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Waschbären im Bad und Einbrecher in Not: Kuriose Einsätze für Retter und Helfer in Hessen

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Waschbär
In einer Wohnung in Grävenwiesbach im Hochtaunuskreis hatte es sich im Juni eine Waschbärenfamilie im Gästebad gemütlich gemacht. © David Ebener/dpa

Um Hilfe rufende Einbrecher, besitzergreifende Waschbären und abenteuerlustige Kinder: Auch 2022 haben Retter und Helfer in Hessen wieder kuriose Einsätze hinter sich.

Frankfurt/Fulda - Parksünder verwarnen, Raser stoppen, Verbrechen aufklären und Erste Hilfe leisten gehören zu den Alltagsaufgaben von Polizei und Feuerwehr. Nicht selten müssen die Einsatzkräfte dabei auch furchtbare Bilder sehen, häufig werden sie sogar selbst attackiert. Doch Jahr für Jahr werden sie auch zu Einsätzen gerufen, bei denen selbst Hartgesottene unter ihnen mit dem Kopf schütteln oder schmunzeln müssen. Auch 2022 mussten Polizei und Feuerwehr in Hessen wieder etliche Tiere aus misslichen Situationen befreien - und auch manch ein Einbrecher war nicht mit allen Wassern gewaschen.

Fulda: Kuriose Einsätze für Polizei und Feuerwehr in Osthessen im Jahr 2022

So brachte sich im Februar ein mutmaßlicher Einbrecher in Frankfurt mangels Fluchtweg selbst in die Bredouille. Der Mann war wohl durch ein Fenster in einen Keller eines Mehrfamilienhauses eingedrungen und durchwühlte ihn. Sein Pech: Er kam in dem verschlossenen Keller anschließend nicht mehr durch das Fenster ins Freie und musste um Hilfe rufen. Ein Streife und die Eigentümerin das Tatortes befreiten ihn schließlich aus seiner misslichen Lage. Weil der Keller durchwühlt war und die Eigentümerin den Mann nicht kannte, musste er mit auf die Wache.

Eine Gänsefamilie auf Irrwegen beschäftigte im April die Polizei in Fulda. Die neunköpfige Großfamilie wurde von einer Anwohnerin beobachtet, wie sie über eine Straße watschelte und sich anschließend auf einem Friedhof verirrte. Polizei und Nachbarn geleiteten das Gänsepaar und die sieben Küken in einen nahe gelegen Garten, wobei drei Küken zunächst die Hilfe verweigerten. Die Vögel konnten aber nach einem Transport letztendlich am Ufer der Fulda freigelassen werden.

Vogelsberg: Junge (4) vermisst - Kind steigt alleine in Zug nach Gießen

Ebenfalls im April setzte ein Feueralarm in einen Mehrfamilienhaus in Büttelborn in Südhessen die Feuerwehr in Marsch. Die mit Sirenengeheul zur Hilfe eilenden Einsatzkräfte rissen am frühen Morgen die Anwohner aus dem Schlaf. Die konnten sich aber kurz darauf wieder beruhigt ins Bett legen, denn an den Flammen konnte sich niemand die Finger verbrennen - es handelte sich um ein romantisches Kaminfeuer auf dem Fernsehschirm.

Auch die Einsatzkräfte aus dem Vogelsberg wissen Kurioses aus dem Jahr 2022 zu berichten: Der Ausflug eines vier Jahre alten Jungen versetzte seine Eltern im April in Alsfeld in Schrecken. Das Kind lief von zu Hause davon und machte sich alleine mit dem Zug auf den Weg ins 50 Kilometer entfernte Gießen. Ein Bahnmitarbeiter griff den Sprössling aber auf und er konnte von der Bundespolizei schnell den besorgten Eltern zurückgegeben werden, die ihren Nachwuchs bereits vermisst gemeldet hatten.

Ungewöhnliche Besucher hatten Menschen in einer Wohnung in Grävenwiesbach im Hochtaunuskreis. Im Gästebad hatte es sich im Juni eine Waschbärenfamilie gemütlich gemacht. Die alarmierte Feuerwehr musste den Bären das neue Domizil wieder entreißen und setzte die Familie im Freien aus.

Ein ungebetener Gast in ihrer Wohnung verschreckte im November eine 78-Jährige in Eschwege. Der betrunkene und offensichtlich orientierungslose Mann erkannte vermutlich sein eigenes Haus nicht mehr. Im Glauben, auf dem richtigen Weg zu sein, steuerte er auf ein Mehrfamilienhaus zu. Laut Polizei konnte er aber seinen Schlüssel nicht mehr finden und schlug dann zunächst die Eingangstür des Hauses ein und danach die Scheibe einer Eingangstür im ersten Stock. Als sich der Mann in der Wohnung hinlegen wollte, sprach ihn die dort lebende verschreckte, allein lebende 78-Jährige an. Sie erlitt einen leichten Schock.

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Ein Tankstellen-Mitarbeiter alarmierte in Viernheim die Ermittler, weil er an einem Kaffeeautomaten einen bewaffneten Mann vermutete. Neben dem Automaten lag ein silberner Gegenstand, der einer Pistole glich. Eine Polizeistreife nahm den Gast fest - statt einer Waffe handelte es sich bei dem silbernen Gegenstand aber um ein Flachmann in Pistolenform mit einem Korken im Lauf. Gehen durfte der Mann dennoch nicht - wegen 1,8 Promille musste er eine Nacht auf der Wache ausnüchtern. (dpa)

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