Weiter geplant wird das ebenfalls traditionelle Feuerwerk am zweiten Schützenfest-Freitag. „Stand jetzt wird es stattfinden. Aber die endgültige Entscheidung fällen wir erst am Mittwoch nächster Woche“, berichtet Distel.
Erstmeldung vom 27. Juli, 6.31 Uhr:
Fulda - Von hinten rollt der Sattelschlepper des Riesenrads auf die Ochsenwiese, doch die schweren Lastwagen anderer Fahrgeschäfte stehen noch im Weg. Auch die Wohnwagen der Schausteller müssen ihren Platz finden. „Nach zwei Jahren, in denen die Volksfeste wegen Corona abgesagt wurden, sind wir fast ein bisschen aus der Übung gekommen“, lacht Generalunternehmer Heiner Distel (66), der die Aufteilung des Festplatzes auch in diesem Jahr organisiert – so wie seit Jahrzehnten schon.
„Die Organisation war in diesem Jahr schwieriger als früher“, erzählt Distel. „In der Coronazeit haben nicht wenige Kollegen aufgegeben. Bei früheren Schützenfesten konnte ich mich vor Bewerbungen von Schaustellern kaum retten, denn das Fuldaer Fest genießt in der Branche einen sehr guten Ruf – wegen der hohen Besucherzahlen und der guten, entspannten Stimmung“, erzählt Distel. In diesem Jahr habe es 30 Prozent weniger Bewerbungen gegeben, und fünf kleinere Geschäfte hätten ihm nach der Zusage wieder abgesagt.
Am Freitag startet das Schützenfest auf traditionell nicht nur mit dem Fassanstich, sondern auch mit einem Feuerwerk. Ob das angesichts mancher trockener Wiesen stattfinden wird, wollen die Stadt Fulda und die Schausteller am Mittwoch gemeinsam entscheiden.
„Für uns hat Sicherheit oberste Priorität – bei allem, was wir tun“, sagt Generalunternehmer Heiner Distel. „Aber natürlich ist das Feuerwerk auch ein fester Bestandteil des Schützenfestes – für uns, aber natürlich ebenso für die Besucher“, äußert Distel.
Über das Feuerwerk am zweiten Freitag wollen Stadt und Schausteller am nächsten Mittwoch entscheiden.
„Dennoch haben wir wieder höchst spannende Fahrgeschäfte zusammenbekommen“, berichtet der Generalunternehmer. Die Fahrgeschäfte, noch zerlegt in transportfähige Einzelteile, rollen jetzt nach und nach auf der Ochsenwiese ein. Manche kommen von der Düsseldorfer Rheinkirmes, andere vom Volksfest Goslar im Harz, noch andere vom Kiliani in Würzburg – wie das Autoscooter von Heiner Distel.
Die Unternehmer und ihre Mitarbeiter, die jetzt ankommen, wollen möglichst schnell auf ihre Standplätze, denn der Personalmangel bereitet auch den Schaustellern Probleme, so dass die Inhaber selbst anpacken müssen und die Teams für den Aufbau mehr Zeit brauchen als bei früheren Schützenfesten. Deshalb sind manche Unternehmer auch etwas ungeduldiger. (Lesen Sie hier: Erstes Schützenfest nach Corona-Zwangspause - diese Highlights bieten Festplatz und Programm)
Mit dem Personalmangel hat auch Festwirt Thomas Bronswyk zu kämpfen. Für sein Festzelt hat er genug Personal zusammen bekommen. Aber es darf niemand ausfallen. Dann wird es eng. Bei allen Großveranstaltungen werden die Sicherheitskonzepte umfangreicher und aufwendiger. Das merkt auch Heiner Distel. Er weiß, dass die Konzepte notwendig sind, aber er muss noch mehr Energie investieren als früher.
Auch das Energiesparen wird in diesem Jahr ein Thema. „Wir werden die Beleuchtung zum Beispiel erst einschalten, wenn es wirklich losgeht“, sagt Distel. „Aber natürlich wird es weiter alles geben, was zum Fest dazu gehört.“ Das Programm früherer Jahre von der Ladies Night bis zum Familientag bleibt unverändert. Einzige Änderung: Am Freitag und Samstag schließt der Platz schon um 24 Uhr und nicht erst um 1 Uhr.
Was alle Schausteller in diesem Jahr motiviert: Die Vorfreude der Besucher ist so groß wie nie. Nach zwei Jahren ohne Volksfest haben Alt und Jung buchstäblich Heißhunger auf gebrannte Mandeln, Festbier, Fahrten mit tollen Karussells und richtig ausgelassene Volksfeststimmung.
„Die Begeisterung unserer Besucher in diesem Jahr entschädigt uns für Vieles“, sagt Heiner Distel. „Der Pfingstmarkt in Alsfeld war das erfolgreichste Fest, das ich in der Stadt je erlebt habe. Das Kiliani in Würzburg war das beste seit 30 Jahren: Die Besucherzahlen waren toll, die Stimmung war hervorragend. Wir merken, dass die Besucher uns in den vergangenen beiden Jahren vermisst haben – und nicht nur wir die Besucher.“