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„Ninja Warrior“ (RTL): Das waren die schwierigsten Final-Hindernisse – René Casselly im Vorteil

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Von: Sebastian Reichert

„Ninja Warrior“ (RTL): Zirkusartist René Casselly wurde 2017 Zweiter, mit dem Team siegte er 2018 und 2019. In Japan wurde er 2019 „Last Man Standing“.
„Ninja Warrior“ (RTL): Zirkusartist René Casselly wurde 2017 Zweiter, mit dem Team siegte er 2018 und 2019. In Japan wurde er 2019 „Last Man Standing“. © Markus Hertrich/TVNOW

„Ninja Warrior“ (RTL) – das große Finale steht bevor. Unter anderem dabei: Moritz Hans, René Casselly, Alexander Wurm, Oliver Edelmann und Kim Marschner. Finalist Samuel Faulstich („Block Barock“) aus Fulda erklärt, was die schwierigsten Hindernisse sind.

Köln/Fulda - 16 Athleten haben es bei „Ninja Warrior“ (RTL) in die zweite und damit letzte und entscheidende Finalrunde geschafft. Am Ende der zweiten Finalrunde unter den Augen der Moderatoren Laura Wontorra, Frank Buschmann und Jan Köppen steht wieder der Mount Midoriyama, der diesmal unter freiem Himmel in Köln auf seine Eroberer wartet

„Ninja Warrior“ (RTL): So schwierig sind die Final-Hindernisse – René Casselly im Vorteil?

Im zweiten Teil des Finales erwarten die Athleten zunächst folgende Hindernisse: In Runde 2 (der so genanten Stage 2) geht es für die Starter zunächst über ein neues Hindernis: die Chaos-Kegel. Es folgen Schwingflügel, die Zickzack-Himmelsleiter, die Steuerräder und die vertikalen Hebebrücken (neu). Für diesen Parcours haben die Athleten maximal drei Minuten Zeit.

Nach kurzer Pause geht es dann weiter in der „Ninja Warrior“-Stage 3 – ohne Zeitvorgabe. Die dritte Finalrunde startet mit den schwebenden Türen. Danach folgen der „Spaziergang“, die Finger-Leisten 3.0, die Steck-Kästen, die Kugel-Haken und der Stangen-Flug. Am Ende steht der Mount Midoriyama.

NameNinja Warrior Germany
Erstausstrahlung9. Juli 2016
SenderRTL
Moderatorinnen/ModeratorenLaura Wontorra, Jan Köppen, Frank Buschmann
ProduktionsunternehmenRTL Studios
DrehortKöln (seit 2020, vorher: Karlsruhe)

Neben den „Ninja Warrior“-Routiniers Moritz Hans, Alexander Wurm, Oliver Edelmann und Kim Marschner haben es in das große Finale mit Philipp Göthert und Leon Wismann zwei Youngster geschafft. Können die 19 und 18 alten Starter den ganz großen Coup landen? In unserer großen „Ninja Warrior“-Übersicht finden Sie die Namen aller Finalisten und alle wichtigen Informationen zum aktuellen Stand bei der „stärksten Show Deutschlands“.

Nachdem im „Ninja Warrior“-Halbfinale bereits mit dem „Last Woman Titel“ an Stefanie Noppinger der erste Titel der Jubiläumsstaffel vergeben worden ist, entscheidet sich am Frage auch die Frage, ob Alexander Wurm – sollte es niemand bis zum letzten Hindernis, dem Mount Midoriyama, schaffen, zum dritten Mal in Folge bester Athlet wird. Also ob dem Boulderer der „Last Man Standing“-three-peat gelingt.

„Ninja Warrior“ (RTL): Samuel Faulstich stand 2018 im Finale. Er betreibt mit „Block Barock“ eine eigene Boulderhalle in Fulda.
„Ninja Warrior“ (RTL): Samuel Faulstich stand 2018 im Finale. Er betreibt mit „Block Barock“ eine eigene Boulderhalle in Fulda. © Stefan Gregorowius/TVNOW

Auch aufgrund seiner mentalen Stärke ist Psychologie-Student Alexander Wurm für Samuel Faulstich, Finalist bei „Ninja Warrior“ 2018 und Betreiber der „Block Barock“-Boulderhalle in Fulda, der ganz große Favorit auf den Sieg 2020 – vor Moritz Hans. „Der Kopf macht fast 50 Prozent bei „Ninja Warrior“ aus“, sagt der 25 Jährige aus Fulda. „Er ist sozusagen der wichtigste Muskel.“

Neben Kraft seien dann noch Koordination und Ausdauer wichtig, erklärt Samuel Faulstich und beschreibt, wie man den „Ninja Warrior“-Parcours angehen muss, gerade wenn es das große Finale ist. „Man muss ruhig und konzentriert ran gehen“, sagt der Fuldaer. „Sonst passiert schnell mal ein kleiner Fehler oder man braucht zu viel Kraft, weil man zu verkrampft ist. Diese Abgeklärtheit ist wichtig.“

Und über diese „Ninja Warrior“-Ruhe verfügt Alexander Wurm in höchster Vollendung. Doch was sind die schwierigsten Final-Hindernisse? Wo ist der neuralgische Punkt, um mit Moderator Frank Buschmann zu sprechen? An welchem Hindernis werden sich wahrscheinlich die starken Athleten von den Top-Startern trennen? Wo wird die Entscheidung fallen?

