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Afrikanisches Essen statt Pizza: „Wüstenblume“ eröffnet bald in ehemaligen „Davis“-Räumen

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Von: Suria Reiche

Abdi Rashid eröffnet in der Von-Schildeck-Straße in Fulda ein afrikanisches Restaurant.
Abdi Rashid eröffnet in der Von-Schildeck-Straße in Fulda ein afrikanisches Restaurant. © Suria Reiche

Statt neapolitanischer Pizza soll es in der Von-Schildeck-Straße bald eine kulinarische Reise durch Afrika geben. Abdi Rashid und sein Bruder haben die ehemaligen Räumlichkeiten der Pizzeria „Davis“ übernommen und wollen mit der „Wüstenblume“ bald Fuldas erstes afrikanisches Restaurant eröffnen.

Fulda - Es soll bunt werden in dem kleinen Lokal in der Von-Schildeck-Straße. Rund 30 Gäste sollen hier Platz haben und eine kulinarische Reise über Teile des Kontinenten Afrika unternehmen können. „So etwas hat hier in Fulda einfach gefehlt“, sagte „Wüstenblume“-Inhaber Abdi Rashid im Gespräch mit unserer Zeitung.

Afrikanisches Restaurant in Fulda: „Wüstenblume“ eröffnet bald

Vor etwa zwei Jahrzehnten ist Raschid mit seiner Familie aus Somalia nach Deutschland geflüchtet. Hier in Deutschland ist die Familie in die Barockstadt gezogen - und hat nicht selten so etwas wie Alltagsrassismus erlebt, erzählte Rashid. „Wir haben uns immer ein mal mehr beweisen müssen als andere. Unser ganzes Leben war bisher schwierig“, antwortete der 29-Jährige dann auf die Frage, ob der Zeitpunkt gerade weise gewählt sei, um ein neues Restaurant zu eröffnen.

Rashid freue sich sehr darüber, dass er und seine Familie mit dem neuen Lokal bald ein Gesicht für Fulda werden würden. Einen genauen Zeitpunkt für eine Eröffnung kann er noch nicht nennen, aber das Konzept steht fest: Vor allem, dass hier in der „Wüstenblume“ jeder so sein soll, wie er ist, ist ihm wichtig.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Name für das Restaurant entstanden, der an das gleichnamige Buch und den Film angelehnt ist, in dem es um eine junge Frau geht, die nach London flüchtet, um den strengen Regeln in ihrem afrikanischen Heimatland zu entgehen.

Habe es in der Barockstadt früher Rassismus öfter gegeben, habe Fulda in den etwa zwei Jahrzehnten, in denen Rashid nun hier lebt, einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dennoch: Mit der „Wüstenblume“ finde in Fulda etwas seinen Platz, was noch gefehlt habe: „Es ist schön, dass es hier in Fulda immer mehr multikulturelle Gastronomie gibt. Ein richtiges afrikanisches Restaurant ist aber bisher noch nicht dabei.“ Erst kürzlich ist in Fulda eine japanische Ramen-Bar eröffnet worden.

Kein Besteck, kein Alkohol in Fuldas erstem afrikanischem Restaurant

Das Kochen in der „Wüstenblume“ übernimmt vorerst Rashids Mutter, die bereits mehrere Jahre als Köchin in einem Restaurant gearbeitet hat. Sie weiß also erstens, wie es geht, und wurde zweitens schon früher von Rashids Freunden in hohen Tönen gelobt, wenn sie zum Essen da waren.

Im Lokal sollen sich die Gäste fühlen wie in Afrika. Das fängt bei der „Dschungel-Optik“ im Lokal an, geht über die Gerichte auf der Karte weiter, die von mindestens einer einheimischen Person gekocht werden, und endet nicht erst beim Waschbecken an der Wand, an dem die Gäste ihre Hände waschen können, um wie in Afrika ohne Besteck zu essen. Echt afrikanisch ist auch das Getränke-Angebot: In der „Wüstenblume“ gibt es keinen Alkohol. Der wird in Afrika nämlich nicht zu gesellschaftlichen Anlässen getrunken.

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