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„Das ist eine ganz besondere Location“ - Paar heiratet auf der Landesgartenschau

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Von: Suria Reiche

Da, wo die anderen Besucher der Landesgartenschau die Blumenpracht am Aueweiher bestaunen, haben Dr. Marie-Luise Reinhard (31) aus Fulda und Maximilian Mika (32) aus Schmitten im Taunus etwas anderes vor: Sie wollen inmitten der Blumen und Pflanzen den Bund fürs Leben eingehen.

Fulda - Was andere Brautpaare oft monatelang planen, wird für Marie-Luise Reinhard und Maximilian Mika in diesem Sommer ohne viel Vorbereitung auf der Landesgartenschau in Fulda möglich. Die beiden haben bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eine komplette Hochzeit gewonnen. Mehr als 70 Paare hatten sich beworben. Dass das Los tatsächlich sie trifft, hätten die 31-Jährige und der 32-Jährige nicht geglaubt, als Reinhards Vater ihnen den Ausschnitt eines Artikels mit dem Gewinnspiel hinlegte. „Wir haben uns eher spaßeshalber beworben“, erzählt die zukünftige Braut, „mehr als verlieren konnten wir ja nicht.“

Paar heiratet auf der Landesgartenschau in Fulda

Also meldete sie sich bei dem Gewinnspiel an. Und Mika tat es ihr gleich, um die Chancen zu erhöhen, dass die beiden schon bald mitten im Blütenmeer der Gartenschau heiraten. Und tatsächlich war er es, dessen Name am Valentinstag gezogen wurde. „Ich war erst mal total sprachlos“, sagt der 32-Jährige. Als er sich wieder gefangen hatte, schrieb er seiner Verlobten, sie solle ihn per Video-Chat anrufen, sobald sie Pause hatte. Und das tat die Referendarin. Durch die Kamera konnte Mika sehen, wie sehr sich Reinhard freute. „Ich habe drei Luftsprünge gemacht“, erinnert sie sich.

Verständlich, denn vermutlich wird das Paar eines der ersten sein, die im Himmelszelt inmitten der Landesgartenschau getraut werden. „Das ist eine ganz besondere Location“, sagt Mika. Er bekommt Zustimmung von den beiden Geschäftsführern der LGS, Marcus Schlag und Ulrich Schmitt. Sie finden das Angebot einmalig und besonders: „Es gibt wohl kaum einen schöneren Ort als das Landesgartenschau-Gelände, um sich in freier Natur und in einem großartigen Ambiente das Ja-Wort zu geben.“

Das künftige Brautpaar.
Dr. Marie-Luise Reinhard aus Fulda und Maximilian Mika aus Schmitten heiraten auf der Landesgartenschau. © privat

Und auch der Aussichtsturm Skyliner sei als Hochzeitslocation ein echtes Highlight und mache den so besonderen Tag für alle Paare zum unvergesslichen Erlebnis. In besagtem Skyliner bietet das Standesamt Fulda auch für weitere Paare Trauungen an.

„Wer einen unvergesslichen Hochzeitstag erleben will, kann sich das Ja-Wort in luftiger Höhe geben. Brautpaare können dafür bereits jetzt beim Standesamt in Fulda ihr Aufgebot bestellen. In der Aussichtskabine sitzen alle Gäste quasi in der ersten Reihe, können jedoch auch aufstehen und sich in der Kabine frei bewegen – inklusive obligatorischem Sektempfang“, so LGS-Pressesprecherin Patricia Bickert. Laut ihr gebe es dafür bereits reges Interesse. Insbesondere während der Hochzeitsmesse im ehemaligen Kerber-Gebäude seien mehrere konkrete Anfragen und auch eine spontane Buchung eingegangen.

Für Marie-Luise Reinhard und Maximilian Mika steht fest, dass sie schon bald im Himmelszelt auf der Landesgartenschau den Bund fürs Leben eingehen werden. Die Nachricht, dass sie gewonnen haben, verlangt Spontanität, denn bereits im Juli wird Reinhard im Hochzeitskleid vor den sprichwörtlichen Altar treten. Spontanität ist etwas, das die beiden Verlobten oft erprobt haben: Die Verlobung der beiden fand schon wenige Monate, nachdem sie sich im vergangenen Sommer kennengelernt hatten, statt.

Heiraten im Himmelszelt

Kirchliche Trauungen im Himmelszelt sind hessenweit einmalig. Wenn mindestens einer der Eheleute evangelisch und das Paar standesamtlich verheiratet ist, kann jederzeit kirchlich getraut werden, denn es ist während der Landesgartenschau immer eine Pfarrerin oder ein Pfarrer vor Ort am Himmelszelt. Für solch eine kirchliche Trauung ist keine Anmeldung erforderlich. Gern kann aber auch schon im Vorfeld Kontakt aufgenommen und Informationen erfragt werden. Die kirchliche Eheschließung wird anschließend in der Heimatgemeinde des Paares beurkundet. Auch Segnungen sind am Himmelszelt für Paare, Familien, Freundeskreise und Einzelpersonen jederzeit möglich.

„Sie ist Mezzosopranistin und hatte einen Auftritt in der Alten Oper in Frankfurt“, erzählt Mika. „Und danach ist er mit einem Brillantring vor mir auf die Knie gegangen und hat gefragt, ob ich ihn heiraten will“, vervollständigt Reinhard die Geschichte der beiden. Dass sie sofort „Ja“ sagte, sei keine Frage gewesen. „Es passt einfach zwischen uns beiden. Das ist ein magisches Gefühl“, sagt sie, „eine Verbundenheit und eine seelische Intimität.“

Damit die beiden auch enger zusammen wohnen können, hat Reinhard, die nach einer Station in Rom gerade in ihrem Elternhaus in Fulda lebt, beantragt, dass ihr Lehramt-Referendariat verkürzt wird. So sehen sich die beiden in Zukunft nicht mehr nur am Wochenende, sondern sie zieht zu ihm nach Schmitten im Taunus. „Aber ich liebe Fulda, und wir werden garantiert auch dann öfter hier sein.“

Vor allem, weil die Domstadt der Ort sein wird, an dem sie den Bund fürs Leben eingegangen sind. Die kirchliche Hochzeit der beiden soll im Juli stattfinden. Ihre Gäste bekommen Tageskarten, die die EKKW zur Verfügung stellt, sodass die Besucher das Gelände bereits vor der Zeremonie erkunden können. Die Trauung findet dann im Himmelszelt im Wassergarten statt.

„Während der Zeremonie werde ich auch selbst singen, das war schon immer mein Traum“, verrät Reinhard. Nach einem Grill-Büfett und „hoffentlich viel Tanz und Spiel“ soll der Hochzeitstag mit dem Sonnenuntergang ausklingen. Eine weitere große Überraschung war für Reinhard, als das Brautmodengeschäft Sovestia, in dem die 31-Jährige ihr Kleid fürs Standesamt gekauft hatte, angekündigt hat, dass das Kleid für die Hochzeit von ihnen gesponsert wird. Sovestia will „Teil von dieser wunderbaren Hochzeit sein“. Auch der Anzug des Bräutigams werde gesponsert.

Für Reinhard ist das alles wunderschön. So schön, dass sie sich bedanken will. Und zwar in Form eines öffentliches Konzertes am 20. August, das die Mezzosopranistin im Himmelszelt geben will.

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