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Gersfelds Bürgermeister kandidiert als Ersatzbewerber für den Landtag

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Von: Volker Nies

Im Gemeindezentrum Künzell will der Gersfelder Bürgermeister Steffen Korell am morgigen Donnerstag zum Wahlkreis-Stellvertreter gewählt werden.
Im Gemeindezentrum Künzell will der Gersfelder Bürgermeister Steffen Korell am Donnerstag zum Wahlkreis-Stellvertreter gewählt werden. © Volker Nies

Nein, er will nicht weg aus Gersfeld. Er ist auch nicht unglücklich dort, sagt er. Und doch kandidiert Dr. Steffen Korell (38) beim CDU-Parteitag am Donnerstag als Ersatzbewerber für den Landtag. Der Ersatzmann wird Abgeordneter, wenn der gewählte Abgeordnete sein Mandat aufgibt.

Gersfeld - Viele Augen sind bislang auf den Zweikampf um die Landtagskandidatur gerichtet: Sebastian Müller (34) aus Hofbieber, seit 1. Juli in der Nachfolge von Markus Meysner Landtagsabgeordneter, und Christian Bug (35), Landwirt aus Petersberg-Böckels, wollen beide von den Delegierten als CDU-Landtagsbewerber im Wahlkreis Fulda II (Rhön, Südkreis, Teile der Stadtregion) gewählt werden.

Rhön: Gersfelds Bürgermeister kandidiert als Ersatzbewerber für den Landtag

Der Parteitag entscheidet aber auch über den Ersatzbewerber. Dieser rückt nach, wenn der direkt gewählte Wahlkreis-Abgeordnete ausscheidet. Der Wahlkreis Fulda II ist dafür ein gutes Beispiel. Markus Meysner gab das Mandat auf, Ersatzbewerber Sebastian Müller übernahm. Interessanterweise musste sich Müller vor fünf Jahren bei der Wahl zum Ersatzbewerber gegen einen Mitbewerber durchsetzen – Christian Bug.

Diesmal gibt es für diesen Posten wohl nur einen Bewerber – Bürgermeister Steffen Korell. Er ist seit September 2014 Rathauschef in der Rhön-Stadt Gersfeld. (Lesen Sie hier: Wildpark soll runderneuert werden: Gersfeld plant Acht-Millionen-Euro-Projekt)

Was bringt einen Bürgermeister dazu, nach Wiesbaden wechseln zu wollen? „Ich will jetzt überhaupt nicht nach Wiesbaden. Ich bin ja gerade erst im März 2021 im Amt bestätigt worden“, sagt Korell unserer Zeitung. „Wollte ich jetzt wirklich nach Wiesbaden, dann hätte ich mich um die Kandidatur als Abgeordneter bemüht. Aber das will ich gar nicht.“

„Falls das Schicksal es will, würde ich den Wahlkreis gern in Wiesbaden vertreten“

Seine Ersatzbewerbung sehe er zunächst als Angebot an Sebastian Müller und Christian Bug, sie im Wahlkampf und in den fünf Jahren als Abgeordneter zu unterstützen. „Ich bin Bürgermeister einer Stadt, in der sich die Probleme des ländlichen Raums bündeln. Ich könnte viel zur Landespolitik beitragen.“

Doch die Kandidatur als Ersatzbewerber sei mehr: „Es ist eine Perspektive für mich. Es wäre, falls ich nachrücke, eine Chance der persönlichen Weiterentwicklung. Falls das Schicksal es will, würde ich den Wahlkreis gern in Wiesbaden vertreten. Dabei geht es nicht darum, dass ich ein Sprungbrett suche, sondern dass ich die Region voranbringe“, äußert der Bürgermeister.

Der CDU-Stadtverband Gersfeld hat ihn offiziell als Ersatzbewerber vorgeschlagen. Bislang bewirbt sich allein Steffen Korell als Wahlkreis-Stellvertreter, berichtet der CDU-Kreisvorsitzende Frederik Schmitt unserer Zeitung.

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