Erneuerung der Landstraße bei Poppenhausen: Abschluss der Bauarbeiten Ende Juli

Seit Ende April erneuert Hessen Mobil die Fahrbahn der Landesstraße 3330 zwischen Poppenhausen und der B 279. Die Arbeiten, die in einem Abschnitt ausgeführt werden, werden voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen.
Poppenhausen - „Dass ein Streckenabschnitt dieser Länge in so kurzer Zeit fertiggestellt werden kann, hat vor allem zwei Gründe: Kompaktasphalt und Bankettbeton“, heißt es in einer Pressemitteilung von Hessen Mobil.
„Der Asphalt bei dieser Maßnahme wurde Ende Juni mit dem Kompaktasphalt-Verfahren eingebaut“, erklärt Niklas Jehn, der bei Hessen Mobil der projektverantwortliche Bauingenieur dieser Maßnahme ist: „Das hatte enorm viele Vorteile. Allein dadurch, dass wir dieses Verfahren der konventionellen Bauweise vorgezogen haben, haben wir eine ganze Woche Zeit einsparen können. Dass wir in nur einem Abschnitt bauen, hat uns zusätzlich mehrere Wochen Zeit gespart.“
Rhön: Erneuerung der L 3330 bei Poppenhausen - Arbeiten Ende Juli abgeschlossen
Und Zeit ist Geld: Auch die Baukosten konnten somit niedriger gehalten werden. Die gesamten 5,5 Kilometer Strecke wurden innerhalb einer Woche asphaltiert, was täglich etwas mehr als einem Kilometer entspricht. Pro Minute konnten hier rund 2,5 Meter des Asphaltoberbaus erneuert werden.
Aber auch die weiteren Vorzüge überzeugen. Da die Binderschicht noch heiß ist während die Asphaltdeckschicht aufgebracht wird, verbinden sich beide Schichten besser miteinander. Zusätzlich ist der Asphalt durch dieses Verfahren wesentlich langlebiger. Weil die Asphaltdeckschicht dünner eingebaut werden kann, wird Material gespart. „Man kann also sagen, dass das Einbauverfahren des Kompaktasphalts gerade bei größeren Baulosen insgesamt – auch aufgrund der zeitlichen Einsparung und des größeren Erhaltungszyklus der Straße - wirtschaftlicher ist“, erklärt Jehn.
Um überhaupt dieses Einbauverfahren anzuwenden, müssen die Rahmenbedingungen der zu erneuernden Strecke passen. Nicht überall kann mit Kompaktasphalt gearbeitet werden. Ortslagen beispielsweise eignen sich vor allem wegen diversen Einbauten, wie etwa Kontrollschächten, nicht. (Lesen Sie hier: Landesstraße zwischen Michelsrombach und Schlitz: Straßensanierung nun in fünf Abschnitten)
Kompaktasphalt und Bankettbeton reduzieren Bauzeit und Baukosten
Auch besonders kurvige Strecken werden eher in konventioneller Bauweise saniert, da der längere Einbauzug kleine Radien nicht bewältigen kann. Zudem sollten die Baulose aufgrund des erhöhten Maschinenbedarfs eine gewisse Größe aufweisen. „Die L 3330 hat sich für das Verfahren geeignet, da es sich um einen langen Streckenabschnitt mit hoher Belastung handelt“, sagt Jehn.
Rund 15 Bauarbeiter sowie knapp 40 Fahrzeuge und Maschinen haben Ende Juni dafür gesorgt, dass der Asphalt auf der Landesstraße reibungslos eingebaut wurde. Im Mittelpunkt der Arbeiten: Ein großer Kompaktasphalteinbauzug, bestehend aus zwei modifizierten Asphaltfertigern und einem Beschickerfahrzeug. Jeweils ein Asphaltfertiger für die Asphaltbinderschicht und einer für die Asphaltdeckschicht.
Das Beschickerfahrzeug füllt hintereinander das unterschiedliche Material in den Kübel des Fertigers, der die Asphaltdecke in einem Arbeitsgang auf die Fahrbahn bringt. Erst die Asphaltbinderschicht und direkt danach die Asphaltdeckschicht. Im Anschluss fährt ein Walzenzug über den frischen Asphalt und sorgt dafür, dass am Ende eine ebene und verdichtete Fahrbahn entsteht. Insgesamt wurden bei diesen Bauarbeiten rund 10.000 Tonnen Asphalt eingebaut.
Landesstraße in der Rhön erneuert: Restarbeiten vor Freigabe für Verkehr
Auf insgesamt 3,5 Kilometern entlang der Strecke wird zudem auf viel befahrenen Innenkurvenbereichen Bankettbeton eingebaut. Dabei handelt es sich um eine Alternative für die Rasenkammerplatten, die oftmals für stark beanspruchte Bankette verwendet werden.
„Der wasserdurchlässige Bankettbeton wird maschinell eingebaut, was ebenfalls Zeit einspart und vor allem die Bauarbeiter entlastet“, erklärt Jehn: „Für den Verkehrsteilnehmenden ändert sich im Vergleich zu den Rasenkammerplatten nichts. Sowohl das akustische Warngeräusch beim Befahren als auch die Standfestigkeit bleiben erhalten.“
Bevor die Straße voraussichtlich Ende Juli wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, werden noch Restarbeiten durchgeführt. Auf der Fahrbahn muss noch die neue Markierung aufgebracht und die Beschilderung wieder aufgestellt werden. Die Entwässerungsschächte werden zudem noch an die neue Fahrbahn angeglichen. (ah)