Ein wichtiges Ergebnis der Projektarbeit ist eine Analyse des Markts und der möglichen Nachfrage nach Heumilch und Heumilch-Produkten. Diese seien bei den Bio-Läden ebenso vorhanden wie bei den entsprechenden Supermarktketten, erläuterte Projektkoordinator Philipp Hedtrich.
Allerdings hätten die Kontakte mit den in Frage kommenden Molkereien klar gemacht, dass eine Zusammenarbeit für ein regionales Heumilch-Projekt nicht zustande kommen würden. Die als potenzieller Partner mögliche Upländer Bauern-Molkerei – sie hat ihren Standort im nordhessischen Willingen – sei aufgrund der langen Wege wirtschaftlich nicht mehr interessant.
Dr. Hubert Beier, der bei dem Treffen den Verein Natur- und Lebensraum Rhön vertrat, fasste die Resultate der Beratung zusammen: Die Nachfrage nach Bio-Heumilch sei vorhanden, die Umstellung auf eine entsprechende Wirtschaftsweise sei möglich – das zeige das Beispiel der Familie Henkel. Weil eine Kooperation mit den regionalen Molkereien möglich sei, bleibe nur die Option, eine kleine Molkerei in Eigenregie aufzubauen.
Für das Heumilch-Projekt hatte Berater Hubert Redelberger mehrere Varianten durchgerechnet. Nach deren Betrachtung kamen die Beteiligten zu dem Schluss, dass das Ziel eine Molkerei für die Produktion von Käse, Joghurt und Frischkäse das nächste Ziel sein solle. Die soll ihren Standort im Biosphärenreservat in einem der drei beteiligten Landkreise haben. (Lesen Sie auch: Neues Produkt aus dem Biosphärenreservat: Diese Merkmale zeichnen den Rhöner Schinken aus)
Über Einzelheiten der Wirtschaftsform, aber auch der Finanzierung des Millionenprojekts werden die Heumilch-Spezialisten in den kommenden Monaten beraten – und zwar in einem Verein, den sie am Montag (5. September) zu gründen beschlossen und der die Arbeit des bisherigen Heumilch-Projekts fortführen soll.
Der neue Zusammenschluss will auch weitere Landwirte in der Region für die Umstellung auf Heumilch gewinnen. „Wenn wir jetzt nicht weitermachen würden, dann wären ja die ganzen Bemühungen der letzten Zeit für nichts gewesen“, formulierte einer der Anwesenden.