Weil im Stadtteil Sandberg lediglich das Anbringen der Banderolen an den 16 Laternenmasten erledigt werden muss, reduzieren sich die Umstellungskosten. Bei einer Kostenersparnis von 524 Euro im Jahr und Ausgaben für die Umrüstung von 465 Euro macht sich die Investition schon in weniger als einem Jahr bezahlt.
„Wir haben im Ortsbeirat intensiv beraten und auch unsere Bürger daran beteiligt“, berichtet der Sandberger Ortsvorsteher Tobias Anders. Es habe auch Sicherheitsbedenken gegeben, ein Großteil habe aber nach intensiver Debatte für den „Halbnachtbetrieb“ gestimmt. Man habe aber auch die Zusage, dass die Entscheidung nicht unumkehrbar sei, betont Anders.
Die Initiative zu der Aktion geht auf einen Antrag der Stadtverordnetenfraktion des „Bündnis für Gersfeld“ (BfG) zurück. Diese hatte im Frühjahr beantragt, die Beleuchtungskonzepte in den Stadtteilen unter die Lupe zu nehmen. Das Ziel sei, so Fraktionsvorsitzende Dr. Tanja Weber, die Lichtverschmutzung zu verringern und den Insektenschutz zu fördern.
In der Debatte dazu hatte Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU) über Gespräche mit der Rhön-Energie berichtet und auf die Zustimmung aus Sandberg und Schachen hingewiesen. Andere Stadtteile wie Hettenhausen und Rodenbach hätten sich gewünscht, keine Veränderungen vorzunehmen.
In den anderen Stadtteilen sind die Entscheidungen zu dem Thema noch nicht gefallen. Je nach Schaltung könnten auch einzelne Leuchten von der Abschaltung ausgenommen werden. Für eventuelle Umrüst-Maßnahmen seien 15.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. (Lesen Sie auch: Eindeutiger Bürgerentscheid: In Melperts gehen nachts die Straßenlaternen aus)
Das größte Einsparpotenzial biete aufgrund ihrer Größe die Gersfelder Kernstadt. Hier könnten beim Wechsel auf den „Halbnachtbetrieb“ mit einer Ausschaltung ab 23 Uhr jährlich 56.300 kWh elektrische Energie –das entspricht aktuell 14 940 Euro – eingespart werden. Allerdings betrügen die zu erwartenden Umrüstkosten 18.400 Euro.
Der Wunsch der BfG-Fraktion, dass die mit dem Lichtverzicht eingesparten Kosten in die Ortsbeiratkasse fließen sollten, sei nicht so einfach umzusetzen, erläuterte Korell: Weil die Stromkosten von der Stadt insgesamt bezahlt würden, könne das Geld nicht einfach weitergereicht werden. „Wenn das gewünscht ist, dann muss im Zuge der Haushaltsberatungen ein Beschluss gefasst werden, um das Geld in den Ortsteil zu bringen.“