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Polizei berichtet über Einbrüche im Kreis Fulda - Tendenz zeigt nach oben

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Im Kreis Fulda vergeht kaum eine Woche ohne Einbrüche, Einbruchversuche oder Diebstähle aus Häusern.
Im Kreis Fulda vergeht kaum eine Woche ohne Einbrüche, Einbruchversuche oder Diebstähle aus Häusern. © Daniel Maurer/dpa

Zuletzt wurde beinahe wöchentlich über Einbrüche in Wohnungen und Häusern oder über Einbruchversuche berichtet – für das Jahr 2022 rechnet das Polizeipräsidium in seinem Jahresbericht mit einem Anstieg der Taten. In den Vorjahren verharrten die Fallzahlen auf einem „annähernd gleichbleibenden Niveau“.

Fulda - Es dürfte einer der kuriosesten und ungewöhnlichsten Fälle von Wohnungseinbruch der vergangenen Monate im Kreis Fulda gewesen sein: Ein Wohnhaus in der Pilgerzeller Carl-Benz-Straße war am 20. November Ziel eines Einbrechers, der durch ein gekipptes Fenster ins Gebäude gelangte. Während er die Wohnräume nach Beute durchsuchte, schliefen die Bewohner in dem Gebäude. Doch sie bemerkten die Tat erst am Morgen.

Fulda: Polizei berichtet über Einbrüche - Tendenz zeigt nach oben

Die Polizei verzeichnet eine jährlich beinahe konstant hohe Zahl von Haus- und Wohnungseinbrüchen in der Region. Es vergeht kaum eine Woche, in der unsere Zeitung nicht über Einbrüche, Einbruchversuche oder Diebstähle aus Häusern berichtet.

„Die Zahl der registrierten Fälle des Wohnungseinbruchdiebstahls“, wie das Polizeipräsidium die Straftaten nennt – dazu zählen versuchte und vollendete Fälle –, „unterliegt im Landkreis Fulda Schwankungen und lag seit 2017 auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau“, sagte ein Sprecher.

Für das Jahr 2022 sei aber mit einem Anstieg der Fallzahlen zu rechnen, hieß es. Genaue Zahlen und die Ursachen und Gründe für den Anstieg nennt die Behörde auf Nachfrage nicht und verweist auf die bevorstehende Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 des Polizeipräsidiums Osthessen. Diese werde voraussichtlich Ende des Monats vorgestellt. Für 2023 seien im Landkreis „bislang Wohnungseinbrüche im unteren zweistelligen Bereich“ registriert.

Im Jahr 2021 – dem Jahr, in dem aktuelle Zahlen vorliegen – betrug laut Polizeipräsidium der Vermögensschaden durch Wohnungseinbrüche zwischen Eiterfeld und Kalbach, Tann und Flieden 183.652 Euro. Welche Beute Täter vorzugsweise machen, wurde nicht mitgeteilt.

Einbrüche im Kreis Fulda

Entwicklung der Fallzahlen und der Aufklärungsquote (AQ) im Landkreis Fulda im Überblick:

2016: 172 Fälle (davon 72 Versuche); AQ: 32,6 Prozent

2017: 102 Fälle (davon 49 Versuche); AQ: 7,8 Prozent

2018: 98 Fälle (davon 45 Versuche); AQ: 15,3 Prozent

2019: 91 Fälle (davon 29 Versuche); AQ: 18,7 Prozent

2020: 114 Fälle (davon 47 Versuche); AQ: 16,7 Prozent

2021: 99 Fälle (davon 39 Versuche); AQ: 20,2 Prozent

Für 2022 rechnet die Polizei mit einem Anstieg der Fälle. Die Kriminalstatistik wird wohl Ende März vorgestellt.

Quelle: Polizeipräsidium Osthessen

Das Vorgehen der Polizei nach der Tat scheint aber ähnlich zu sein: „Sobald uns ein Wohnungseinbruchsdiebstahl bekannt wird, nehmen wir die entsprechenden Ermittlungen auf. Dabei überprüfen wir auch mögliche Tatzusammenhänge und führen Spurensicherungsmaßnahmen durch“, sagte der Polizeisprecher. Diese orientierten sich an der Spurenlage und seien unter anderem vom Vorgehen der Täter abhängig. Zu Tätergruppen und wiederkehrenden Mustern bei Einbrüchen machte das Polizeipräsidium ebenfalls keine Angaben.

Video: Papagei vertreibt im Münsterland Einbrecher

Unabhängig von Ermittlungen setze die osthessische Polizei auf sogenannte „saisonale Bekämpfungskonzepte“. In den Wintermonaten und der Ferienzeit würden daher verstärkte Kontroll- und Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Neben offenen und verdeckten Maßnahmen liege der Schwerpunkt auf der Präventionsarbeit – auch, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger zu stärken. So böten Experten der Präventionsabteilung der Polizei Privat- und Geschäftspersonen kostenlose Beratungen – auch vor Ort – an und informierten über geeignete Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Einbrüchen.

Dabei könnten schon einfache technische Maßnahmen dazu führen, so die Polizei, dass Einbrechern die Tatausführung erschwert werde und die Wahrscheinlichkeit steige, dass sie von der weiteren Tatausführung abließen. Weitere Infos finden Sie hier.

Nicht nur in Häuser und Wohnungen wird eingebrochen, sondern auch in Geschäftsräume. Nach einem solchen Einbruch hat die Polizei Anfang des Jahres Tatverdächtige gefasst. (nz)

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