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Die Maskenpflicht verändert das Einkaufsbild in Fulda

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Von: Marius Scherf

Mann steht hinter Gummibär mit Maske
So wurde die Maskenpflicht am Montag in Fulda umgesetzt. © Marius Scherf

Seit Montag gilt in Deutschland eine Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Ladenbesitzer und Passanten in Fulda erscheint die neue Situation zwar ungewohnt, aber die meisten sind sich einig: Das ist ein notwendiger und richtiger Schritt.

Fulda - Es ist noch ruhig in den Straßen der Stadt und es scheint ein schöner Tag zu werden. Die ersten Geschäfte in Fulda haben bereits auf und warten auf Kundschaft. Das scheint wieder ziemlich normal für einen Montagmorgen, auch in der Ausnahmesituation, in die uns das Virus versetzt hat. Doch etwas ist anders: Man schaut sich beim miteinander Sprechen jetzt in die Augen. Die Gesichtsmimik verbirgt sich derweil hinter einer Maske: Seit Montag gilt in allen Bundesländern eine Maskenpflicht in Läden und Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wie finden die Fuldaer die neue Regelung, welche die Verbreitung des Virus weiter minimieren soll. Wie fühlt es sich an mit Maske einkaufen zu gehen, und vor allem: Wie händeln die Ladenbesitzer die neue Situation?

Ungewohnte Situation beim Einkauf

Im „Auf und Davon“ ist Mathias Gerhardt (60) es eigentlich gewohnt, seinen Kunden unmaskiert zu begegnen. Für ihn ist die Situation mehr als ungewohnt: „Beim Verkauf ist eine Maske für mich eher lästig, aber wenn es hilft werden wir das natürlich umsetzten.“ Kunden die keine Maske dabei haben, bekommen eine Einwegmaske sogar gratis gestellt, so dass der Einkauf weiterhin für alle möglich bleibt.

Für unabdingbar hält Atilla Yilmaz (40), Besitzer des „Damfastore“ in Fulda, die neue Regelung: „Was sein muss, muss sein“, findet er. „Es geht ja nicht nur uns in Fulda so, sondern auf der ganzen Welt – da müssen wir jetzt alle durch. Er appelliert vor allem an unser Gemeinschaftsgefühl: „Wenn wir nicht zusammenhalten, geht das hier nie rum­– Wo isn´ das Problem?“

Draußen werden die Masken abgenommen

Eine gute Frage, und auf dem Weg durch die Innenstadt lässt sich so schnell auch keines feststellen. Diszipliniert stehen die Kunden in der Schlange und warten mit Maske, sowohl beim Bäcker, als auch beim Metzger oder vor dem Spargelstand am Karstadt im Außenverkauf, aber auch in der Postfiliale im Centhof. Hier tragen die Meisten einen Mundschutz, auch auf den Gängen des Einkaufszentrums. Sobald man aber nach draußen tritt, und die Bahnhofsstraße hinunterläuft werden die Masken ausgezogen.

Mittlerweile ist es draußen Mittag geworden, in der Stadt entfaltet sich ein munteres Treiben. Auf einer Bank am Uniplatz sitzen Rentner im munterem Gespräch beieinander. Sie tragen Masken. Überhaupt sind es vor allem wenige Ältere, die auch außerhalb der Geschäfte, obwohl nur in diesen verpflichtend, einen Mundschutz tragen. Die Rentner auf der Bank finden die Maskenpflicht gut. Sie gibt ihnen ein höheres Gefühl der Sicherheit. „Bedroht fühlen wir uns aber auch ohne nicht“, sagen die beiden, die zur Risikogruppe zählen.

Ordnungsamt sorgt für Einhaltung der Regeln

Für Sicherheit sorgen auch die Securitybeamten vor dem Eingang der Commerzbankfiliale Fulda. Als ein ältere Herr über den gleichen Eingang zu seinem Arzttermin möchte, wird er angehalten und erst gefragt, wann der Termin sei. Nach wenigen Minuten kommt die Securityfrau zurück und gibt ihm das „Okay“ mit Maske rein zu dürfen. Hinter ihm wartet bereits ein Mann und will zum Bankautomaten. Schnell wird ein prüfender Blick in den Kundenraum geworfen – Platz scheint genug zu sein, er darf passieren. Auch hier tragen alle Masken

Damit die Pflicht aber auch wirklich eingehalten wird, dafür soll das Ordnungsamt sorgen: „Die Stadt Fulda als örtliche Ordnungsbehörde ist per Verordnung zuständig für den Vollzug. Die Ordnungspolizei wird daher die Situation beobachten und den Einzelhändlern und ÖPNV-Nutzern zur Verfügung stehen. Die Kollegen der Ordnungspolizei gehen auch in den Einzelhandel und zeigen Präsenz im Stadtbild“, erklärt die Pressesprecherin der Stadt Fulda, Monika Kowoll-Ferger.

Zustimmung ob der Regelung überwiegt

Am Borgiasplatz stehen Pia und Siegfried Schlosser mit Maske und finden, dass ihnen die Maske sogar wieder mehr Freiheit schenkt: „Es ist doch schön, dass man durch die Maske wieder die Möglichkeit hat, raus aus den vier Wänden zu kommen. Es ist zwar ungewohnt, aber ertragbar.“

Passanten, Kunden, wie auch Ladenbesitzer befürworten die Pflicht aber vor allem aus Gründen der Sicherheit: „Ich persönlich finde die Mundschutzpflicht wichtig, weil wir einfach unseren Gegenüber schützen. Das ist einfach ein Sozialverhalten, welches ich als wichtig erachte“, sagt etwa Marco Boche (46), Inhaber des „RegioPoint“ in der Löherstraße. Heiko Reinholz (39), von der gleichnamigen Kaffeerösterei fasst es folgendermaßen zusammen: Ich denke es ist zum Schutz , für die, die es brauchen, und wenn sich alle dran halten, fühlt es auch für alle gleich an. Vor der Rösterei stehen Kunden und warten darauf, dass sie bedient werden – mit Maske.

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