Als Grundlage wurde der Boden gründlich aufgelockert und mit Mykorrhiza-Präparat – einer Art pilzbasiertem Dünger – vorbereitet, damit die Setzlinge aufgehen. Das sei zwar relativ aufwendig – auch in der Hege. „Jetzt hoffen wir, dass die Pflanzen zügig aufgehen“, sagt der Betriebsassistent beim Forstamt Fulda. 34 Baum- und Straucharten, je drei bis vier Pflanzen pro Quadratmeter sind auf der Fläche gepflanzt.
Während ein normaler Mischwald mehr als 100 Jahre braucht, um hoch zu wachsen, kann es beim Tiny Forest schon nach 30 Jahren der Fall sein, dass ein stabiles Ökosystem entsteht, das zu einem vielfältigen Lebensraum für Schmetterlinge, Insekten und Vögel werden kann. „Dass nicht alle Bäume aufgehen, ist angesichts der Konkurrenz klar“, sagt Haberl.
Auch wenn der Pflanzenmix dem Staatswald der Zukunft entspricht, so ist dieses Modell laut dem Forstoberinspektor nicht für Aufforstungen oder Wiederbewaldungen in der Fläche geeignet. „Das Konzept stellt eher eine Strategie für urbane Bepflanzungen dar. So können kleine Stadtoasen entstehen“, erläutert Haberl und nennt weitere Details zum Projekt auf der Landesgartenschau.
„Für Hessen-Forst hat dies eine große Bedeutung – auch wenn wir nicht die ganzen 165 Tage permanent personell auf der Fläche präsent sein können“, sagt der Betriebsassistent. Der Tiny Forest, der auf einer Freifläche in der Mitte mit einem Sonnensegel und Sitzgelegenheiten ausgestattet werden soll, wird durch Schautafeln erklärt.
Diese sollen, solange sie nicht anderweitig benötigt werden, auch stehen bleiben. Denn auch die 250 Quadratmeter am südöstlichen Zipfel des KulturGartens werden über die LGS hinaus erhalten bleiben, ebenso ein kleines Waldstück, das zusammen mit Besuchern am Freitag, 12. Mai, ab 10 Uhr angepflanzt wird.
Die Waldentwicklungsziele für das Forstamt Fulda sehen in Zukunft folgende Zusammensetzung der Baumarten im Staatswald vor:
40 Prozent Buche
16 Prozent Eiche
13 Prozent Kiefer
7 Prozent Fichte
5 Prozent Lärche
1 Prozent Douglasie
10 Prozent sonstige Laubhölzer
6 Prozent Edellaubhölzer
2 Prozent sonstiges Nadelholz
Die LGS-Zäune markieren indes nicht die Grenzen des Engagements von Hessen-Forst rund um die Schau. Auch außerhalb haben die drei regionalen Forstämter Fulda, Burghaun und Hofbieber unter dem Motto „Heute im Wald von Morgen!“ ein umfangreiches Programm mit schon jetzt mehr als 100 Veranstaltungen geplant. Auf der Agenda stehen dann beispielsweise Waldbaden, eine Fahrradführung, Exkursionen zur Pflanzenbestimmung und auf der Jagd mit dem Förster sowie Wild-Grillen an. Zudem wird die mobile Waldbauernschule auch auf der LGS vertreten sein.
„Wir möchten gerne erklären, warum der Wald sein Gesicht verändert und was unsere Möglichkeiten sind, um zu helfen. Der Wald gibt uns dieses Engagement wieder zurück“, konstatiert Leopold Haberl.