„Ninja Warrior“-Hindernis: die Fingerleisten

Die Fingerleisten sind bei „Ninja Warrior“ ein Standard-Hindernis im Finale. Dabei hangeln die Athleten an schmalen Leisten. Nur die Finger können eingesetzt werden, um Halt zu finden. Von den Leisten müssen die Athleten auch Sprünge zu einer nachfolgenden Leiste absolvieren, was die Übung noch einmal viel schwerer macht.

„Wenn man die Fingerleisten mal selbst probiert, merkt man, wie schwierig das ist“, sagt Samuel Faulstich. „Man braucht jahrelanges Training, um sich auch nur ansatzweise nach einem Sprung an einer Fingerleiste halten zu können, weil ja erst einmal die Fingerkraft da sein muss, um sich an den Leisten halten zu können. Das kommt nicht von einem Jahr auf das andere. Die Sehnen müssen sich anpassen.“

Auch in der Fuldaer „Block Barock“-Boulderhalle gibt es die Fingerleisten. „99,9 Prozent der Leute, die das im Fernsehen gesehen haben und das ausprobieren, sind überrascht, wie schwierig das ist“, sagt Samuel Faulstich. „Bei den Boulderern ist das Hangeln und Springen an den Fingerleisten, an den man pure Maximalkraft braucht, aber Standard im Boulder-Training. Deshalb sind die Kletterer an diesem Standard-Hindernis im „Ninja Warrior“-Finale auch klar im Vorteil.“

„Ninja Warrior“-Hindernis: die schwebenden Türen

An Ketten befestigt sind mehrere Türen nebeneinander aufgehängt. Die „Ninja Warrior“-Athleten müssen sich an diesen Türen festhalten. Das funktioniert nur, wenn die Füße geschickt zur Stabilisierung eingesetzt werden. Besonders schwierig ist der Übergang von einer schwebenden Tür zur anderen. Kritisch wird es meistens, wenn die Füße bei dem Übergang gelockert werden.

„Auch bei diesem Hindernis ist Kletter-Technik gefragt, allerdings muss etwas weniger Kraft als an den Fingerleisten eingesetzt werden“, erklärt Samuel Faulstich. „Beim Hängen an den Türen braucht man nämlich auch eine gute Körperposition und Körperspannung. Man braucht aber auch Kraft im Daumen, damit man sich an den Türen festhalten kann. Diese Daumenkraft trainiert man wiederum beim Klettern. Deshalb kommen auch an den Türen die Kletterer einfacher durch als andere Athleten.“

„Ninja Warrior“-Hindernis: der Mount Midoriyama

Der Mount Midoriyama ist ein 20 Meter hohes Stahlgerüst, das in der fünften Staffel zum ersten Mal unter freiem Himmel aufgebaut ist. Auf den Mount Midoriyama kommen durch „Ninja Warrior“-Athleten nur durch Hochlettern an einem aufgehängtem Tau. Wem es geling, die Strecke von 20 Metern in 25 Sekunden zu erklettern, kann Deutschlands erster „Ninja Warrior“ werden.

Samuel Faulstich war 2018 live dabei, als es Alexander Wurm als Erster in Deutschland am Mount Midoriyama versuchen durfte. „Alex hatte sich vor der Staffel 2018 gut auf das Klettern am Tau vorbereitet“, berichtet der Fuldaer Kletterer. „Er hatte richtig Kraftausdauer und hat sich nach den ersten beiden Final-Parcours am Mount noch gut gefühlt. Er hat Vollgas gegeben. Ich weiß nicht, ob das noch viel schneller gehen kann.“

Trotzdem fehlten am Ende drei, vier Sekunden. „Das ist einiges“, sagt Samuel Faulstich. „Um es auf den Mount Midoriyama zu schaffen, braucht man eigentlich jahrelanges Klettertraining am Tau, um die perfekte Technik und Schnelligkeit zu haben. 20 Meter in 25 Sekunden – das ist schon eine stabile Zeit, die da gefordert wird. Das ist heftig.“

Auch sei der richtige Einsatz der Füße sehr wichtig. „Die 20 Meter schafft nicht nur komplett aus den Armen. Um eine konstante Geschwindigkeit bis nach ganz oben zu haben, braucht man die perfekte Fuß-Technik. Und die wiederum haben die Kletterer vielleicht noch nicht, Zirkusartisten wie René Casselly möglicherweise schon. Wenn er es mit Alex Wurm an den Mount schaffen sollte, wäre René mein Favorit am Tau.“

Und noch eines macht den Mount Midoriyama so schwierig: Man kann das Hindernis nicht eins zu eins trainieren. „Man findet schwer ein 20 Meter frei hängendes Tau“, führt Samuel Faulstich aus. „Klar kann man sich ein kürzeres Tau hinhängen und hoch und runter gehen, aber 20 Meter Tau-Klettern am Stück ist nochmal was anderes. Dafür bräuchte man ja auch eine zusätzliche Sicherung. Die Chance, dass es jemand auf den Mount schafft, schätze ich auf 10 bis 20 Prozent.“

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