Überregionale Medien – unter anderem der Hessische Rundfunk, „Die Zeit“ und Sat.1 – haben mittlerweile über das Flugblatt berichtet. Darin wird Tann aufgrund der Präsenz vieler Menschen mit Behinderung, die in der Tanner Diakonie untergebracht sind, als „Sonderwelt“ bezeichnet. Touristen würden dadurch abgeschreckt.
Bürgermeister Dänner findet klare Worte: „Alle drei sollten zurücktreten und ich würde mir wünschen, dass eine öffentliche Entschuldigung erfolgt.“ Insbesondere als Stadtrat oder -rätin müsse man sich mit Aussagen in der Öffentlichkeit – auch wenn sie aus einer privaten Initiative heraus entstanden sind – distanzierter verhalten. „Das geht gar nicht“, sagt er. (Lesen Sie auch: „Die Aussagen sind grundfalsch“: Tanner FDP distanziert sich von Behinderten-Flugblatt)
Am Sonntag will die Stadt ein Zeichen setzen: Der Fuldaer Fotograf Walter Rammler hatte vor einiger Zeit Menschen mit Behinderung der Tanner Diakonie fotografiert. Diese Portraits werden am Sonntag am Maimarkt in Tann ausgestellt: „Damit wollen wir deutlich machen: Die Menschen gehören sehr wohl zum Tanner Stadtbild dazu“, erklärt der Bürgermeister.
Auch der Fuldaer Landtagsabgeordnete Markus Hofmann (Bündnis90/Die Grüne) hat sich am Freitag per Mitteilung zu Wort gemeldet: „Die Äußerungen der drei FDP-Kommunalpolitiker sind in höchstem Maße diskriminierend und passen nicht zu einem toleranten und aufgeschlossenen Fuldaer Landkreis. (...) Die Präsenz der Menschen mit Behinderung im Tanner Zentrum ist Ausdruck gelebter Inklusion. Ich fordere, zügig Konsequenzen zu ziehen. Eine Entschuldigung allein reicht nicht aus.“