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Einweihung schon 2024? Land Hessen fördert Aufbau der Milseburghütte mit knapp einer Million Euro

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Von: Rainer Ickler

Am Fuße der Milseburg übergab Ministerin Priska Hinz (Dritte von links) den Förderbescheid an Bürgermeister Markus Röder (Vierter von links). Die Landtagsabgeordneten Sebastian Müller und Silvia Brünnel (daneben) und Vertreter der Gemeinde und des Landkreises freuten sich über den Bewilligungsbescheid.
Am Fuße der Milseburg übergab Ministerin Priska Hinz (Dritte von links) den Förderbescheid an Bürgermeister Markus Röder (Vierter von links). © Rainer Ickler

Am 28. Oktober 2019 wurde die Milseburghütte geschlossen, im März 2022 begannen die Abrissarbeiten, heute gab der Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder seiner Hoffnung Ausdruck, dass die neu aufgebaute Hütte 2024 eingeweiht werden kann.  

Milseburg - Ein wichtiger Baustein dafür ist eine Landeszuwendung in Höhe von knapp einer Million Euro. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab heute aUmweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Fuße der Milseburg (Landkreis Fulda) an Bürgermeister Röder. Er skizzierte das weitere Vorgehen. Geplant ist eine Erschließungsbohrung zur geplanten Hütte in 835 Metern Höhe.

Land Hessen fördert Aufbau der Milseburghütte mit knapp einer Million Euro

Diese wurde vom Regierungspräsidium genehmigt. Kurze Zeit später klagte die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) vor dem Verwaltungsgericht gegen diese Bohrung. Derzeit ruht das Verfahren. Es werde versucht, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, erklärte Röder. Unabhängig davon sollen ab Ende Juli/Anfang August die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten für das Fundament und den Keller beginnen.

Die Ausschreibungen laufen schon. Bis Ende Oktober soll der Keller fertiggestellt sein. Im nächsten Jahr sollen die Arbeiten dann fortgesetzt werden. „Wir gehen davon aus, dass die neue Hütte im kommenden Jahr, also 140 Jahre nachdem die erste Hütte gebaut wurde, eingeweiht werden kann“, sagte Röder.

Ob dann eine zentrale Ver- und Entsorgung von Wasser, Abwasser und Strom möglich ist, wird davon abhängen, ob eine Erschließungsbohrung genehmigt wird. Diese soll Aufschluss darüber bringen, ob unterirdisch Leitungen durch das Gestein nach oben verlegt werden können.

An der frei geräumten Stelle, unterhalb der Kapelle, soll die Hütte wieder aufgebaut werden.
An der frei geräumten Stelle, unterhalb der Kapelle, soll die Hütte wieder aufgebaut werden. © Rainer Ickler

Falls dies nicht möglich ist, soll es eine dezentrale Versorgung geben. Das heißt, Wasser muss jeden Tag nach oben gefahren und das Abwasser regelmäßig per Fahrzeug entsorgt werden.

Bei der heutigen Übergabe des Bewilligungsbescheides sagte Ministerin Priska Hinz, dass die Hütte wichtig für einen nachhaltigen Tourismus im ländlichen Raum ist. Zusätzlich zum Gastraum mit 50 Sitzplätzen ist auch eine Ausstellungsfläche für wechselnde Informationsangebote geplant, unter anderem zu Kelten und dem sagenumwobenen Berg.

Für die Gesamtmaßnahme des Wiederaufbaus sind knapp 2,4 Millionen Euro eingeplant. „Wir freuen uns, dieses Projekt mit der Höchstfördersumme, die im Rahmen unserer Regionalentwicklung für derartige Projekte zur Verfügung steht, unterstützen zu können“, sagte die Ministerin. Es sei wichtig, dass die Hütte wieder aufgebaut wird, sagte Hinz und wies darauf hin, dass sie persönlich einmal im Jahr auf die Milseburg wandere.

Bürgermeister hofft auf Milseburghütten-Einweihung 2024

Grünen-Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel erklärte, dass sie als Kind und als Jugendliche häufiger auf der Hütte war. „Das, was man kennt, sollte man bewahren und zukunftsfähig machen.“ Die neue Hütte sei eine Aufwertung für die Milseburg. Ihr CDU-Landtagskollege Sebastian Müller, selbst Hofbieberer, wies darauf hin, dass die Milseburg kein Berg wie die anderen sei. „Es ist der Berg der Rhöner mit viel Geschichte, Kultur und Spiritualität“. Deshalb sei es wichtig, dass dort oben wieder eine Einkehr- und Informationsmöglichkeit besteht.

In Vertretung von Landrat Bernd Woide sagte Kreisausschussmitglied Hermann Müller (CDU), dass die Förderung des Landes Hessen in Höhe von fast einer Million Euro „eine enorme Unterstützung“ für den Aufbau der Hütte darstelle. Hinsichtlich der Klage der HGON stellte Müller fest: „Die Steine, die in den Weg gelegt werden, sind größer als die Milseburg selbst.“

Bürgermeister Röder bezeichnet die Milseburg „als Perle der Rhön“ und als einen besonderen Anziehungspunkt. Seit 1884 gab es immer eine Einkehrmöglichkeit auf dem Berg. Das soll so bleiben, weshalb er dem Land Hessen für die finanzielle Unterstützung dankte. „Allein kann dies die Gemeinde nicht stemmen“.

Bürgermeister Markus Röder (parteilos) hatte den Hofbieberer Gemeindevertretern den Haushaltsplan für das Jahr 2023 vorgelegt. Eine Million Euro standen für den Bau der Milseburghütte bereit. 

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