Wir sind dann halt nass zum Steuerberater und haben ihm erklärt, dass wir kurz in die Sinn springen mussten.
Nachdem die Einsatzkräfte eingetroffen waren und sie ihre Aussage bei der Polizei gemacht hatten, waren die beiden sofort wieder in ihrem Alltag: „Wir sind dann halt nass zum Steuerberater. Der dachte erst, wir hätten ihn vergessen, aber wir haben ihm dann erklärt, dass wir kurz in die Sinn springen mussten“, erzählt Lehmann und lacht. Mit dem geretteten Mann hatten sie danach keinen Kontakt mehr und beide hatten den Vorfall „abgehakt“, wie Lehmann sagt.
Bis die Lebensretter vor vier Wochen Post von der Bayerischen Staatskanzlei mit einer Einladung nach München bekamen. Am Montag wurde ihnen schließlich durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU) die Christophorus-Medaille für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr im Antiquarium der Residenz München verliehen. „Mit selbstlosen Taten haben sie Leben gerettet und setzten Zeichen der Hoffnung und des Optimismus“, würdigte Söder bei dieser Gelegenheit die insgesamt 36 Retterinnen und Retter. (Lesen Sie auch: Nach Herzstillstand bei Point Alpha: E-Bike-Fahrer dankt seinen Lebensrettern)
Wer jemanden unter besonders schwierigen Umständen aus Lebensgefahr rettet, erhält vom Freistaat Bayern eine öffentliche Belobigung und die Christophorus-Medaille. Mit ihr wurden seit 1983 bislang 1848 Personen geehrt.
„Wer uns da ins Spiel gebracht hat, wissen wir nicht“, sagt Lehmann – und bleibt bescheiden: „Es war zwar eine schöne Verleihung, aber wenn es die nicht gegeben hätte, wäre es auch okay gewesen. Wir wussten, wir mussten helfen. Fertig.“