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Neue Märkte an der Fuldaer Straße in Neuhof: Handel und Gewerbe sollen gestärkt werden

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Von: Norman Zellmer

Dort, wo einst die Anschlussstelle der alten B 40 war, sollen eine Drogerie und ein neuer Lidl-Markt entstehen. (Symbolfoto)
Dort, wo einst die Anschlussstelle der alten B 40 war, sollen eine Drogerie und ein neuer Lidl-Markt entstehen. (Symbolfoto) © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Kommunalpolitik will Handel und Gewerbe in der Kaligemeinde stärken: Neue Märkte sollen an der Fuldaer Straße angesiedelt werden oder im Ortskern bestehende dorthin umziehen. Für das Zukunftprojekt wurde jetzt der Startschuss gegeben. 

Neuhof - Grundlage ist eine Konzeptstudie eines Neuhofer Architekturbüros im Auftrag des Rathauses, die in der jüngsten Gemeindevertretersitzung im Gemeindezentrum vorgestellt und einstimmig verabschiedet worden war. Es sieht die Erweiterung und Umstrukturierung der Gewerbeflächen an der Fuldaer Straße vor. Sie sollen um rund 8000 Quadratmeter auf drei Hektar Richtung Norden und Grünes Dreieck wachsen.

Dort, wo einst die Anschlussstelle der alten B 40 war, sollen eine Drogerie und ein neuer Lidl-Markt entstehen. Der Discounter will sich seit Jahren vergrößern. Dessen bisheriger Markt soll umgenutzt werden: Der Logo-Getränke- und der KIK-Bekleidungsmarkt könnten dort einziehen; sie sind bislang am Zollweg beheimatet. Mit deren Umzug soll im Ortszentrum der Wohncharakter gefördert und weiterentwickelt werden.

Neuhof: Neue Märkte an der Fuldaer Straße - Einzelhandelskonzept sieht Expansion und Konzentration vor

„Mit dem Konzept ist die Chance verbunden, mit den vorhandenen Märkten die Ortslage zu stärken“, sagte Planer Frank Neumann, der lobte, dass Neuhof eine der wenigen Kommunen im Regierungsbezirk Nordhessen sei, die sich innerörtlich weiterentwickelten statt auf der grünen Wiese neu zu bauen.

Die Nutzung des neustrukturierten Areal, das im Süden vom Aldi-Markt und einer Bäckerei-Happ-Filiale begrenzt ist, könnten kleinere Unternehmen in benachbarten Bestandsgebäuden und Wohnhäusern abrunden. (Lesen Sie hier: Mehrgenerationenprojekt in Dipperz: Pflegezentrum, MVZ, Apotheke und ein Bäcker - Das ist geplant).

Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) nannte es eine Symbiose von Wohnbebauung und Gewerbe. Die Pläne machten die Gemeinde attraktiver und seien mit übergeordneten Behörden hinsichtlich der Machbarkeit vorbesprochen. Auch eine Versammlung mit den engsten Anliegern habe es bereits gegeben. Wenn es die Corona-Pandemie zulasse, seien umfangreichere Bürgerinformationen geplant. Umsetzen soll das Projekt ein privater Investor. Das Vorhaben gilt als Millionenprojekt.

Frank Neumann: „Mit dem Konzept ist die Chance verbunden, mit den Märkten die Ortslage zu stärken“

Verbunden werden die Märkte von Aldi, Lidl und Co. zukünftig im rückwärtigen Bereich mit Parkplatzflächen - rund 400 Stellplätze sind im Konzept vorgesehen. Eine zusätzliche dritte Zufahrt an der Fuldaer Straße soll den Verkehr lenken und zusätzlichen Lieferverkehr ermöglichen.

Um das entstehende Mischgebiet an den Ortskern und das vor allem touristisch und für die Naherholung genutzte Grüne Dreieck anzubinden, soll auf Empfehlung des Bauausschusses ein Radweg an den Märkten entlang geführt und in den Vorjahren erarbeitete Ideen des Neuhofer Arbeitskreises „Zukunft gestalten“ aufgenommen werden; zudem sind Wohnmobilstellplätze in Nähe des Einzelhandels im Gespräch. Auch die Aufstockung von Gebäuden - Stichwort Minimierung des Flächenverbrauchs - soll möglich sein.

Neue Märkte an der Fuldaer Straße: Heiko Stolz rechnet 2023 mit Baubeginn

Die Neuhofer Politik trägt die Pläne mit: Grünen-Fraktionssprecher Josef Benkner sprach von einer „großartigen Variante“, weil der Einzelhandel fußläufig oder mit dem Rad erreichbar sein werde und das Konzept weniger Landverbrauch vorsehe als ein Neubau auf der grünen Wiese. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Vogel lobte, dass die Studie die Chance biete, die Gemeinde weiterzuentwickeln statt Fehler anderer Kommunen zu wiederholen, die nun gegen Leerstand in ihren Ortskernen kämpften. SPD-Sprecherin Petra Hartung nannte die Pläne „in sich schlüssig“. BLN-Fraktionschef Frank Vogel betonte die Bedeutung, dass das Projekt angestoßen werde und forderte eine umfassende Bürgerbeteiligung.

Wie Bürgermeister Stolz und Bauausschuss-Vorsitzender Hubert Enders (CDU) betonten, sei mit dem Konzept nicht entschieden, wie die einzelnen Gebäude gestaltet werden. Das grüne Licht der Politik sei lediglich der offizielle Startschuss für die sogenannte Bauleitplanung, in der auch Bürger und Verbände einbezogen werden und mit der Details erarbeitet werden. Bis tatsächlich gebaut wird, kann es noch etwas dauern: Denn solch ein Verfahren braucht mitunter Jahre; zudem redet die Regionalversammlung Nordhessen mit. Stolz rechnet mit 2023, bis die Bagger anrollen.

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