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Nächster Akt im Milseburghütten-Drama: Abrissarbeiten neigen sich dem Ende entgegen

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Von: Hartmut Zimmermann

Die Stelle mutet nun ein bisschen wie eine archäologische Grabungsstätte an: Dort, wo die Milseburghütte stand, ist nur noch das steinerne Fundament zu sehen.
Die Stelle mutet nun ein bisschen wie eine archäologische Grabungsstätte an: Dort, wo die Milseburghütte stand, ist nur noch das steinerne Fundament zu sehen. © Rainer Ickler

Abriss Milseburg-Hütte, zweiter Akt: Wo einst das Gebäude stand, ragen noch Reste des Sockels aus dem Boden. Doch bis zum Happy End mit Neubau ist es noch weit. Ab sofort übernehmen die Statiker die Regie. Und die entscheiden, wie der nächsten Akt aussehen soll.

Milseburg - Anfang und Ende des großen Milseburghütten-Dramas sind bekannt: Es dauert von Abriss bis Neubau. Doch während das Textbuch für den Abriss-Akt klar ausformuliert war, geht es nun auf der steinernen Bühne eher in Richtung Improvisationstheater: Jeder neue Schritt entwickelt sich mehr oder minder spontan aus dem vorhergehenden.

Keine acht Wochen sind seit dem Beginn der Abrissarbeiten vergangen. Damit liegt das Projekt erst einmal gut im Zeitplan. Für das Publikum entsteht so etwas wie eine Pause, denn das Prüfen der Beschaffenheit und Belastbarkeit des Baugrunds bietet weniger „Action“ als der Einsatz von Sägen, Hämmern und Baggern.

Rhön: Abriss der Milseburghütte fast abgeschlossen - Statik wird überprüft

„Wir müssen abwarten, was die Statiker an Ergebnissen liefern, bevor wir weitere Entscheidungen treffen können“, sagt Hofbiebers Bürgermeister Markus Röder (parteilos). Zu entscheiden ist letztlich, ob die bestehenden Fundamente belastbar genug sind, um den Neubau zu tragen, der zum guten Schluss dort entstehen soll.

„Mauern aus Bruchstein mögen die Statiker ja eigentlich nicht so wirklich“, sagt Röder mit Blick auf Fotos vom Abrissort mit nachdenklichem Unterton. Da schwingt irgendwie die Befürchtung mit, dass vor dem Neubau größerer Aufwand für die Gründung der Milseburghütte 2.0 erforderlich sein könnte. Aber die Regie liegt derzeit bei den Statikern. Die sagen dann, ob im dritten Akt wieder nach oben gebaut wird – oder ob zunächst im großen Stil neu fundamentiert werden muss.

Video: Abriss der Milseburghütte hat begonnen: Arbeiten dauern mehrere Wochen

Damit bleibt zunächst auch der Zeitpunkt offen, an dem das gespannte Publikum – sozusagen als Bühnenbild für den Schlussakt – die Entwürfe für den Neubau zu sehen bekommen. Denn bislang ist außerhalb des Rathauses lediglich bekannt, dass die neue Hütte das selbe Grundmaß wie der nun abgerissene Bau haben wird. (Lesen Sie hier: Umleitungen für Wanderer wegen Abriss auf Milseburg - Gipfel bleibt aber erreichbar)

Und dass sie wohl ein Geschoss mehr haben wird als der Vorgängerbau: Neben dem Gastraum soll das Gebäude auch eine „Keltenstube“ beherbergen. Dieses Mini-Museum soll als Schaufenster auf die keltische Geschichte der Milseburg aufmerksam machen. So könnte das Schauspiel im Finale sogar noch eine historische Wendung à la Asterix nehmen: mit einem (Richt-) Fest im kleinen rhönkeltisch-gallischen Milseburgdorf als Schlussbild.

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