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Radwege sollen Orte verbinden: Gemeinden in Fuldas Westen planen für Radfahrer

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Von: Suria Reiche

Radfahrer auf dem Oder-Neiße-Radweg
Die Gemeinden im Westen von Fulda planen neue Radwege für Fahrradfahrer. © Patrick Pleul/dpa

Auch die Gemeinden im Westen des Landkreises Fulda wollen im kommenden Haushaltsjahr einiges für Fahrradfahrer tun.

Fulda - In der Gemeinde Großenlüder stehen im Haushaltsentwurf für die Radwegeplanung im laufenden Jahr insgesamt 550.000 Euro zur Verfügung. So sollen in diesem Jahr nach Möglichkeit Förderanträge für zwei Projekte eingereicht werden. Es handelt sich dabei zum einen um eine regionale Radhauptverbindung zwischen Großenlüder und Bad Salzschlirf.

Südöstlich des Ortsteils Eichenau (Gemeinde Großenlüder) soll auf einem parallel zu den Bahngleisen der Hessischen Landesbahn zwischen Fulda und Gießen führenden Wirtschaftsweg auf einem Streckenabschnitt von rund 800 Metern durch eine Asphaltierung eine durchgängige Radwegeverbindung entstehen. „Hierdurch wird die Anbindung von Großenlüder und dem Ortsteil Eichenau durch eine Führung abseits von Hauptverkehrsstraßen, beziehungsweise Kreis- und Landstraßen gestärkt und insbesondere für Familien attraktiver und verkehrssicherer gestaltet“, sagt Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD).

Fulda: Gemeinden im Westen planen Maßnahmen für Radfahrer

Darüber hinaus führe diese Verbindung in der Verlängerung ins benachbarte Bad Salzschlirf und unter anderem direkt zum Freibad, was gerade in den Sommermonaten dafür sorgen solle, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren. Zum anderen soll ein in Bimbach bereits bestehender geteerter Wirtschaftsweg verlängert und dadurch eine direkte Anbindung ins Industriegebiet Fulda-West ermöglicht werden. (Lesen Sie auch: Radwege in Fulda sollen sicherer werden: Stadt investiert kräftig in Um- und Ausbau)

Der geplante Ausbau sei vom Grünabfallplatz in Bimbach bis hin zum Bahnwärterhäuschen geplant. Mit dem Ausbau dieses rund 700 Meter langen Streckenabschnitts zwischen dem Erbach im Westen und der Bundesstraße 254 im Nordosten werde eine direkte Anbindung zwischen Bimbach und dem Industriegebiet ermöglicht. In den kommenden Jahren stünden insbesondere die Verbindungen von Großenlüder über Uffhausen nach Kleinlüder sowie von Großenlüder nach Müs im Vordergrund.

Bad Salzschlirf nimmt intensiven Einfluss auf Konzept

„Die Gemeinde Bad Salzschlirf verfügt über kein eigenes Radwegekonzept, hat jedoch intensiv Einfluss auf das Konzept des Kreises genommen“, sagt Bürgermeister Matthias Kübel (CDU). Hieraus sei für das begonnene Haushaltsjahr auch eine Maßnahme abgeleitet worden, die für den Verlauf entlang der K 112 vom Sportzentrum bis zur Einmündung auf die L 3141 vorgesehen ist.

„Der Verlauf führt entlang des Neubaugebiets Rhönblick und dem Gewerbegebiet.“ Im Haushaltsentwurf seien dafür 120.000 Euro eingestellt, für die zum Teil Zuschüsse erwartet werden. Die Beschlussfassung über den Haushalt stehe jedoch noch aus. Im Ortskern von Bad Salzschlirf sei darüber hinaus eine Verlegung des Fernradweges R 2, beziehungsweise des Vulkanradwegs angedacht, was aber derzeit noch in der Abstimmungs- und Planungsphase sei. (Lesen Sie auch: Landkreis Fulda hilft Kommunen: Mehr Geld für Radwegeausbau)

Die Maßnahme sei auch im integrierten Stadtentwicklungskonzept aufgenommen und gehe mit Deckenerneuerungen einher. Hierfür seien bislang keine Kosten ermittelt. „Ein attraktives Radwegenetz ist der Gemeinde wichtig, da es Bestandteil des lebenswerten Wohnortes und des Tourismuskonzeptes ist. Wir passen daher die Maßnahmen individuell an aktuelle Bedarfe an“, sagt der Bürgermeister.

Hosenfeld plant mit hoher sechsstelliger Summe

Die Gemeinde Hosenfeld wird in diesem Jahr insgesamt drei Teilstücke von bereits ausgewiesenen Radwegen ausbauen, die bisher nur mit einer Schotterschicht versehen waren. Dabei handelt es sich um die 602 Meter lange Strecke von Hainzell nach Gersrod, 365 Meter von Pfaffenrod nach Poppenrod und den 610 Meter langen Weg von der Schlingenkapelle bei Jossa nach Jossa.

„Damit entsteht eine durchgängig asphaltierte Radwegeverbindung vom nördlichen bis zum südlichen Gemeindegebiet, also von Hainzell bis nach Jossa, beziehungsweise Brandlos“, so Hosenfelds Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU). Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 626.000 Euro. Diese sollen wie folgt finanziert werden: Mit einer Förderung vom Bund, die 563.400 Euro beträgt, einer vom Landkreis über 12 520 Euro und einem Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 50.080 Euro.

Wartenberg will kreisübergreifende Anbindung

Im November vergangenen Jahres berichtete Wartenbergs Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann (SPD) den Gemeindevvertretern, dass der Vogelsbergkreis in diesem Jahr die Erstellung eines eigenen Radwegekonzeptes ausschreiben und bis 2023 ein solches erstellen lassen wird. „Die Gemeindevertretung ist meinem Vorschlag gefolgt, daher zuerst das Ergebnis dieses Konzeptes auf Landkreisebene abzuwarten.“ (Lesen Sie auch: Hessen Mobil saniert 2022 zahlreiche Straßen - Bronnzeller Kreisel ist „spannendstes Projekt“)

Die Gemeinde Wartenberg weise bereits heute ein sehr großes und die Ortsteile miteinander sowie auch weitgehend alle Nachbarorte verbindendes Radwegenetz auf. Die Ergebnisse des Radwegekonzeptes des Vogelsbergkreises gelte es dann, mit den Ergebnissen des Konzeptes des Kreises Fulda zu verknüpfen, damit Wartenberg – in jeweiliger Randlage befindlich – hier auch künftig eine optimale kreisübergreifende Anbindung erfahre. Daher seien im Haushalt 2022 der Gemeinde Wartenberg keinerlei Finanzmittel für die Erstellung eines Radwegekonzeptes vorgesehen. 

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