Diese nachhaltige Gewinnung wird durch den Bio-Anbauverband Demeter kontrolliert und zertifiziert. Das bedeutet, dass die Landwirtschaft nach biologisch-dynamischen Prinzipien geführt wird. (Lesen Sie hier: Urlaub in der Rhön: Touristiker sind mit Sommer zufrieden, blicken aber mit Sorge auf den Herbst)
„Gesunde Lebensmittel von höchster Qualität zu schaffen und dabei unsere natürlichen Lebensgrundlagen – die Pflanzen- und Tierwelt und das soziale Umfeld des Hofes – mit besten Kräften zu fördern, ist unser gemeinsames Ziel“, sagt sie.
Beispielsweise werde so die verfügbare Fläche auf die Zahl der Tiere und Pflanzen angepasst, damit diese genug Freiheiten erhalten. „Wenn ich Fleisch oder Eier esse, weiß ich genau, wie die Tiere gelebt und was sie gefressen haben.“
Aber nicht nur das Essen, sondern gleich das ganze Hotel ist ökologisch aufgebaut. Dazu zählen Natursteine und Bioholz aus der Region. Das Mobiliar im Haus ist komplett ökologisch und mit Materialien aus der Region hergestellt. Teller sind aus recyceltem Porzellan und die Arbeitskleidung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bio-Baumwolle. Die Betten sind metallfrei und von einem regionalen Schreiner zusammengebaut worden.
Die zehn Zimmer des Hotels in der Rhön wurden nach dem Holz benannt, welches für das Mobiliar verwendet wurde – es gibt Kastanie, Apfel, Birke oder Zirbe. „Wir sind ein Biohotel mit Gesicht und erklären unseren Gästen, wo die Materialien herkommen“, sagt Lindner. (Lesen Sie hier: Urlaubsziel Rhön: Darum lockt das Mittelgebirge immer mehr Touristen in die Region)
Bevor das Biohotel im März 2015 eröffnet wurde, war es ein Wohnhaus. Dieses war in den 1980er Jahren zwar abgebrannt, ist aber schnell wieder neu aufgebaut worden. „Es stand länger leer. Daher habe ich mir gedacht, dass es als Hotel gut geeignet wäre“, erklärt sie.
Der Verein „Bio Hotels“ existiert seit 20 Jahren. Ziel ist, zertifizierte Biohotels im Tourismus verankern zu können. Die Mitglieder kommen aus Deutschland und aus anderen Ländern in Europa.
Um in den Verein aufgenommen werden zu können, müssen die Betreiber der Hotels verschiedene Anforderungen erfüllen. Dazu gehört unter anderem das Heizen nur mit Ökostrom, ein Nutzen von 100 Prozent Naturkosmetik, 100 Prozent recyceltes Altpapier sowie 100 Prozent ökologische Speisen und Getränke.
Nun bietet es vor allem Geschäftsreisenden eine Unterkunft, wenn sie einen Zwischenstopp einlegen. „Wir haben nationale und internationale Besucher. Viele kommen aus Skandinavien, weil sie in diesen Ländern relativ weit in der Entwicklung ökologischer Ernährung sind“, erläutert die Hotel-Inhaberin.
Damit die Klimaneutralität erreicht wird, wird jeden Monat der CO2-Verbrauch dokumentiert. Dadurch kann die Hotelführung beobachten, was im Monat noch verbessert werden kann. Dabei helfen die Pflanzen-Kläranlage, der Bezug von Öko-Strom sowie eine eigene Brunnenanlage am Hotel.
„Die Zahlen schwanken immer wieder, aber wir haben es sogar geschafft, klimapositiv zu werden“, erklärt Lindner. Das bedeutet, die entstandene Menge an CO2 wird durch Projekte, etwa das Pflanzen von Bäumen, ausgeglichen. „Wir generieren null Kilogramm CO2, weil wir alles ausgleichen können.“