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Marbots aus Fulda treten Donnerstag im First-Lego-League-Weltfinale in den USA an

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Von: Leon Weiser

Die Marbots, hier Lars Neuhaus (von links), Jasper Gemming, Jannik Goldbach und Hanad Mohamed waren in Dresden und haben dort am Tisch gearbeitet und sich fürs Finale qualifiziert.
Die Marbots, hier Lars Neuhaus (von links), Jasper Gemming, Jannik Goldbach und Hanad Mohamed waren in Dresden und haben dort am Tisch gearbeitet und sich fürs Finale qualifiziert. © Stefanie Schuck

Die Marbots, die Robotik-AG des Marianums Fulda, haben sich für das Weltfinale in der First Lego League in Houston qualifiziert. Die Vorbereitungen auf dieses Event laufen auf Hochtouren. Wir haben die Schüler an einem AG-Tag in der Schule besucht. 

Fulda - Die Schüler aus Fulda treten im Weltfinale der First Lego League am Donnerstag in vier Kategorien an. Sie müssen einen Roboter konstruieren, der auf einem Lego-Spieltisch eigenständig Aufgaben meistert. Zudem müssen sie ein Forschungsprojekt zum Thema „Superpowered – Die Energie der Zukunft“ erarbeiten und präsentieren. Die letzte Kategorie ist das Miteinander im Team – für alle Kategorien gibt es Punkte für die Gesamtwertung. Veranstalter sind Lego und das amerikanische Bildungsinstitut First.

Marbots aus Fulda treten im First-Lego-League-Weltfinale in USA an

Jeden Donnerstag um 14 Uhr treffen sich die Schüler der Robotik-AG des Marianums in ihrem AG-Raum. Der kleine Raum ähnelt einer Abstellkammer. An der Wand im Flur hängen zahlreiche Urkunden der Marbots. Tatsächlich ist der Raum eine Notlösung, da er vorher nicht genutzt wurde, erklärt Lehrer Tobias Günther. Im Inneren ist eigentlich kaum Platz für die zehn Schüler, da ein großer Lego-Spieltisch den meisten Platz einnimmt. Dennoch finden alle Schüler und die Lehrer Platz in dem Raum.

Bei diesem Tisch handelt es sich um das Spielfeld für das Robot-Game, auf dem der aus Lego gebaute Roboter Aufgaben eigenständig lösen muss. So muss Roboter Hugo eine Windmühle anschieben oder kleine „Energiekugeln“ aus Lego aufsammeln und von einem Ort zum nächsten transportieren. Damit sich der Roboter eigenständig auf dem Spielfeld bewegen kann, wird er programmiert.

Das ist eines der coolsten Ereignisse im Leben.

Jasper Gemming von den „Marbots“ zum anstehenden Finale in den USA

Darum haben die Schüler Aufsätze gebaut, die Hugo als Werkzeug verwendet, um die Aufgaben zu lösen. Über die Programmierung erhält er Infos, wie viele Umdrehungen er mit jedem Aufsatz bis zur jeweiligen Station machen muss – also wie lange er fahren muss.

Um das Robot-Game zu gewinnen, proben die Schüler den Ablauf. Sie stellen sich um den Tisch, jeder hat seine Position. Einer stoppt die Zeit. An jeder Ecke des Tischs stehen zwei bis drei Schüler. Sie tauschen die Aufsätze aus, sobald der Roboter eine Aufgabe bewältigt hat. Er fährt dann nämlich jedes Mal zurück an den Rand des Tisches.

Marbots Marianum Fulda
Eric Bahr (links) und Levien Courty von den Marbots arbeiten an verschiedenen Aufsätzen für den Roboter Hugo. © Leon Weiser

Es geht los. Hugo setzt sich in Bewegung und bewältigt die ersten Stationen souverän. Die Schüler diskutieren aber sofort, was besser oder schneller hätte laufen können. Denn beim Wettbewerb wird dieses Spiel dreimal gespielt, der beste Durchgang fließt in die Gesamtwertung ein. Nach etwas mehr als zwei Minuten ist das Spiel beendet. Nach kurzen Diskussionen werden die Aufsätze angepasst.

Während einige Schüler das Robot-Game proben, basteln andere an ihrem Forschungsprojekt, einer Photovoltaik-Anlage, die sie im Finale präsentieren müssen. Einen klassischen AG-Tag gibt es nicht. Nach 90 Minuten ist diese AG-Stunde vorbei, aber in den Ferien treffen sie sich noch einmal, um sich auf das Weltfinale vorzubereiten.

Video: Drei neue Entwicklungen aus dem Bereich der Robotik

Dieses steigt vom 19. bis 22. April in Houston, Texas. Die Marbots treten gegen ein internationales Teilnehmerfeld an. „Wir sehen es als Belohnung für uns. Jetzt es geht darum, einfach Spaß zu haben und das zu genießen“, meint Jannik Goldbach. Sein Teamkollege Jasper Gemming fügt an: „Das ist eines der coolsten Ereignisse im Leben.“

Dass sie es geschafft haben, haben einige Schüler noch nicht realisiert. Im First-Lego-League-Finale Ende März in Dresden sind sie gegen 24 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angetreten und wurden Fünfter. Die ersten acht stehen im Weltfinale. „Ich habe mich extrem gefreut, als ich erfahren habe, dass wir weiter sind“, blickt Hanad Mohamed zurück. „Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich an einem Montag mit Freude in die Schule gegangen bin“, meint Jannik Goldbach.

Nun reisen die zehn Schüler, Lehrer Tobias Günther und weitere Begleitpersonen in die USA. Die Kosten liegen insgesamt bei etwa 20.000 Euro. Geld, das die Schüler nicht selbst zahlen. Es gibt Sponsoren. Dazu zählen der Förderverein des Marianums, die Stadt Fulda, das Eichenzeller Unternehmen Wassermann Technologie und das Hessische Ministerium für Digitales. Neben dem Wettbewerb bleibt in Amerika Zeit zum Sightseeing. „Es wäre cool, die NASA anzuschauen. Aber mal sehen, wozu die Zeit reicht“, sind sich die Schüler einig. Die Vorfreude auf das Event in Houston ist bereits immens.

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