Doch wie kann man sich schützen? „Man es nicht oft genug wiederholen: Bitte nur Pilze sammeln, die man sicher bestimmen kann“, sagt Harry Andersson von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Im Zweifel begutachten deutschlandweit ehrenamtliche DGfM-Pilzsachverständige wie er die Pilzfunde. (Lesen Sie auch: Aus dem Wald auf den Teller: Pfifferlinge mit selbstgemachten Semmelknödeln)
Schon ein kleines Detail am Pilz – die Farbe der Lamellen etwa – kann den Unterschied zwischen Gift- und Speisepilz ausmachen. Nur wer diese Feinheiten kennt, kann seinen Fund guten Gewissens in die Pfanne werfen. Doch auch nach dem Verzehr eines Speisepilzes kann es einem ziemlich übel gehen. Ein häufiges Problem sind Pilzvergiftungen durch das Verzehren zu alter Fruchtkörper.
Pilze enthalten Eiweiß und verhalten sich daher in Sachen Haltbarkeit eher wie Fleisch und Fisch – und nicht wie Gemüse. Man spricht dann von einer „unechten Pilzvergiftung“, die eine Variante der Lebensmittelvergiftung darstellt. Die ist zwar im Regelfall nicht so dramatisch wie eine Vergiftung durch Giftpilze. Aber auch eine unechte Pilzvergiftung kann angesichts von Durchfall, Übelkeit und Erbrechen im Krankenhaus enden. Daher: Nur einwandfreie und junge Pilze mitnehmen.
Tipp: Bei Röhrlingen wie Rotkappen und Steinpilzen sollte der Hut noch fest sein. Dies lässt sich bereits vor Ort im Wald feststellen, indem man mit dem Daumen auf den Hut drückt. Bleibt eine Delle zurück, ist der Pilz zu alt. (dpa)