Rein theoretisch wäre ein Badebetrieb möglich, sagt Günkel, aber aufgrund des Lärms und anderer Unannehmlichkeiten hat sich die Gemeinde entschieden, das Freibad dieses Jahr nicht zu öffnen. Dafür soll Ende September oder Anfang Oktober das dann rundum erneuerte Ganzjahresbad Ulsterwelle samt Sauna in Betrieb genommen werden. Es ist das das einzig verbliebene Hallenbad in der hessischen Rhön, nachdem die Kaskade in Gersfeld schon einige Jahre geschlossen ist.
Günkel begründet die größte Investition der Gemeinde Hilders (Kreis Fulda): Die Gemeindevertretung hat sich dafür entschieden, die Ulsterwelle zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Das Bad stelle einen wichtigen Standortfaktor dar, sei auch für den Tourismus, die Schulen und den Reha-Sport eine wichtige Einrichtung für Hilders und die gesamte Region. „Uns ist es das wert“, sagt der Bürgermeister, der darauf verweist, dass auch die allermeisten Bürger das Bad erhalten wollen.
Immerhin muss die Gemeinde Jahr für Jahr 250000 bis 300000 Euro für den Betrieb drauflegen. Dazu kommen jetzt noch die Sanierungskosten für die Ulsterwelle in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Dazu gibt es allerdings einen Zuschuss in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro aus dem Dorfentwicklungsprogramm IKEK.
Der Bürgermeister baut zudem auf finanzielle Unterstützung des Landkreises aufgrund der überörtliche Bedeutung der Ulsterwelle. 2021 hat Landrat Bernd Woide Zuwendungsbescheide aus der Dorfentwicklung in Höhe von 1,148 Millionen Euro an Bürgermeister Günkel überreicht. Durch die Baumaßnahmen sollen etwa ein Drittel des Energieverbrauchs eingespart werden.
Im Oktober 2002 wurde die Ulsterwelle eingeweiht. Es kostete damals knapp 5 Millionen Euro. Es ist ein Hallenbad mit einem Außenbecken und mit eigenem Saunabereich. Direkt neben der Ulsterwelle ist das Freibad Hilders mit einer 25-Meter-Bahn und einem Drei-Meter-Sprungturm.
Günkel hofft, dass es bei den rund 2,2 Millionen Euro bleibt. Denn beim Bauen gebe es aktuell viele Unwägbarkeiten, ob bei den Kosten oder der Lieferung. Zudem gebe es immer wieder Überraschungen, wenn im Bestand gearbeitet werden muss, wie bei der Ulsterwelle. Gerade sind defekte Leitungen entdeckt worden. Und es wurde festgestellt, dass das Außenbecken der Ulsterwelle undicht ist. „Der Beton ist weggebröselt. Eine Reparatur hätte nicht gelohnt“, berichtet Günkel. Deswegen werde neu aufgebaut.
Im Inneren der Ulsterwelle sind die sanitären Einrichtungen schon abgerissen und der schadhafte Estrich herausgerissen worden. Diese Bereiche werden neu aufgebaut. Zudem erhält die Sauna ein Tauchbecken. Die Raumlufttechnik und die Elektrik in der Halle wird laut Günkel ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Vieles in dem gut 20 Jahre alten Hallenbad ist mittlerweile nicht mehr Stand der Technik.
Ganz neu gemacht werden Dach und Fassade. Das Dach ist undicht und muss dringend erneuert werden, die Korrosionsschäden an der Fassade sind schon seit vielen Jahren bekannt. Diese beiden Maßnahmen stehen in den nächsten Wochen an. Das dichte Dach und die neue Fassade tragen dann auch zur Energieeinsparung bei.