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„Türen der Arbeitgeber sind weit offen“ - 1331 unbesetzte Ausbildungsstellen im Kreis Fulda

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Berufsausbildung
Im Landkreis sind für das im Sommer startende Ausbildungsjahr noch immer 1331 Stellen unbesetzt. (Symbolbild) © Jens Büttner/dpa

Erneut bleiben wohl zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt zeigt, dass es noch immer 1331 freie Plätze für das im Sommer beginnende Ausbildungsjahr gibt.

Fulda - „Es wird sich noch einiges tun, aber erneut werden viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben“ – diese Prognose trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsmarktkonferenz Fulda. Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres tagten Vertreter von Industrie- und Handelskammer (IHK), Kreishandwerkerschaft, Staatlichem Schulamt und Kreisjobcenter auf Einladung der Agentur für Arbeit. Mit einer Last-Minute-Ausbildungsbörse der Arbeitsagentur im Sommer und weiteren Maßnahmen sollen bis zum Sommer noch möglichst viele Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung begeistert werden.

Azubis gesucht: Im Kreis Fulda sind noch 1331 Ausbildungsstellen frei

Im Sommer startet das neue Ausbildungsjahr. Für dieses haben Unternehmen im Landkreis Fulda bei der Agentur für Arbeit seit Oktober vergangenen Jahres 2101 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, berichtet die Arbeitsagentur in einer Pressemeldung. Diese Zahl entspreche einer Steigerung von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Liste der noch freien Ausbildungsstellen sei lang. „Von A wie Altenpfleger und Augenoptiker bis Z wie Zimmerer beziehungsweise Zimmerin oder Zahnmedizinische Fachangestellte sind noch 1331 Ausbildungsplätze zu besetzen“, heißt es seitens der Arbeitsagentur. In nahezu jedem Bereich übersteige die Anzahl der freien Plätze die derjenigen, die sich für die Stellen bewerben.

Gesucht werden unter anderem Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen Berufen, Einzelhandelskaufleute sowie Pflegefachleute. Auch in selteneren Berufen wie Konditor, Landwirt, Leichtflugzeugbauer oder Schornsteinfeger seien Nachwuchskräfte gefragt, ferner sind außerdem mehr als 80 Duale Studienplätze zu vergeben.

Wie es in der Mitteilung heißt, stieg die Anzahl derjenigen, die sich an einer Ausbildung interessierten zwar um 30 auf 933 an, trotzdem kommen rechnerisch auf jeden Ausbildungssuchenden mehr als zwei Stellen.

Bei der Ausbildungsmarktkonferenz wurde außerdem folgendes deutlich: Da es immer herausfordernder wird, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, werden die Abschlussnoten zur Nebensache. „Nach dem Abschluss zu schauen, ist ein Luxus, den sich die Unternehmen nicht mehr leisten“, erklärte Konrad Kühn, Teamleiter des Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Fulda.

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Sowohl die IHK wie auch die Kreishandwerkerschaft Fulda bestätigten: „Die Türen sind sehr weit offen!“ In der Folge allerdings müssten Arbeitgeber während der Ausbildung mehr investieren, um ihre Nachwuchskräfte zum erfolgreichen Abschluss zu führen. Mit einer Art Nachhilfeunterricht, der „Assistierten Ausbildung“ beispielsweise könne die Arbeitsagentur hierbei unterstützen. Derzeit nehmen 150 junge Menschen dieses Angebot in Anspruch, heißt es in der Mitteilung.

Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur, appelliert an die jungen Menschen in der Region: „Wer sich für eine Ausbildungsstelle im Sommer interessiert, der sollte sich schnellstens mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Die meisten Arbeitgeber bieten zudem hervorragende Übernahmechancen nach der Ausbildung.“ Die Terminvereinbarung ist unter Telefon (0800) 4555500 oder per Mail an fulda.berufsberatung@arbeitsagentur.de möglich.

Die unbesetzten Ausbildungsstellen sind jedoch keine Neuheit. Auch im vergangenen Jahr waren rund 900 Stellen zum Ausbildungsbeginn noch nicht besetzt. (jhz)

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