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Von der Rhön bis nach Baden-Württemberg: Gleitschirmpilot (41) fliegt 180 Kilometer

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Artjom Kalinin steht mit seiner Gleitschirm-Ausrüstung auf der Wasserkuppe vor dem Geschäft von Papillon Paragliding.
Artjom Kalinin ist ein Rekordflug mit dem Gleitschirm gelungen. © Papillon Paragliding

„Über den Wolken“ ... Artjom Kalinin ist ein Rekordflug mit dem Gleitschirm gelungen. Mit einer Flugstrecke von fast 180 Kilometern knackte der leidenschaftliche Flugsportler aus dem Sauerland am Freitag den bisherigen Fluggebietsrekord der Wasserkuppe.

Wasserkuppe / Crailsheim - Erst um kurz vor 12 Uhr mittags war Kalinin am Nordoststartplatz „Abtsrodaer Kuppe“ am 15. Mai von der Wasserkuppe aus mit seinem Gleitschirm gestartet. Nachdem sich der 41-Jährige mit seinem Gleitsegel bis an die Wolkengrenze hochgeschraubt hatte, folgte er der Wolkenstraße mit dem Wind in Richtung Süden.

Rekord: Gleitschirmflieger startet von der Wasserkuppe und fliegt 177,9 Kilometer weit

Die sehr guten Flugbedingungen des Tages ermöglichten ihm eine Flughöhe von bis zu 2240 Metern. Die Route führte ihn zunächst über Bad Brückenau und Lohr am Main. Westlich von Würzburg ging es immer weiter das Taubertal hinunter vorbei an Bad Mergentheim und Rothenburg ob der Tauber.

Artjom Kalinin fliegt mit seinem Gleitschirm über die Landschaft.
Artjom Kalinin konnte bei dem sechsstündigen Flug die Landschaft von oben bestaunen. © Artjom Kalinin

Gleitschirm-Pilot bleibt sechs Stunden lang in der Luft

Fast Punkt 19 Uhr landete Kalinin nach 177,9 geflogenen Kilometern überglücklich südlich von Crailsheim (Baden-Württemberg). Ein Spaziergänger, der die Landung beobachtet hatte, wollte erst gar nicht glauben, dass Kalinin gerade tatsächlich vom „Berg der Flieger“ in der Rhön bis nach Baden-Württemberg geflogen war. Spontan erklärte er sich bereit, den Streckenflieger bei der Heimreise zu unterstützen und brachte ihn zum nächsten Bahnhof.

Landung nach sechs Stunden Gleitschirm-Flug

„Streckenfliegen hat sehr viel mit Taktik zu tun. Wer die Landschaft unter sich und die Wolken vor sich richtig zu lesen und zu nutzen weiß, kann sogar im Flachland Strecken von 100 Kilometern und mehr mit dem Gleitschirm zurücklegen“, sagt Kalinin, der im luftfahrttechnischen Betrieb auf der Wasserkuppe arbeitet, wenn er nicht gerade die Welt bereist – freilich bevorzugt mit dem Gleitschirm.

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