Auf der Landebahn des Aeroclubs Rhön Fulda sollen also im kommenden Jahr keine Segelflieger starten und landen, sondern Autos parken. Was sagen die Flieger dazu? „Naturgemäß ist die vorübergehende Aufgabe des Segelfluggeländes für uns nicht sehr angenehm. Wir werden in dieser Zeit auf die benachbarten Fluggelände ausweichen“, sagt der Vorsitzende des Aeroclubs in der Johannisau, Elmar Kümmel.
Das bedeute einen erhöhten Aufwand für alle und eine gestiegene Belastung für die Organisation des Flugbetriebs. „Das ist auf der einen Seite schon schade. Da wir auf der anderen Seite jedoch frühzeitig in die Pläne und Gedanken zur Landesgartenschau involviert waren, ist der zeitlich begrenzte Ausfall bekannt und planbar gewesen“, so Kümmel, der verstehen kann, warum die Stadt Fulda ausgerechnet die Flugbahn als Parkplatz ausgewählt hat: „Da der Bereich der alten Segelflugzeughalle als ein Eingangstor zum Landesgartenschaugelände genutzt wird, lag aufgrund der räumlichen Nähe des Fluggeländes seine Nutzung als Parkplatz nahe.“
Bedingt durch die Landesgartenschau hat der Club auch seine seit 1959 genutzte Segelflugzeughalle an die Landesgartenschau beziehungsweise die Stadt Fulda übergeben. „In diesem Zuge haben wir direkt am Fluggelände mit Finanzhilfen eine neue Segelflugzeughalle errichten können“, so Kümmel.
„Der Verein ist fest eingebunden in die städtische Vereinslandschaft und dementsprechend gern bereit, die Stadt Fulda dabei zu unterstützen, die Landesgartenschau zu einem Erfolg werden zu lassen. Kurze Wege der Besucher zum Gartenschaugelände sind hier ein beachtlicher Vorteil.“ Und danach, in 2024, werde das Segelfluggelände wieder als solches nutzbar.
Auf eine Anfrage der CWE in der Stadtverordnetenversammlung nach den Planungen für das Besucherparken antwortete Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteiunabhängig), dass die LGS gGmbH auch verschiedene Parkplatzflächen der Stadt Fulda nutzen wolle. Im Einzelnen seien dies die Stellplätze am Messegelände sowie eine neu zu errichtende Fläche an der Sickelser Straße.
„Die Parkhäuser in der Nähe des Veranstaltungsgeländes sollen bei Bedarf ebenfalls für die Veranstaltung genutzt werden“, so Schreiner. Dazu, wie genau bei der LGS vorhandene städtische Parkmöglichkeiten einbezogen werden, gibt es laut Bickert derzeit noch keinen finalen Plan. „Wir befinden uns zum Gesamtkonzept noch in Abstimmung mit der Stadt.“ (Lesen Sie auch: Landesgartenschau in Fulda: Katholische Kirche öffnet versteckte Gärten in der Stadt)
Dass alle Parkplätze gleichzeitig belegt sein werden, dürfe laut Bickert jedoch nur in Ausnahmefällen passieren. Je nach Tagesaufkommen könnten die Parkplätze beim Reitverein und beim Stadion am wahrscheinlichsten belegt sein. „Die Landebahn wird je nach Bedarf genutzt. Die gesamte Parkplatzbelegung und damit verbundene freie Kapazitäten werden über ein Leitsystem gesteuert“, so Bickert.