für unterschiedliche Schulformen und -stufen entwickelt.

Im Gelände verteilte Holztiere dienen nicht nur zum Spielen und Klettern, sondern werden auch in die pädagogische Arbeit eingebunden. Hier erklären die Ranger zum Beispiel, wie man die Tiere am besten streichelt.
Im Gelände verteilte Holztiere dienen nicht nur zum Spielen und Klettern, sondern werden auch in die pädagogische Arbeit eingebunden. Hier erklären die Ranger zum Beispiel, wie man die Tiere am besten streichelt. © Stadt Fulda

„Im Oktober werden wir den ‚Wirgarten‘ der Fuldaer Bevölkerung als neues tolles Angebot der Naherholung, Tierpädagogik und Umweltbildung übergeben“, kündigen Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner an. Bis dahin ist der „Wirgarten“ schon als Bestandteil des LGS-Geländes zugänglich. (lio)

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