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Inflation verändert Kaufverhalten: Mehr als jeder Zweite spart laut Umfrage bei Lebensmitteln

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Von: Leon Schmitt

Viele Deutsche sparen wegen der Preissteigerung durch die Inflation beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Symbolfoto)
Viele Deutsche sparen wegen der Preissteigerung durch die Inflation beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Symbolfoto) © Fabian Sommer/dpa

Aufgrund der Preissteigerungen durch die Inflation passen viele Deutsche ihr Kaufverhalten an, und das nicht zuletzt bei Lebensmitteln. Wie eine Tegut-Umfrage ergeben hat, spart jeder Zweite beim Einkauf im Supermarkt.

Fulda - Die Inflation und die dadurch gestiegenen Preise zwingen viele Menschen in Deutschland zum Sparen. Auch Lebensmittelhändler spüren das. Fast 80 Prozent der Deutschen haben ihr Einkaufsverhalten in Bezug auf Lebensmittel bewusst verändert. Das berichtet das Unternehmen Tegut in einer Pressemitteilung. Der Lebensmitteleinzelhändler aus Fulda hat eine Umfrage zum Verbraucherhalten im Jahr 2023 angestellt.

Lebensmittel: Jeder Zweite spart wegen Inflation beim Einkaufen

Ein Großteil der Befragten der Verbraucherstudie von Tegut reduziert seine Ausgaben am ehesten in den Bereichen Restaurantbesuche (74 Prozent). Ähnliches berichten auch Gastronomen in Osthessen. Sie sehen ihre Branche im Wandel. Auch bei Urlaub (56 Prozent) oder Kleidung (57 Prozent) wird gespart - kurz gefolgt von Lebensmitteln (52 Prozent).

Am häufigsten wurde der Umfrage zufolge das Einkaufen in günstigeren Läden (41 Prozent) sowie selteneres Einkaufen (41 Prozent) genannt. Und auch bei der Lebensmittelqualität werden demnach Abstriche gemacht: Die Deutschen kaufen weniger Bio-Produkte (39 Prozent), Markenprodukte (38 Prozent), regionale Lebensmittel (26 Prozent) und weniger frische Lebensmittel (26 Prozent).

Auch der Einkaufsort spielt eine Rolle: Gerade in inflationsgeplagten Zeiten ganze 80 Prozent bewusst den günstigeren Lebensmittelmarkt. So sind sich die Deutschen bei der Frage, wo in der Regel der Großteil der Einkäufe getätigt wird, ziemlich einig. Der klare Gewinner: Discounter sind für 78 Prozent aktuell die erste Wahl. „Dabei gibt jeder dritte Deutsche im Durchschnitt etwa 30 bis 50 Euro pro Woche für Lebensmittel aus, bei jedem Vierten dürfen die wöchentlichen Einkäufe zwischen 70 und 100 Euro kosten“, teilt Tegut das Ergebnis seiner Studie mit.

Doch nicht nur die Wahl des Einkaufsorts, sondern auch das generelle Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher verändert sich. So geben etwa 40 Prozent der Befragten an, seltener und bewusster einzukaufen zu gehen und dann verstärkt in günstigeren Läden. „Fast jeder Dritte kauft nur noch mit Einkaufszettel ein, um Impulskäufen vorzubeugen“, heißt es.

Video: Inflation weiter hoch - Diese Lebensmittel sind besonders betroffen

Bezüglich der eigenen Ernährung sind 44 Prozent der Umfrageteilnehmenden nicht bereit, diese aufgrund gestiegener Lebensmittelpreise anzupassen. 41 Prozent hingegen greifen vermehrt auf günstige Produkte wie Nudeln oder Reis zurück. Im Umgang mit Lebensmittelresten ist sich hingegen mehr als die Hälfte der Befragten einig, vermehrt darauf zu achten, keine Lebensmittel wegzuschmeißen und gut zu planen. In Gersfeld gibt es eine „Lebensmittel-Insel“, um Verschwendung zu vermeiden.

Auch im Bereich Lebensmittelqualität sehen der Umfrage nach viele ein Eisparpotenzial: Mit 39 Prozent ist mehr als jeder Dritte bereit, weniger Bio-Produkte zu kaufen oder vermehrt auf Markenprodukte zu verzichten (38 Prozent). Etwa ein Viertel der Befragten kauft außerdem weniger frische Lebensmittel (26 Prozent) oder legt weniger Wert auf die Regionalität der Produkte (28 Prozent). Nur 26 Prozent kaufen qualitativ noch dieselben Produkte wie vor Anstieg der Preise.

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