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Zum Stern kommt der Tourismuspreis: Björn Leist und Rhöner Botschaft prämiert

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Rhöner Botschaft in Dermbach
Das Augenmerk lag auf den Nachhaltigkeitsinitiativen der Rhöner Botschaft, begründet das Wirtschaftsministerium in Thüringen. Dieses hat den Gasthof mit dem Tourismuspreis des Landes prämiert. © Volker Feuerstein

Die Rhöner Botschaft in Dermbach darf sich mit einer weiteren Auszeichnung schmücken. Der Gasthof hat den Thüringer Tourismuspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit erhalten.

Dermbach - Bereits seit vier Jahren ist der traditionsreiche Gasthof Rhöner Botschaft im Dermbach mit einem der bekannten Michelin-Sterne ausgezeichnet. Nun kommt eine weitere Würdigung hinzu. Der Thüringer Tourismuspreis 2022 in der Kategorie Nachhaltigkeit geht dieses Jahr an die Rhöner Botschaft in Dermbach. Er wird jedes Jahr durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft vergeben.

Rhön: Björn Leist und Rhöner Botschaft mit Tourismuspreis prämiert

Er richtet sich an Unternehmen, die neue Wege gehen, Innovation, Kreativität und besondere Kundenorientierung zeigen. Neben der Nachhaltigkeit wird die Prämierung in drei weiteren Kategorien vorgenommen: Lieblingsarbeitgeber, Service und Qualität sowie Quereinsteiger. (Lesen Sie hier: Genussgipfel in der Rhön: Lebensmittel-Messe ESSmESS bei Björn Leist)

„Großes Augenmerk bei der Prämierung der Rhöner Botschaft und ihrem Sternekoch Björn Leist lag auf den Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens“, teilt das Ministerium mit. Der ganzheitliche Ansatz umfasst hierbei die Herkunft und Herstellung der Lebensmittel, die zum größten Teil aus der Rhön stammen. Hinzu kommen der emissionsreduzierte Transport, ein familienfreundliches Arbeitsumfeld, die vollständige Verwertung von Lebensmitteln sowie die Reduktion von Abfällen.

Geschäftsführer und Koch Björn Leist selbst spricht eher von Natürlichkeit als Nachhaltigkeit. „Und die verfolgen wir schon seit 2015 – seit es die Rhöner Botschaft gibt – als unser Grundsatzprogramm, nicht erst seit Nachhaltigkeit ein Trend ist. Diese Idee ist über die Zeit hinweg gewachsen und zu einem Prozess geworden“, sagt der Koch aus Hilders (Kreis Fulda) im Gespräch mit unserer Zeitung.

Angefangen habe diese Entwicklung, als sich Leist und sein Team Gedanken darüber gemacht haben, die Produkte aus der Region zu beziehen. Das geht auch ein Stück weit zurück auf Leists familiäre Prägung. „Mein Vater und mein Bruder sind Metzger, da war es naheliegend, dass man Partner aus der Region sucht“, erklärt der Sternekoch und fügt hinzu: „Das ging über die Lebensmittel hinaus immer weiter in die Breite bis hin zu den Dienstleistern.“ Die Seife, die in seinem Haus genutzt wird, nennt er als ein Beispiel.

Rhöner Botschaft bezieht Produkte aus der Region

Seine Mitarbeiter habe er bei dem Konzept früh eingebunden. „Ohne die geht es nicht, sie sind eine wichtige Säule und der Kontakt zu den Gästen“, ist Leist überzeugt; ebenso davon, dass die regionalen Akteure als Partner voneinander profitieren können. „Wir müssen sehen, wo und wie wir uns gegenseitig helfen können.“ Umso schöner sei es dann, wenn ein solcher Reifeprozess wahrgenommen und gewürdigt werde. „Das ist eine Bestätigung unseres Weges und Ansporn, diesen weiterzuverfolgen.“

Die Rhöner Botschaft ist zudem Mitglied im Verein Dachmarke Rhön und nutzt das Netzwerk aus regionalen Erzeugern und Produzenten für seine Kulinarik. Der Verein vernetzt seit mehr als Jahren engagierte Rhöner Betriebe entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette.

Um die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, wird im Besonderen darauf geachtet, dass die Erzeugung und die Verarbeitung in der Region Rhön stattfinden. So bleibt nicht nur mehr Geld und Arbeit in der Rhön, sondern auch ein gutes Stück Natur und Kultur erhalten. Gleichzeitig werden Betriebe bei der Vermarktung von nachhaltig hergestellten und hochwertigen Produkten unterstützt. (au)

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