Bei diesem Tisch handelt es sich um das Spielfeld für das Robot-Game, auf dem der aus Lego gebaute Roboter Aufgaben eigenständig lösen muss. So muss Roboter Hugo eine Windmühle anschieben oder kleine „Energiekugeln“ aus Lego aufsammeln und von einem Ort zum nächsten transportieren. Damit sich der Roboter eigenständig auf dem Spielfeld bewegen kann, wird er programmiert.
Das ist eines der coolsten Ereignisse im Leben.
Darum haben die Schüler Aufsätze gebaut, die Hugo als Werkzeug verwendet, um die Aufgaben zu lösen. Über die Programmierung erhält er Infos, wie viele Umdrehungen er mit jedem Aufsatz bis zur jeweiligen Station machen muss – also wie lange er fahren muss.
Um das Robot-Game zu gewinnen, proben die Schüler den Ablauf. Sie stellen sich um den Tisch, jeder hat seine Position. Einer stoppt die Zeit. An jeder Ecke des Tischs stehen zwei bis drei Schüler. Sie tauschen die Aufsätze aus, sobald der Roboter eine Aufgabe bewältigt hat. Er fährt dann nämlich jedes Mal zurück an den Rand des Tisches.
Es geht los. Hugo setzt sich in Bewegung und bewältigt die ersten Stationen souverän. Die Schüler diskutieren aber sofort, was besser oder schneller hätte laufen können. Denn beim Wettbewerb wird dieses Spiel dreimal gespielt, der beste Durchgang fließt in die Gesamtwertung ein. Nach etwas mehr als zwei Minuten ist das Spiel beendet. Nach kurzen Diskussionen werden die Aufsätze angepasst.
Während einige Schüler das Robot-Game proben, basteln andere an ihrem Forschungsprojekt, einer Photovoltaik-Anlage, die sie im Finale präsentieren müssen. Einen klassischen AG-Tag gibt es nicht. Nach 90 Minuten ist diese AG-Stunde vorbei, aber in den Ferien treffen sie sich noch einmal, um sich auf das Weltfinale vorzubereiten.
Dieses steigt vom 19. bis 22. April in Houston, Texas. Die Marbots treten gegen ein internationales Teilnehmerfeld an. „Wir sehen es als Belohnung für uns. Jetzt es geht darum, einfach Spaß zu haben und das zu genießen“, meint Jannik Goldbach. Sein Teamkollege Jasper Gemming fügt an: „Das ist eines der coolsten Ereignisse im Leben.“
Dass sie es geschafft haben, haben einige Schüler noch nicht realisiert. Im First-Lego-League-Finale Ende März in Dresden sind sie gegen 24 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angetreten und wurden Fünfter. Die ersten acht stehen im Weltfinale. „Ich habe mich extrem gefreut, als ich erfahren habe, dass wir weiter sind“, blickt Hanad Mohamed zurück. „Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich an einem Montag mit Freude in die Schule gegangen bin“, meint Jannik Goldbach.
Nun reisen die zehn Schüler, Lehrer Tobias Günther und weitere Begleitpersonen in die USA. Die Kosten liegen insgesamt bei etwa 20.000 Euro. Geld, das die Schüler nicht selbst zahlen. Es gibt Sponsoren. Dazu zählen der Förderverein des Marianums, die Stadt Fulda, das Eichenzeller Unternehmen Wassermann Technologie und das Hessische Ministerium für Digitales. Neben dem Wettbewerb bleibt in Amerika Zeit zum Sightseeing. „Es wäre cool, die NASA anzuschauen. Aber mal sehen, wozu die Zeit reicht“, sind sich die Schüler einig. Die Vorfreude auf das Event in Houston ist bereits immens.