Wichtige Ideengeber der Zusammenarbeit zwischen Rettungsdiensten und Hebammen sind die Hebamme Johanna Kalmbach und ihr Mann Dr. Matthias Kalmbach, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst beim Landkreis Fulda. Sie haben sich überlegt, wie man in solchen Situationen die Versorgung der Schwangeren verbessern könnte.
Das Projekt „Hebammen vor Ort“, bei dem Hebammen den Rettungsdienst unterstützen, gibt es bundesweit erst in drei Landkreisen – alle in Osthessen. Das berichtet Fuldas Vizelandrat Frederik Schmitt (CDU). Im November 2022 startete das Projekt im Main-Kinzig-Kreis, im Januar 2023 folgte der Landkreis Fulda, im Februar der Vogelsbergkreis. Das ist kein Zufall. „Die Rettungsdienste und die Kreisspitzen der drei Kreise stehen im ständigen Austausch“, berichtet Schmitt.
Dr. Kalmbach erläuterte: „Die Mitarbeiter der Rettungsdienste fühlen sich sicherer, wenn eine Hebamme dabei ist. Der Umgang mit Schwangeren nimmt in der Ausbildung nur wenig Raum ein.“ Er freute sich: „Hebammen sind heute schon hoch belastet. Umso schöner ist, dass bereits 16 Hebammen ihre Mitarbeit erklärt haben.“
„Wir Hebammen freuen uns, dass das Projekt zustande gekommen ist. Für uns ist es eine Herzensangelegenheit. Denn für eine Hebamme ist eine Geburt kein Notfall“, sagte Johanna Kalmbach. Sie hofft, dass noch mehr ihrer rund 100 Kolleginnen im Landkreis teilnehmen – gerade in Randlagen wie in Bad Salzschlirf oder Tann.